Das Gute ist aber, dass die Wellen dort sehr vorhersehbar brechen. Das
macht es recht einfach, sie zu surfen, sofern man sich nicht gerade eine
super steile, radikale Section aussucht. Denn je näher man an die Lip
kommt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man gefressen wird!
Man kann also wählen, je nach Risikobereitschaft und Skills: Je höher
das Level, desto mehr wird man riskieren – und desto reizvoller ist die
“don’t try this at home”-Zone.
Gute Shots vom Kiten in der Welle zu bekommen, ist aber gar
nicht so einfach. Die meisten Riffe sind weit weg vom Strand. Was
bedeutet, dass man eine super teure, lange Linse braucht – die ich
nicht habe. Also habe ich gemeinsam mit meiner Frau nach Spots
gesucht, an denen das Riff so nah wie möglich ist – was auch bedeutet,
dass dort nicht viel Wasser über dem Riff ist … no risk, no fun! Der
Spot funktioniert nicht immer, da ist einiges an Geduld gefragt. Beim
Filmen hat sich meine Frau anfangs etwas schwerer getan als ich, der
Gute Shots vom
Kiten in der Welle zu
bekommen ist gar
nicht so einfach.
TheKiteMag.com
– wahrscheinlich wie die meisten Männer – total aufgeregt ist, wenn es
um technische Spielzeuge geht (was nicht bedeutet, dass wir sie dann
auch fachmännisch verwenden können). Am Ende aber kam sie mit der
Kamera und dem Gehäuse im Wasser gut klar und wir waren sowohl
mit den Shots als auch mit dem Video super zufrieden.
In Sachen Training in der Welle habe ich mich vor allem auf Barrels
fokussiert – denn eine Barrel zu surfen gibt bei Competitions jede
Menge Punkte. Dabei geht es primär ums Timing. Man muss verstehen
lernen, wo und wann man sich wie platziert, um in die Barrel zu
gelangen. Anfangs macht man oft den Fehler, zu schnell zu sein und
verpasst die Barrel. Oder man ist zu langsam und kommt nicht mehr
heraus. Positionierung, Timing und Speed sind das A und O für die
perfekte Barrel. Genau daran arbeite ich im Moment – und das geht
einfach nirgendwo besser als auf Mauritius!