The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Herbst 2017 | Page 33
Wenn wir mit unserem Computer kommunizieren
wollen oder müssen – das heißt, wenn eine Person
wirklich Teil des Dialogs sein muss – haben wir eine
Tastatur und eine Maus. Und wenn wir diese benut-
zen, belästigen wir niemanden sonst im Raum. Das
kann man von Sprachsystemen nicht behaupten. Sie
müssen sich auch keine Sorgen machen, dass ein
Sprachsystem „aus der Reihe tanzt“, weil es etwas
hört, das nicht für das System gedacht ist – ein häufi-
ges Problem bei Siri, Cortana, Google Now, Alexa und
anderen Sprachsystemen.
Auf der anderen Seite haben sich Chatbots mittler-
weile so weiterentwickelt, dass sie automatisierte
Antworten für chatbasierte Interaktionen wie Skype,
Slack oder Facebook Messenger erhalten können. Die
menschliche Seite dieser Interaktion durch
Sprachtechnologie zu ersetzen, begann in der Welt
der interaktiven Sprachausgabe (Interactive Voice
Response, IVR), sodass wir automatische Antworten
per Telefon erhalten konnten, ohne auf die kleine
Tastatur des Telefons beschränkt zu sein. In jüngster
Zeit war jedoch das Aufkommen von mehr Gerätein-
teraktionen über Siri und jetzt Alexa zu erkennen.
Menschen verbringen viel Zeit im Auto. Um Strafzet-
tel oder Verletzungen zu vermeiden, haben sie es sich
zur Aufgabe gemacht, die Hände auch dann noch frei
zu haben, während sie ständig ein iPhone benutzen.
Wir haben gelernt, unsere Geräte NUR über Tastatur
und Maus zu bedienen. Denn das war so ziemlich
unsere einzige Wahl in den letzten vier Jahrzehnten.
Konzeptionell wäre es viel schneller, wenn wir statt-
dessen eine Kombination aus Stimme und Gestik ver-
wenden könnten. Die Technologie ist noch nicht ganz
ausgereift, aber sie verbessert sich deutlich, da wir
begonnen haben, im Hintergrund Deep Learning
anzuwenden.
Stellen Sie sich vor, wenn wir die im Film Minority
Report vorgestellten Konzepte realisieren – eine vir-
tuelle Großbildleinwand, die von einem kleinen
Handheld-Computer wie einem Telefon mit Interak-
tion über Stimme und Gestik projiziert wird. Unge-
bunden und über Interaktionen mit nahezu der
Geschwindigkeit des menschlichen Denkens!
Ein weiteres hoch interessantes Konzept, das in der
jüngsten Serie „Westworld“ auf HBO aufkam, war die
Idee, dass menschliche Programmierer irgendwann
an die Grenze dessen stoßen, was sie tun können.
Also schafften sie eine echte künstliche Intelligenz
(KI), über die die Codebasis schneller und effizienter
aufgebaut werden konnte. Programmierer durch KI
ersetzen? Jetzt sind Sie an der Reihe! Ob unsere
Stand-Ups wohl schneller werden?
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