The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Winter 2018 | Page 29

pro Stunde On-Demand-Instanzen $ 0,10 M1.klein M2,2xgroß M3.xgroß C1.medium C3.groß $ 0,08 $ 0,06 $ 0,04 $ 0,02 $ 0,00 Okt 08 Okt 09 Okt 10 Okt 11 Okt 12 Okt 13 Okt 14 Okt 15 Abbildung 2: Preissenkungen für EC2-Musterinstanzen Die Geschichte der Preisentwicklung im Cloud-Umfeld Alle drei großen Public Cloud-Anbieter (AWS, Microsoft und Google) hatten in der Vergangenheit unterschiedliche Preismodelle für das Mieten von virtuellen Servern. Wir wollen uns einmal kurz ansehen, wie sich die Preismodelle im Lauf der Jahre verändert haben: • Amazon begann mit der stundenbasierten Abrechnung, wobei mindes- tens eine Stunde berechnet wurde. Erst kürzlich ist Amazon dann auf die sekundengenaue Abrechnung umgestiegen (mehr dazu später). • Microsoft berechnete die VMs zunächst stundenweise, wechselte dann zur minutengenauen Abrechnung und rechnet mittlerweile sekundenge- nau ab, allerdings nur für Container und Funktionen. • Google hat früher minütlich mit einem Minimum von zehn Minuten abgerech- net und rechnet jetzt sekündlich mit einem Minimum von einer Minute ab. Die Stundensätze aller Public Cloud-Anbieter variieren von einigen Cent bis zu einigen Dollars, je nachdem, wie leistungsfähig der Server ist, den Sie mieten. Darüber hinaus verfolgt jeder Anbieter einen anderen Ansatz, um Kunden, die VMs über einen langen Zeitraum mieten, zu helfen, zusätzliche Kosteneinsparun- gen zu erzielen. Bei Amazon können Sie die Kapazität im Voraus bezahlen, indem Sie reservierte Instanzen kaufen. Wenn Sie einen Server ein Jahr oder länger kon- sistent nutzen, ist es sinnvoll, im Voraus zu bezahlen und langfristig gutes Geld zu sparen. Google verfolgt einen anderen Ansatz. Google gewährt den Kunden auto- matisch Rabatte , je nachdem, wie lange der Server genutzt wird. Google bezeich- net dies als nachhaltigen Nutzungsrabatt. So kann man auf angenehme, automati- sche Weise von Kosteneinsparungen profitieren, wenn der Server für eine Weile im Einsatz ist. Azure bietet seit kurzem auch reservierte Instanzen an, aber mit dem zusätzlichen Effekt, dass man sie auf Wunsch auch wieder stornieren kann. Der Kauf von reservierten Instanzen im Voraus zwingt einen dazu, über die benö- tigte Kapazität und Nutzung nachzudenken. Aber seien wir ehrlich: Die meisten Unternehmen sind noch nicht sehr gut darin, die Serverkapazität in der Cloud vor- herzusagen und sie richtig zu nutzen, um das Optimum herauszuholen. Natürlich sind diese unübersichtlichen Preisstrukturen für die Kunden äußerst verwirrend und sollten dringend vereinfacht werden. WINTER 2018 | THE DOPPLER | 27