WELLNESS WORLD Business 4-2013 | Page 42

ww_0413_39-42_ek_korr.qxd:spa_musterseiten 29.09.2013 14:11 Uhr Seite 42 struktur, zum Beispiel ein kleines Blutgefäß wie bei den Besenreisern, mit dem Laserlicht erhitzen und damit veröden kann, ohne das umliegende Gewebe zu beeinträchtigen. Dermatologische Lasermedizin. Neben Dermatologie und Schönheitsoperationen wird die Lasertechnik bereits seit Jahren erfolgreich in Chirurgie und Augenheilkunde eingesetzt. In anderen medizinischen Bereichen wie Kardiologie oder Zahnheilkunde befindet sich die Laserforschung allerdings noch in den Kinderschuhen. Als unbestritten gilt, dass der Laser einzigartige Möglichkeiten hat, die über konventionelle Operationstechniken mit dem Skalpell weit hinausgehen. Ein Vorteil: Es kommt nur zu minimalen Blutverlusten, da sich die Wunden durch die Hitze des Lichtstrahls sofort wieder verschließen. Bei den minimalinvasiven Eingriffen kann auf diese Weise häufig Dr. Cüneyt Gündogan Er begann 2003 an der dermatologischen Laserklinik Karlsruhe seine Ausbildung zum Hautarzt mit dem Schwerpunkt dermatologische und ästhetische Lasermedizin und führte zugleich eigene Forschungen durch. Seine Forschungsergebnisse wurden in nationalen und internationalen Fachmagazinen veröffentlicht. Dr. Gündogan referierte auf nationalen und internationalen Kongressen zur Lasertherapie. Von 2005 bis 2008 leitete er die Laserabteilung des Hautklinikums in Kassel und war zugleich für die Ausbildung der jungen Fachärzte im Bereich Lasertherapie zuständig. Treue Patienten hat Dr. Cüneyt Gündogan auch in der Schweiz, im arabischen und asiatischen Raum sowie in den USA. 42 kosmetik&Leben Schneller, effektiver und schmerzfreier: So lautet das Motto bei Anti-Aging-Treatments. auf risikoträchtige Vollnarkosen verzichtet werden. Viele Medien preisen unterdessen mehr oder weniger fundierte Wunderheilungen mittels Laserstrahlen. Dabei sind fast alle Gebiete der Medizin betroffen. Tatsächlich gibt es jedoch bisher nur eine begrenzte Zahl von Eingriffen, bei denen diese Eigenschaften wirklich medizinisch sinnvoll eingesetzt werden können und die Patienten nachgewiesenermaßen einen Vorteil im Vergleich zu adäquaten konventionellen Methoden erleben. Jedes Lasergerät hat einen sehr begrenzten Einsatzbereich. Bislang ist häufig nicht einmal eindeutig klar, welcher Laser für welche Anwendung überhaupt infrage kommt bzw. optimale Ergebnisse liefern wird. Entsprechende Langzeitergebnisse fehlen noch. Dennoch verbreiten die Laserhersteller ungetrübten Optimismus. Dabei scheinen sie ausschließlich am Verkauf ihrer Geräte interessiert zu sein, die bis zu eine Million Euro kosten können. Inwieweit ein Arzt sich befähigt und erfahren fühlt, mit dem Laser zu operieren, ist ihm selbst überlassen. Spezielle Ausbildungen sind freiwillig und teuer. Der größte Risikofaktor für den Patienten ist und bleibt also der Arzt, der mit dem Gerät unter Umständen nicht richtig umgehen kann. Dasselbe gilt natürlich auch in der kosmetischen Laserbehandlung, da auch hier oft unsachgemäß mit der Technik umgegangen wird – auch aufgrund sich ständig ändernder Technik, die zwar immer mehr Möglichkeiten bietet, aber in ungeübten Händen auch Schäden anrichten kann. Wellness world business | 4/2013