The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Herbst 2017 | Page 23

darauf ab, Vertrauen zwischen den Teams aufzubauen. Wenn diese Teams ihre Datensätze in einem zentralen Datenkatalog zusammenfassen, haben sie Zugriff auf aufbereitete Datensätze aus anderen Abteilungen. Dieses Modell basiert auf der Annahme, dass jede Abteilung Produkte schneller bereitstellen kann, wenn sie Zugriff auf die Arbeitsergebnisse und Daten anderer Gruppen hat. Ein Datenkatalog fungiert hier als Technologietool, das in einer minimalen, nahezu autonomen Weise eingesetzt werden kann. Er ist jedoch als zentraler Bestandteil einer größeren Datengovernance-Initiative am wirksamsten. Abbildung 2 zeigt einen Datenkatalog im Zusammenhang mit anderen nützli- chen technischen und prozessbezogenen Komponenten, die typischerweise im Rahmen der Datengovernance-Implementierung zum Einsatz kommen. Zu den am häufigsten verwendeten umgebenden Funktionalitäten gehören: Metadaten – Metadaten sind als Aufbereitung von Primärdatensätzen durch Beschreibungen, gemeinsame Elemente für die Verknüpfung, Qualitätsmetri- ken und andere datensatzspezifische Details zu verstehen. Diese Metadaten sind notwendig, damit Datennutzer die Datensätze effektiv einsetzen können. Dies ist der Kernpunkt dessen, was ein Datenkatalog bietet: ein allgemein zugänglicher Metastore, über den die verschiedenen Nutzungs- und Abfrage- tools einen konsistenten Satz von Datendefinitionen verwenden können, um auf die zugrunde liegenden Unternehmensdaten zuzugreifen. Datenqualität – Da mithilfe von Daten immer mehr automatisierte Prozesse und Entscheidungsprozesse vorangetrieben werden, muss die Qualität der Daten entsprechend dem Risiko kalibriert werden. Einige niedrigere Risikoka- tegorien, wie z. B. zielgerichtetes Marketing, erfordern keine extrem hohe Datenqualität, da die Auswirkungen von Ungenauigkeiten vergleichsweise gering sind. Für andere Bereiche mit höherem Risiko, wie z. B. das Gesund- heitswesen oder persönliche Finanzdaten, ist die Qualität der Daten jedoch von größter Bedeutung, da Ungenauigkeiten große Folgen haben können. Geschäftssprache – Viele Unternehmen haben ihre eigene Sprache und Akronyme, mit denen sie Organisationen, Beziehungen, Wertschöpfungsket- ten und unterstützende Geschäftssysteme beschreiben. Der Datenkatalog dient hier als primäre Methode, um diese organisationsspezifischen Beschrei- bungen zu erfassen und auf die zugehörigen Datensätze abzubilden. Stammdaten – Ein wichtiger Grundsatz für eine effektive Zentralisierung von Unternehmensdaten ist, dass es hochkritische, ausgewählte Datenelemente gibt, die im Mittelpunkt der Mehrzahl ihrer Geschäftsvorgänge stehen. Die Sicherstellung, dass diese Elemente konsistent gepflegt, referenziert und ver- wendet werden, stellt die zentrale Bedeutung des Einsatzes von Stammdaten dar. Datenabstammung – Die Wichtigkeit der Verfolgung der Historie, der Ver- zweigungen und der Änderungen eines Datensatzes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Da Datenentwickler Datensätze kombinieren und mani- pulieren, um die Verwendung für Geschäftsanwender zu vereinfachen, müssen die Quelldatensätze und nachfolgende Änderungen verfolgt werden. So kön- nen Benutzer bei Bedarf auf frühere Versionen der Datensätze zurückgreifen. Klassifizierung – Die Daten müssen so klassifiziert werden, dass die Mitar- beiter die richtigen Kanäle kennen, über die die Daten gemeinsam genutzt Herbst 2017 | THE DOPPLER | 21