The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Sommer 2017 | Page 37

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein wichtiges Thema heutzutage. Es heißt, jeder kann sie nutzen. Wir alle haben unsere eigenen Vorstellungen, was KI leisten kann – manche sehr genau, manche ein bisschen, und manche sind ... na ja, paranoid. Wenn wir die in den Terminator-Filmen dargestellte KI-Fiktion mal außer Acht lassen, was ist dann die Realität von KI und inwiefern betrifft sie heutige Unternehmen? Künstliche Intelligenz ist ein altes Konzept, das erstmals 1959 als die Möglich- keit definiert wurde, Computern die Fähigkeit des Lernens ohne erneute Pro- grammierung zu geben. Heute ist es eine Art Ansatz und Technologie, bei der Lernmodellkonzepte verwendet werden, die im unmittelbaren Zusammen- hang mit Mustererkennung und computergestütztem Lernen stehen. Die KI untersucht Algorithmen, die durch Muster lernen können, und wendet dieses Wissen an, um Vorhersagen über Datenmuster zu treffen. Es stellt eine bessere Alternative zur Verwendung statischer Programmanweisungen dar und ermöglicht datengesteuerte Vorhersagen oder Entscheidungen, die sich im Laufe der Zeit ohne menschliches Eingreifen oder zusätzliche Programmie- rung verbessern. Die Anwendungen der künstlichen Intelligenz wurden weit- hin als die ultimativen Build-Systeme propagiert, die Unternehmen einen Mehrwert bieten. Ebenso ist ein praktischeres Konzept des maschinellen Ler- nens entstanden, eine Unterkategorie von KI, die neuronale Netzwerktechno- logien einschließt. Die KI in Ihrer Tasche KI ist heutzutage allgegenwärtig. Wir sprechen über unsere iPhones mit Siri, um herauszufinden, wer uns angeschrieben hat oder wo man den besten Bur- ger finden kann. Wir nutzen Alex von Amazon, um ganze Gespräche darüber zu führen, welche Filme gerade laufen oder wer das gestrige Baseballspiel gewon- nen hat. Wir vertrauen sogar unsere Leben selbstfahrenden Systemen an, wie in Teslas oder anderen Fahrzeugen. Die Kehrseite dessen, KI in unseren Taschen, Fahrzeugen und Computern zu haben und ihnen das Denken für uns zu überlassen, ist, dass wir möglicher- weise zu stark von ihnen abhängig werden. Auch wenn beispielsweise Autoun- fälle dank ausfallsicheren KI-Funktionen verhindert werden, sollten wir den- noch darauf achten, nicht unsere Fähigkeit zu verlieren, selbst schnell genug zu denken, um einen Unfall zu vermeiden, wenn KI nicht verfügbar ist. Sie ist nicht überall anwendbar – zumindest noch nicht heute Optimal genutzt wird künstliche Intelligenz vor allem von den spezifischen Anwendungen, die am meisten von dieser Technologie profitieren können, wie Betrugserkennung, vorausschauendes Marketing, Maschinenüberwachung (IoT) und Bestandsverwaltung. Viele Unternehmen, die künstliche Intelligenz einsetzen, nutzen diese nicht effektiv und verschwenden somit Geld. Denken Sie daran, dass die KI-Technologie im Hinblick auf die Verarbeitungszeit und den Speicherplatz kostspielig sein kann, unabhängig davon, ob es sich um Cloudspeicher handelt oder nicht. Künstliche Intelligenz wird zwar dank der Cloud-Plattformen immer erschwinglicher, aber gerade deshalb bleibt die falsche Nutzung dieser Tech- nologie eines der größten Bedenken. Hier scheint auch bereits ein Muster erkennbar zu sein, da Cloud-Anbieter die künstliche Intelligenz als etwas von großem Wert bewerben. Dieser Wert wird jedoch nicht realisiert, wenn die künstliche Intelligenz für Systeme verwendet wird, die keinen Vorteil daraus ziehen können, Vorhersagen aus Datenmustern zu treffen. SOMMER 2017 | THE DOPPLER | 35