The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Frühjahr 2016 | Page 17

Gegenteil zu sehr davon abgekop- pelt. Somit hängt es davon ab, wie viel Aufwand das Refactoring der Anwendungen erfordert, damit sie einen Satz von Containern bilden, aber auch als Container-Cluster skaliert werden können. schieden, die Einführung von Containern durchzuführen, bevor der Umstieg auf DevOps erfolgt. Auf diese Weise sollen Risiken reduziert und auch Kos- ten eingespart werden Im Rahmen Ihrer Analysen für die Nutzung von Containern sollten Sie also auch ermitteln, wie viel Arbeit es tatsächlich macht, eine Anwendung in einen Container umzuwandeln – bzw. eher in einen Satz von Containern. Manchmal lohnt sich der Aufwand einfach nicht, während es in anderen Fäl- len mühelos funktioniert. Im Grunde handelt es sich um das- selbe Problem, mit dem Sie sich bereits in den Analysen vor dem Portieren von Anwendungen zu Cloud-Plattformen auseinander- setzen mussten. Viele der Gesamt- betriebskosten-Metriken und -Modelle gelten daher auch hier und können wiederverwendet werden. Nachdem die Unternehmen gerade eine Cloud-Compu- ting-Strategie entwickelt und umzusetzen begonnen haben, müssen sie sich nun mit Cont- ainern als Substrategie auseinan- dersetzen. Hierbei geht es tat- sächlich nur um eine befähigende Technologie als Komponente der Cloud-Gesamtstrategie und kei- neswegs um deren Ersetzung. 3. Kompetenz des Personals Die meisten Unternehmen haben erst wenige Workloads zur Cloud verschoben, viel weniger als die Anzahl von Containern, die in Clouds ausgeführt werden. Vielfach ist jedoch nicht die Tech- nologie der limitierende Faktor; sondern die Fähigkeiten und Qua- lifikationen der IT-Mitarbeiter. Beim Umstieg auf Container muss erheblich in Schulung und neues Personal investiert werden, um das für die Erstellung und Imple- mentierung von containerisierten Anwendungen erforderliche Know-how zu erwerben. Noch komplizierter wird es, wenn Unternehmen DevOps als Methode zur Automatisierung ihre agilen Anwendungsentwick- lungskonzepte einführen und deswegen auf Container umstei- gen müssen. In vielen Unterneh- men hat die IT-Abteilung ent- 4. Erneute Strategie-Modernisierung Es werden lediglich Anwendun- gen in Containern bereitgestellt, was grundsätzlich gar nichts Neues ist. Die Vorgehensweisen für die Einführung sind weitge- hend die gleichen, wie sie beim Aufkommen des Internet und bei den Risiken von Anwendungsser- vern zu beobachten waren, nur dass die Technologie eine andere ist. Wenn Sie hier eine Revolution erwarten, werden Sie schwer enttäuscht sein. Es ist bestenfalls eine Evolution – die aber eine bessere, flexibler skalierbare und portierbare Plattform für Cloud- basierte Anwendungen mit sich bringt. Container dienen künftig auch anderen Zwecken: IoT-Anwen- dungen, Big Data und traditio- nelle On-Premise-Systeme, die weiterhin vor Ort bleiben. Cont- ainer sind also nicht ausschließ- lich für die Cloud bestimmt, son- dern nur zum größten Teil. 5. Testen bis ans Limit Beim Umstieg auf Container müs- sen Unternehmen Testplattfor- men aufsetzen, um die tatsächli- chen Begrenzungen der Technologie zu verstehen. Bei den Tests müssen folgende Fra- gen im Mittelpunkt stehen: • Skalierbarkeit. Welche Typen von Workloads sind skalierbar und wie lassen sie sich bei Ihnen skalieren? • Stabilität. Bei welchen Ver- haltensweisen oder Arbeits- lasten werden die Containers instabil? • Daten. Welche Begrenzungen gibt es bei einer Containeri- sierung von Daten im Gegen- satz zur Datennutzung über herkömmliche Schnittstellen? • Management. Wie lassen sich Cluster von Containern über längere Zeiträume hinweg verwalten? • Sicherheit und Governance. Wie können Sie Container steuern und sichern und wel- che Auswirkungen hat dies auf Skalierbarkeit, Leistung und Stabilität? Container als bleibender Faktor Die Verwendung von Containern in Unternehmen nimmt unglaub- lich rasant zu und die Anbieter in diesem Bereich verfügen über alle nötigen Mittel, um die von Unternehmen und Cloud-Anbie- tern geforderten Verbesserungen voranzutreiben. Trotzdem sind Container kein Allheilmittel für sämtliche Probleme. Unterneh- men müssen den Umstieg auf diese Technologie mit größter Sorgfalt vorbereiten. Die Container-Benutzer werden mehr über die Technologie ler- nen, je mehr sie an Bedeutung zunimmt und sich weiter ausbrei- tet. Unterwegs können Sie mit vielen positiven Überraschungen rechnen, aber auch mit einigen weniger angenehmen. Das Gute dabei ist, dass Sie so die Grenzen dieser Technologie besser ken- nenlernen und Erfahrungen machen, wie Sie sie zum maxima- len Nutzen für Ihr Unternehmen einsetzen. FRÜHJAHR 2016 | THE DOPPLER | 15