WELLNESS WORLD Business 2-2014 | Page 35

ww_0214_34-36_korr.qxd:spa_musterseiten 14.06.2014 3:40 Uhr RDS. Als Risikofaktoren gelten gastrointestinale Entzündungen und Infektionen – wobei das Risiko ein RDS zu entwikkeln umso größer ist, je schwerer das akute Krankheitsbild verläuft. Veränderungen der Darmflora durch Antibiotikatherapie kommen ebenfalls in Frage. Weitere Faktoren, die eine kausale oder exazerbierende Rolle spielen können, sind traumatische Lebensereignisse und psychische Belastungen. Von der psychosomatischen Abteilung kommen Zahlen, dass fast 40 Prozent der Betroffenen mit RDS über einen sexuellen oder physischen Missbrauch in der Anamnese berichten. Als Komorbiditäten oder Begleiterscheinungen finden sich oft Depressionen, Angststörungen und Hypochondrie, wobei der Auslöser für ein RDS aber auf intestinaler Ebene wahrscheinlicher ist. Studien zeigen, dass es nach sieben Jahren bei fast der Hälfte der Patienten zu einer deutlichen Symptomminderung kommt, es besteht kein erhöhtes Risiko an einer anderen schwerwiegenden Erkrankung des Gastrointestinaltraktes (GI-Traktes) zu erkranken, wohl aber mit dem Auftreten einer Depression. Seite 35 Unterbauchschmerz verbunden mit Fieber und Stuhlunregelmäßigkeiten, bei einer Divertikelperforation kommt es zur Abwehrspannung bis zu Zeichen der Peritonitis. Diagnostisch wird bei Verdacht auf Divertikulitis eine Computertomographie mit Kontrastmittel durchgeführt, auch hinsichtlich einer Entscheidung bezüglich primärer Operationsindikation. Eine Koloskopie sollte ca. 6-8 Wochen nach Abklingen der akuten Divertikulitis durchgeführt werden da im akuten Stadium ein gering erhöhtes Perforationsrisiko besteht. Therapeutisch steht die antibiotische Therapie bei der akuten Divertikulitis im Vordergrund, je nach Schweregrad der Entzündung oral oder intravenös. Beim operativen Vorgehen unterscheidet man ein notfallmäßiges und ein elektives Vorgehen – je nach Symptomatik zwischen 1-4 Wochen nach Krankheitsbeginn. Bei allen gastroenterologischen Beschwerden gilt es jedoch einige Alarmsymptome zu beachten: Fieber, Anämie, Wellness world business | 2/2014 Bild oben: Gesunder Polyp Bild unten: Suspekter Polyp © Dr. Bach Was tun bei RDS? Therapie des RDS: Die Wahl der medikamentösen Therapie richtet sich nach der dominierenden Symptomatik. Zum Einsatz kommen Spasmolytika/Muskelrelaxantien und auch Antidepressiva bei krampfartigen Schmerzen, Ballaststoffe (z.B. Gelbildnerpräparate) bei Stuhlunregelmäßigkeiten, Loperamid bei Diarrhö, verschiedene abführende, prokinetische Medikamente bei Obstipation, und Probiotika, Phytotherapeutika bei Blähungen. Bei therapierefraktären Beschwerden kommen prinzipiell auch psychotherapeutische Verfahren infrage. Eine der häufigsten gutartigen Veränderungen des Gastrointestinaltraktes in der westlichen Welt ist die Divertikulose, wobei die Prävalenz bei 80-Jährigen 50-70 Prozent beträgt. Dabei handelt es sich um eine Veränderung des Dickdarms in Form von kleinen Ausstülpungen der Darmwand. Die Divertikulose selbst ist definitionsgemäß asymptomatisch, kann sich aber bei 30 Prozent der Patienten als Divertikelkrankheit manifestieren. Zur Ausbildung einer Divertikulose kommt es aufgrund einer zunehmend ballaststoffarmen Diät in der heutigen Zeit, es wird vermehrt rotes Fleisch konsumiert und das Stuhlvolumen ist kleiner, der intrakolonische Druc