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Sören Lehmann
(26) hat Energie- und Umwelttechnik an der TUHH studiert, wo er am Institut für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie bei Professor Stefan Heinrich promoviert über:
Wirbelschichttrocknung von Lebensmittelpulvern
m zum Beispiel aus Milch Milchpulver herzustellen, nutzt man die so genannte Wirbelschichttrocknung. Das Verfahren, bei dem Produkten zuerst das Wasser entzogen und diese so entstandenen Partikel mit Luft getrocknet werden, funktioniert seit Jahrzehnten und hat sich unter
anderem in der Pharmaindustrie zur Herstellung von Medikamenten bewährt. Für die weitere Optimierung der in Wirbelschichtapparaten ablaufenden Prozesse fehlt es jedoch an Detailwissen.
Dieses wird gebraucht, um das Verfahren zu spezialisieren, wie zum Beispiel für die verschiedenen
Sorten von Milch. In meiner Promotion, die ich in diesem Jahr begonnen habe, geht es darum,
die Einflussgrößen – unter anderem Luftfeuchtigkeit, Temperatur – auf die Partikelbildung sowie
das Verhalten der unterschiedlich großen Partikel untereinander in der Wirbelschicht genauer zu erforschen. Je nach dem,
welchen Durchmesser ein Partikel hat, verändert sich sein Verhalten in der Wirbelschicht. Dieses wiederum ist entscheidend
für den Trocknungsprozess. Ich schreibe meine Promotion in
Zusammenarbeit mit einer Firma, die Wirbelschichtapparate
zur Herstellung von Milchpulver produziert. Letztlich geht es
um Einsparung von Energie bei der Trocknung, die zielgenauer
und somit effektiver wird.
U
Emilia Grass (34) hat in Berlin und Hamburg Betriebswirtschaft und Wirtschaftsmathematik
studiert. Ihre Doktorarbeit am Institut für Quantitative Unternehmensforschung und Wirtschaftsinformatik bei Professor Kathrin Fischer schreibt sie über:
Katastrophenhilfe
s kann Leben retten, wenn im Katastrophenfall Hilfsgüter zur
rechten Zeit am rechten Ort möglichst schnell verfügbar sind.
Deshalb gehört zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen von
Hilfsorganisationen die Vorhaltung zum Beispiel von Wasser
und Medikamenten an entsprechenden Standorten noch
bevor die Naturkatastrophe eintritt. Oft treffen aber erst
nach dem Notfall die lebensnotwendigen Güter ein, da
sie unter hohem Zeitverlust von weither transportiert
werden müssen. Dies liegt daran, dass aufgrund der
Fülle der Daten Entscheidungen der Hilfsorganisationen über Standort sowie die Art und Menge an Hilfsgütern lediglich auf groben Schätzungen basieren. Ich
entwickle ein mathematisches Verfahren, um genauere Aussagen über Standort, Art und Umfang der
einzulagernden Hilfsgüter machen zu können, damit
schneller und effektiver geholfen werden kann. Berücksichtigt werden die Daten von Naturereignissen der zurückliegenden 100 Jahre sowie sämtliche Fakten über die Art der
Katastrophen, das Ausmaß der Unglücke, die Kosten etc.
Illustrationen: Elisabeth Rönz. Fotos: TUHH
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