The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Frühjahr 2016 | Page 13

AWS mithilfe eines Festplat- ten-Replikationsprogramms, der Sicherung der Datenbank und ihrer anschließenden Wieder- herstellung in AWS auf einem neu aufgesetzten Datenbankserver. Innerhalb des Migrations- und Umstellungsfensters wurden alle Anwendungsendpunkte dahinge- hend aktualisiert, dass sie auf die neuen Server und Datenbanken in AWS verwiesen. Webserver-Konfigurationen, um sie von der IP-Adresse unabhän- gig zu machen, sowie Entfernen der spezifisch gebundenen Netz- werkkonfiguration. Das Anwen- dungsteam führte ausgiebige Anwendungstests an den geklon- ten Servern durch, z.  B. Tests aller Endpunkte, der Datenban- kinteraktion, der Speicherin- haltsprüfung und sämtlicher Skripts. Für beide Anwendungen wurden die folgenden Migrationsschritte durchgeführt: Nachdem die Server in AWS ein- satzbereit waren, wurden inner- halb des Migrationsfensters die folgenden Schritte durchgeführt: 1. Erstellen geklonter Server in AWS mithilfe des Festplatten- Replikationsprogramms. Für die Windows Server nutzten wir ein isoliertes Netzwerk in AWS, um SID-, Namens- und DNS-Probleme im Produktionsnetzwerk zu vermeiden. Auf den Server war nur RDP-Zugriff mit einem temporären lokalen Administratorkonto möglich, das vor der Erstellung des Klons angelegt wurde. 2. Durchführen mehrerer Schritte zur Vorbereitung der Server; z. B. Aktualisierung der Zeitzone und Installation der Überwachungssoftware. 3. Erzeugen von Klonen der Datenbankserver während der Migration. 4. Bereitstellen eines Linux- basierten Zwei-Knoten- Clusters mit HAProxy und Keepalived-Software für jede Anwendung. 5. Aktualisieren der Anwendungskonfigurationen: Anwendung 1 Aktualisieren der Software-Clus- ter-Konfiguration auf die neuen IP-Adressen und lokalen AWS-Domänencontroller. Server für Anwendung 2 Aktualisieren der Hostnamen und 1. Aktualisieren der AWS Security Groups, um die Kommunikation der Windows Server mit dem Produktionsnetzwerk und den Domänencontrollern zu ermöglichen. 2. Finale Synchronisation der NFS-Daten mit dem neuen AWS-basierten NFS-Server. Aufheben der alten NFS- Bereitstellungspunkte und Bereitstellen der neuen AWS-basierten NFS- Volumes. Dieser Schritt wurde inkrementell an allen Servern durchgeführt, um die Koordination mit der Konfiguration des Lastverteiler-Pools zu gewährleisten und Ausfallzeiten zu vermeiden. 3. Aktualisieren der Citrix Netscaler- und HAProxy- Lastverteiler mit den alten Servern und den neuen Servern in AWS sowie unterbrechungsfreie Pool- Aktualisierung von den alten auf die neuen Server durch Testen der Server im Lastverteiler-Pool. 4. Aktualisieren des externen und internen DNS. Da die Konfiguration der aktuellen Citrix Netscaler-Lastverteiler intakt war, konnten sie Anwendungsanforderungen bedienen, noch während die DNS-Änderungen verteilt wurden. 5. Überprüfung, ob die Anwen- dungsanforderungen von den neuen Servern erfolgreich verarbeitet werden, danach Stilllegung und Entfernung der alten Server aus dem Lastverteiler-Pool. 6. Schließen der Anwendungs- services auf den alten Servern. 7. Zurücksetzen der Gruppen- richtlinie auf den Stand vor der Migration. 8. Validieren aller Tests und Einleiten des Außer- betriebnahmeprozesses. Der wichtigste Faktor für die erfolgreiche Realisierung von Zero-Downtime, abgesehen von der technischen Architektur und Vorgehensweise, war eine gründ- liche Anwendungsanalyse, bei der das Verhalten der Anwendungen durch Tests überprüft wurde. Ebenfalls sehr wichtig ist es, die Migration zunächst in der Ent- wicklungs- und Staging-Umge- bung durchzuführen und erst danach in der Produktion. Last but not least sind ein effektives Projektmanagement, die aktive Einbeziehung externer Partner und konsistente Kommunikation von entscheidender Bedeutung. Unterm Strich hat AVID Zero- Downtime bei der Migration zu AWS realisieren können. Durch die ausführlichen Analysen, umfangreichen Tests und sau- bere Dokumentation gewann das Kundenteam zudem wichtige Erkenntnisse zu ihren Anwen- dungen. Für viele Unternehmen können die Analysen und Erken- nungsartefakte ebenso wertvoll sein wie die Migration selbst. FRÜHJAHR 2016 | THE DOPPLER | 11