WELLNESS WORLD Business 5-2013 | Page 36
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denz und rascheren Progression von
diabetischen mikrovaskulären Komplikationen. Große prospektive epidemiologische Studien zeigen, dass rauchende
Diabetiker/-innen verglichen mit
nichtrauchenden Diabetikerinnen und
Diabetikern ein 2- bis 4-fach erhöhtes
Risiko haben, an sämtlichen Formen
der Makroangiopathie (koronare Herzkrankheit, periphere arterielle Verschlusskrankheit und zerebrale Durchblutungsstörungen) zu erkranken.
Dies gilt auch für Passivrauchen: Während es bei Nichtdiabetikerinnen und
-diabetikern die Zunahme der IntimaMedia-Dicke der Arteria carotis innerhalb von drei Jahren um „nur“ 20 %
beschleunigte, kam es bei Diabetikerinnen und Diabetikern zu einer
Beschleunigung um 65 %. Anders formuliert: Rauchen, aber auch Passivrauchen sind bezüglich der Progression
der Atherosklerose für Diabetiker/innen toxischer als für Nichtdiabetikerinnen und -diabetiker.
Rauchen ist aber auch ein bedeutender
Faktor für die mikroangiopathischen
Komplikationen bei Diabetes: So ist z.
B. die Progression der diabetischen
Nephropathie bei Raucherinnen und
Rauchern gegenüber Nichtraucherinnen und Nichtrauchern deutlich
beschleunigt, Rauchen führt bei Diabetikerinnen und Diabetikern zu einer
erhöhten Wahrscheinlichkeit für
Hämodialyse und zu einer reduzierten
Überlebenswahrscheinlichkeit bei der
Dialyse. Rauchen ist weiters Risikofak-
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tor für Beginn und Progression der diabetischen Neuropathie. Raucher/innen haben eine 2- bis 3-fach erhöhte
Wahrscheinlichkeit, eine Neuropathie
zu entwickeln, und der Krankheitsverlauf wird beschleunigt. Der Rauchstopp
ist eine der wichtigsten Maßnahmen,
um die Prognose eines Diabetes mellitus I zu verbessern!
Schwangerschaft. Rauchen in der
Schwangerschaft bedeutet Risiken für
beide, Mutter und Kind. Es zeigte sich,
dass Zigarettenrauchen durch schwangere Frauen ungünstige fetale Outcomes verursachte, einschließlich verminderten fetalen Wachstums, geringen Geburtsgewichts, plötzlichen
Kindstodes (SIDS), Totgeburten, Spontanaborten, Frühgeburtlichkeit und
Plazentalösung; und es steht in Verbindung mit kognitiven, emotionalen und
verhaltensassoziierten Problemen der
Kinder. Das heißt, der ehestmögliche
Rauchstopp gehört zu den entscheidenden Maßnahmen der werdenden
Mutter, um ein gesundes Kind zur Welt
zu bringen.
Passivrauchen. Passivrauchen erhöht
das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, um etwa 20 %; es verdoppelt das
Risiko, an Asthma zu erkranken, für
Schlaganfall erhöht sich das Risiko um
80 %, für die koronare Herzkrankheit
um 20 %, für die COPD (Bronchitis,
Emphysem) um mehr als 30 % und für
ein niedriges Geburtsgewicht um 40 %.
In einer Untersuchung des Cancer
Research UK, der European Respiratory Society, des Institut National du
Cancer und des European Heart Network werden die Todesfälle pro Jahr in
Österreich auf 865 durch Passivrauchen zu Hause und 180 durch Passiv-
rauchen am Arbeitsplatz geschätzt.
Mit 1.029 Todesfällen pro Jahr übertrifft das Passivrauchen die Zahl an Verkehrstoten pro Jahr deutlich!
Daher ist ein Rauchverbot auf allen
öffentlichen Plätzen einschließlich der
Gaststätten der entscheidende Schritt,
um Nichtraucher/-innen und pulmonal Erkrankte vor den Auswirkungen
des Passivrauchens zu schützen!
Zusammenfassend kann man sagen:
Tabakrauchen ist international die häufigste vermeidbare Ursache von Krankheiten und vorzeitigem Tod.
Daher ist der Rauchstopp eine der
wichtigsten Maßnahmen einerseits zur
Vermeidung, andererseits zur Behandlung der häufigsten chronischen
Erkrankungen der westlichen Welt. Die
hohe Rückfallquote in der Raucherentwöhnung ist in erster Linie bedingt
durch die Abhängigkeit und Suchtkomponente.
Daher rück