Welt der Spiritualität 02 2011 | Page 3

Editorial Kritisieren oder oder am liebsten schweigen? Liebe Leserinnen, liebe Leser! Neulich habe ich mit einem unserer Familienfreunde eine interessante Diskussion über Lob und Kritik geführt. Zu einer Schlussfolgerung, was aus spiritueller Sicht besser wäre - nur zu loben oder auch „angemessen“ zu kritisieren, sind wir nicht wirklich gekommen. Der gesunde Menschenverstand sagt uns aber, dass man die Sachen, die zu kritisieren sind, durchaus mit der Absicht kritisieren soll, auf die betreffende Person einzuwirken und so eventuell ihre „Verbesserung“ hervorzurufen. Was für ein edles Ziel! Die Verbesserung einer Person zu bewirken! Einige spirituelle Lehrer sagen, das Kritisieren sei aus mehreren Gründen nicht gut: a.) Es bringt nichts, denn man kann nur sich selbst ändern und nicht die anderen. b.) Anstatt sich auf das Positive hin auszurichten (man ist dann zweifellos glücklicher), fixiert man sich durch ständiges Kritisieren auf das Negative, was nach und nach das eigene Weltbild in die negative Richtung verändert. Das Resultat ist: der Mensch wird unzufrieden, vielleicht sogar unglücklich. „Aber wenn man merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, soll man es ruhig sagen und sogar alle möglichen Betroffenen davor warnen, oder?“, sagte ich. „Meinst du, so könntest du jemandem Leid ersparen?“, erwiderte mein Freund. „Richtig!“ „Woher sollst du wissen, was für jemanden gut ist? Welche Erfahrungen er in seinem Leben machen muss, damit er sich weiterentwickeln kann? Meiner Meinung nach“, setzte mein Freund weiter fort, „macht jeder Mensch die Erfahrungen in seinem Leben die er braucht.“ „Somit wären Fehlentscheidungen und Fehlhandlungen ausgeschlossen.“, überlegte ich „und das sind sie bestimmt nicht. Es ist doch bekannt, dass man immer aufs Neue das eigene Karma belasten kann. Also, jemanden vor einem Fehler zu warnen, kann doch nicht so schlecht sein!?“ „Ja, aber es ist nicht unsere Aufgabe, die Retter der Welt zu spielen. Wir können das so wie so nicht. Ein Mensch muss selbst lernen und auf eigenem Leibe spüren, was Fehlhandlungen bedeuten und wie es sich anfühlt die Konsequenz Loben dafür zu tragen. Wenn es nicht so wäre, könnte man nicht lernen.“ „Stimmt wieder…“ „Kommen wir zum Thema Kritisieren zurück“, wollte mein Freund an den Ausgangspunkt der Diskussion anknüpfen, aber ich unterbrach ihn: „Nein! Sprechen wir lieber jetzt ein bisschen vom Loben. Was meinst du, welche Wirkung hinterlässt das Loben auf die Menschen?“ Was mein Freund geantwortet hat, ahnen sie schon mit Sicherheit, liebe Leser. Ja, das Loben motiviert den anderen, macht ihn glücklich, gibt ihm Bestätigung und Anerkennung für seine Arbeit (und das alles ist die Energie, die wir einer ausgesuchten Person freiwillig geben!). Der „Empfänger“ wird mit hoher Wahrscheinlichkeit glücklich, aber auch der „Geber“. Denn wer gibt, empfängt tausendfach zurück, sagt eine alte spirituelle Weisheit. Natürlich vorausgesetzt, dass unser Geben ehrlich und nicht berechnend ist. Man soll auch nicht etwas loben (nur um den anderen glücklich zu machen), wenn man sein „Werk“ oder Handlung nicht gut findet. Aber, man kann sich darin trainieren, die positiven Sachen an jemandem zu bemerken und diesem Menschen seine Bewunderung und Anerkennung zu äußern. Dieser Tipp könnte ein Weg von vielen Wegen sein, der zu einem zufriedenen, angenehmen und harmonischen Leben mit den Mitmenschen führt. Ich hoffe, dass Ihnen auch diese Ausgabe der „Welt der Esoterik“ gefallen wird und das Sie uns in Ihrem Freundeskreis loben und weiter empfehlen! Vielen Dank und viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Ana Blom, Chefredakteurin Im Suchfeld `Welt der Esoterik´ eingeben. Es würde uns freuen, wenn auch Sie unser Fan werden! Die nächste Ausgabe erscheint am 11. Juli 2011 Welt der Esoterik 02 / 11 3