The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Winter 2016 | Page 48
ein neuer stabiler Host gefunden und Container dort-
hin umdisponiert. Swarm plant die Container-Neu-
einteilung für das nächste Release.
Skalierbar und bewährt (Einsatz in der Praxis)
Mesos wird in vielen bekannten Unternehmen ver-
wendet. Anwendungsfälle gibt es bei Twitter, eBay,
Netflix – und die Liste ließe sich noch lange fortset-
zen. Gleichwohl sind das tatsächliche Anwendungs-
fälle für Mesos selbst, das ein großes Frame-
work-Ökosystem über Container hinaus bereitstellt.
Kubernetes und Swarm von Docker kommen in der
Entwicklungscommunity zum Einsatz und sind in
verschiedenen Unternehmen bereits zu Produkti-
onszwecken implementiert worden. Ich gehe davon
aus, dass in Zukunft noch weitere Referenzen veröf-
fentlicht werden.
Hier sei anzumerken, dass Kubernetes von Google
unterstützt wird. Google führt seinen gesamten
Geschäftsbetrieb seit einem Jahrzehnt auf Cont-
ainern aus und nimmt wöchentlich 2 Milliarden Con-
tainer in Betrieb. K8s hat in den letzten sechs Mona-
ten erhebliche Fortschritte bei der Skalierbarkeit
gemacht. Mit dem Release 1.1 werden jetzt Cluster mit
bis zu tausend Nodes und einer Million Abfragen pro
Sekunde unterstützt.
Auch Swarm ist kürzlich „produktionsfähig“ gewor-
den. In Tests wurde damit die 1000-Node-Marke
erreicht. Das Tool ist außerdem in einigen Unterneh-
men eingeführt worden. Dazu gehört insbesondere
Rackspace, das Swarm im Rahmen seines neuesten
Container-Angebots nutzt. Auch Hortonworks ver-
wendet das Tool bei seinem neuen Cloudbreak-Pro-
jekt, einem anbieterunabhängigen Hadoop-as-a-
Service-Angebot.
Während Mesos selbst umfassend in der Community
eingesetzt wird, arbeiten Mesosphere und Microsoft
darüber hinaus an dem neuen Azure Container Ser-
vice zusammen. Dieser Service wurde auf der Mesos-
Con angekündigt und sollte in den nächsten Monaten
verfügbar werden.
Einfachheit der
Kenntnisse)
Einführung
(erforderliche
Bei der Beurteilung von Lösungen für das Manage-
ment von Docker-Containern ist nichts einfacher als
die Arbeit mit derjenigen Docker-API, die Ihr Team
bereits kennt. Das Trio Swarm, Compose und
Machine ist in das zentrale Docker-Ökosystem integ-
riert, daher sollten diese Tools für ein Docker-Team
problemlos zu nutzen sein. Zum Einsatz von Kuber-
netes sind kaum Spezialkenntnisse erforderlich und
mit diesen Verwendungshinweisen können Sie es
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sogar selbst ausprobieren. Der größte Unterschied
besteht in den mentalen Modellkonstrukten von
Pods, Service und Controllern. Jedoch ist die Einar-
beitung kurz und Sie profitieren dafür von Manage-
ment auf differenzierter Anwendungs- und Servicee-
bene. Mesos hingegen ist nichts für schwache Nerven.
Es kann ziemlich ursprünglich sein und erfordert
umfassendere Kenntnisse für die Implementierung.
Mesosphere hat große Fortschritte dabei gemacht,
die Einrichtung und Einführung von Mesos zu ver-
einfachen. Das DCOS hat die allgemeine Verfügbar-
keit gerade auf diesen Herbst gelegt. Es wurde eine
hervorragende
Benutzerschnittstelle
für
das
Management erstellt ebenso wie ein Dashboard, das
sich direkt mit Marathon verknüpfen lässt. Sie kön-
nen es auf der Site des Unternehmens selbst testen.
Cluster-Vernetzung
Kubernetes zeichnet sich durch eine Container-Ver-
netzung aus, die zu den unkompliziertesten der
Gruppe gehört. Das Netzwerk- und Port-Manage-
ment kann ein Albtraum sein und dies ist sicherlich
ein Schlüsselbereich im Hinblick auf die Komplexität
des Container-Managements. K8s folgt bei der Ver-
netzung einigen grundlegenden Prinzipien, die das
Ganze für den Entwickler vereinfachen und die Risi-
ken in diesem Bereich erheblich reduzieren. Zum
einen müssen alle Container ohne NAT (Network
Address Translation) miteinander kommunizieren
können. Zum anderen müssen auch die Nodes ohne
NAT mit den Containern kommunizieren. Und zu
guter Letzt setzt K8s voraus, dass es sich bei der
internen IP-Adresse eines Containers um dieselbe IP
handelt, die andere Container und Nodes für die
Kommunikation mit ihm verwenden. Durch diese
Prinzipien entfällt ein Großteil der Probleme bei
Portzuordnung, Adresskonvertierung und Serviceer-
kennung, zu denen es in umfangreichen Betriebskon-
figurationen kommt.
Bei der Beurteilung von Lösungen
für das Management von Dock-
er-Containern ist nichts einfacher als
die Arbeit mit der Docker-API, die
Ihr Team bereits kennt.
Docker hat in den letzten sechs Monaten große Fort-
schritte im Hinblick auf die Vernetzung gemacht.
Soeben ist Version 1.9 erschienen, in der die Plug-ins
von Docker für die Vernetzung von der experimentel-
len Unterstützung in den „produktionsfähigen“ Sta-
tus umgestuft wurden. Durch das neue Vernetzungs-
modell können Sie virtuelle Netzwerke unabhängig