The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Winter 2018 | Page 41

CTP: Herzlich willkommen Jeff. Erzählen Sie uns doch etwas über Ihre Tätig- keit bei Vanguard. Jeff Dowds: Ich bin als CTO bei Vanguard tätig. Ich bin seit etwa 40 Jahren in der IT-Branche tätig. 20 Jahre davon in der Telekommunikationsbranche und die letzten 20 Jahre in der Investmentfondsbranche bei Vanguard in Malvern, PA. In meiner Rolle als CTO versuche ich, die strategischeren Initiativen zum Technologiewechsel bei Vanguard voranzutreiben. Die Technologien, an denen wir aktuell arbeiten, sind wahrscheinlich den meisten älteren IT-Mitarbeitern bekannt. Wir haben drei oder vier Initiativen, die für uns recht bedeutsam sind. Eine dieser Initiativen ist die Migration zum Cloud Computing. Eine weitere strategische Initiative ist das, was wir als Next Gen Apps (Anwendungen der nächsten Generation) bezeichnen – eine neue Art der Softwareentwicklung. Die dritte Initiative ist das Lean Enterprise, das schlanke Unternehmen. Wir haben Lean Enterprise, Next Gen Apps und Cloud unter dem übergeordneten Namen DVASS (Deliver Value At Startup Speed) geschützt. CTP : Erzählen Sie uns über Ihre zukünftigen Visionen. Warum gehen Sie die- sen Weg und was sind die geschäftlichen Vorteile, wenn diese Vision Wirklich- keit werden kann? Dowds: Lassen Sie mich zunächst mit der Cloud beginnen. Aktuell pflegen wir immer noch einen sehr traditionellen Umgang mit Computern. Wir haben unsere eigenen Rechenzentren, sodass wir alle Vorteile der Verwaltung der eigenen Rechenzentren nutzen können – aber auch alle damit verbundenen Nachteile tragen müssen. Wir sahen diese Situation durch das Aufkommen des Cloud Computing als Chance. Wir sind der Meinung, dass diese Möglichkeit zur Wert- schöpfung, insbesondere im Zusammenhang mit dem Public Cloud Computing, einfach zu attraktiv ist, um sie nicht zu beachten. Wir hatten ursprünglich mit einer Cloud-Strategie begonnen, die, wie bei den meisten Unternehmen, eine Hybrid Cloud-Strategie war. Wir wollten eine Private Cloud aufbauen und dann die Public Cloud in Angriff nehmen. Wir hatten die Illusion, Workloads ganz ein- fach in beide Richtungen verschieben zu können. Zumindest haben wir in den ersten Tagen so gedacht, als wir uns mit der Cloud befassten. Als wir uns weiter mit dem Aufbau einer Private Cloud beschäftigten, wurde uns nach 10 bis 12 Monaten klar, dass der Aufwand für den Aufbau einer lokalen Private Cloud und die damit verbundenen Vorteile einfach nicht mit den Vor- teilen mithalten konnten, die man aus der Public Cloud ziehen konnte. Für uns bedeutete dies: Aufbau eines Private Cloud-Leistungsspektrums und die Bereitstellung von Automatisierungs- und Self-Service-Funktionalität für die Kunden bei Vanguard [IT-Shops]. Hinzu kamen die Kosten für Architektur, Design und Aufbau aller automatisierten Services, die typischerweise in der Public Cloud verfügbar sind. Dies war in jeder Hinsicht ein enormer Aufwand und würde unsere ganze Zeit in Anspruch nehmen. Selbst wenn wir bereit wären, diese Investitionen und diesen Zeitaufwand für den Aufbau dieser Services auf uns zu nehmen, befänden wir uns immer noch in einer Art Bereitstellungsmodell – Bereitstellung von Rechenleistung für unsere Spitzenauslastungszeiten. Diese Spit zenauslastungszeiten bei Vangu- ard entstehen durch die Aktivitäten auf der Website. Unsere bereitgestellten Rechenkapazitäten liegen deutlich über unseren bisherigen Spitzenauslastun- gen. Aus Kostensicht investieren wir sehr viel Kapital, das im Grunde genom- men die meiste Zeit brach liegt. Unsere Analyse ergab, dass die Public Cloud drei primäre wertschöpfende Vor- teile bietet. Erstens hätten wir ein nutzungsbasiertes Modell und würden so offensichtlich nur für das bezahlen, was wir auch nutzen. Es gab einen klaren Kostenvorteil, der unserer Meinung nach im Bereich von 30 bis 40 % gegen- über den laufenden Workloads an unseren eigenen Standorten und Systemen vor Ort liegt. Darüber hinaus profitieren wir von der Geschwindigkeit und Agi- WINTER 2018 | THE DOPPLER | 39