TUHH Spektrum Oktober 2016 | Page 17

Ali Moghadasi ( 29 ) kommt aus dem Iran . Dort hat er an der Universität von Teheran sein Bachelorexamen und anschließend in Deutschland an der Universität Stuttgart sein Masterstudium in Maschinenbau abgeschlossen . Seit 2014 promoviert er am Institut für Mechanik und Meerestechnik bei Professor Robert Seifried über :
Virtuelle Prototypen

Nehmen wir als Beispiel eine Radaufhängung : Bevor dieses

Bauteil eines Fahrzeugs industriell hergestellt wird , muss ein Prototyp gebaut und dieser umfassenden Tests unterzogen werden . Das kostet Zeit und vor allem Geld . In meiner Arbeit geht es darum , virtuelle Prototypen zum Beispiel für eine Radaufhängung oder für andere Systeme zu entwerfen , die sowohl große Bewegungen als auch Deformationen zulassen . Im nächsten Schritt meiner Forschungsarbeit entwickle ich die bislang nur für statische Prozesse bewährte Methode der Topologieoptimierung weiter für dynamische Vorgänge . Im Fokus stehen Bauteile aus dem Automobilbau sowie der Luft- und Raumfahrttechnik . Mit der computergestützten Methode der Topologieoptimierung lässt sich die Menge an Bauteilen minimieren , die gebraucht wird , bis ein Prototyp entwickelt ist . Auf diese Weise werden Kosten für Material und Energie gespart und so die Entwicklung von umweltfreundlichen Systemen gefördert .
Dr . Julia Ehrenmüller ( 25 ) aus Linz hat in München Mathematik studiert und am Institut für Mathematik bei Professor Anusch Taraz mit summa cum laude promoviert über :
Zufällige Netzwerke

Wie robust zufällig erzeugte theoretische Netzwerke gegenüber gegnerischen Angriffen sind , ist Thema meiner Dissertation . Ich habe bewiesen , wie viele Verbindungen ein fiktiver Gegenspieler in einem zufällig erzeugten Netzwerk maximal zerstören darf , so dass dieses bestimmte wichtige Eigenschaften nicht verliert . Die Schwierigkeit dabei war unter anderem , nicht ein einzelnes , bestimmtes Netzwerk zu untersuchen , sondern einen allgemeinen Beweis für eine Gesetzmäßigkeit zu erbringen . Dafür habe ich vorrangig Methoden aus der Wahrscheinlichkeitstheorie , der Kombinatorik und der Graphentheorie verwendet . Übrigens , was in der Theorie für zufällig zustande gekommene Netzwerke festgestellt wurde , gibt in gewisser Weise auch Aufschluss über Eigenschaften realer Netzwerke wie zum Beispiel Facebook oder auch Netzwerke aus der Logistik ( zum Beispiel Stadtpläne , Straßennetze ) oder der Informationstechnik .

„ Einen idealen Promotionskontext “ will die 2014 eröffnete Graduiertenakademie für Technologie und Innovation bieten – mit Workshops und Seminaren zur Vermittlung und Erweiterung wissenschafts- und berufsrelevanter Schlüsselkompetenzen sowie zur individuellen Karriereplanung . Daneben finden Begegnungen für einen fächerübergreifenden Austausch von Promovierenden und Post-Docs statt . Die Angebote der Graduiertenakademie stehen allen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern der TU Hamburg offen , unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu strukturierten Programmen . Bis zur Fertigstellung des geplanten Gebäudes B hat die Akademie ihren Sitz im Gebäude A .