Sonntagsblatt 6/2015 | Page 5

der LdU als nominierende Organisation und dem Sprecher ist unwahrscheinlich wichtig. Leider gibt es Nationalitäten, bei denen dies nicht der Fall ist. Wir, Ungarndeutsche achten darauf, dass unsere gute Kooperation weder durch Konflikte noch durch par- teipolitische Kräfte beeinflusst wird.” Kritisiert Der Ungarische Rechnungshof beendete seine die 13 Landes - selbstverwaltungen – so auch die LdU – betreffende Unter - suchung und veröffentlichte seinen Bericht darüber. Die Voll - versammlung billigte jenen Handlungsplan, der die Behebung der beanstandeten 9 Mängel zusammenfasst. Otto Heinek kritisierte jedoch den Bericht, laut dessen bei der LdU bestimmte Maß - nahmen nur teilweise vorschriftsgemäß gewesen seien und die Wirtschaftsführung den Vorschriften ebenfalls nur teilweise ent- spreche. Der Vorsitzende erklärte hierzu, es handele sich aus- schließlich um Bagatellen, über die nicht einmal beim Vorsit - zenden oder der Vollversammlung geklagt wurde, sondern die lediglich der Leiterin der Geschäftsstelle vermeldet wurden. „Es ging beispielsweise darum, dass wir eine Firma, die bei uns einen Raum gemietet hat, nicht durchleuchtet haben. Es handelt sich hierbei nicht um Millionen oder Hundertmillionen, sondern um 20 000 Forint Einnahme! Im Falle der LdU gab es wirklich nur Bagatellen! Ich kritisiere also die allgemeinen und undeutlichen Formulierungen des Berichtes. Wenn man jedoch bedenkt, dass viereinhalb Jahre geprüft wurden, und dass zwei Mitarbeiter des Rechnungshofes drei Monate lang jeden Tag hier in der Geschäftsstelle waren und tausende Seiten von Akten und Rechnungen durchgesehen haben, bin ich mit dem Ergebnis abso- lut zufrieden!“ *** Eine bissige Bemerkung zu Obigem: Alles viel zu schön um wahr zu sein. (die Red.) O Donauschwäbischer Kulturpreis 2015 verliehen „Die Donauschwaben pflegen ihre Tradition und Brauchtümer auch 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und den schrecklichen Ereignissen von Vertreibung und Flucht, damit die Kultur der alten Heimat erhalten bleibt”, sagte Innenminister Reinhold Gall, bei der Verleihung des Donauschwä bi - schen Kul turpreises in Sindelfingen. Kulturarbeit bringe immer ein Stück alte Heimat zurück und spiegele ein Stück Erinnerung wider. Ihm selbst sei die Aufgabe der Kulturpflege sehr ans Herz gewachsen. Für das Land sei die Pflege und Förderung des deutschen Kul turguts eine bleibende Ver - pflichtung, die künftigen Generationen über Grenzen hinweg zugutekomme. Baden-Württemberg habe als zentrales und bedeutendes Element des Bekenntnisses zu den Donauschwaben bereits 1966 den Donauschwäbischen Kulturpreis ins Leben gerufen. Mit dem Preis sollten Kulturschaffende geehrt werden, die sich um die donauschwäbische Kultur und die kulturellen Wechselbezie hun - gen zwischen den Donauschwaben und ihren Nachbarn in den öst- lichen Siedlungsgebieten besonders verdient gemacht haben. „Und natürlich soll der Preis auch eine Auszeichnung für Kultur - schaffende sein, die ihre Verbundenheit zur donauschwäbischen Kul - tur in und durch ihre Werke ausdrücken”, unterstrich der Minister. In diesem Jahr sei der Preis in der Kategorie „Kultur - vermittlung” vergeben worden. Kulturelle Erziehung sowie För - derung und Verbreitung von Kulturgut könne auf verschiedenen Ebenen und durch ganz verschiedene Wege und Medien erfolgen. Dementsprechend hätten die Bewerbungen und Vorschläge ein breites Spektrum der donauschwäbischen Kultur und ihrer Vertreter abgedeckt. Die Bewertung sei für die Jury daher keine leichte Aufgabe gewesen. „Die Preisträger haben sich mit ihrem Schaffen in besonderem Maß um Erhalt und Pflege der Kultur sowie um die Geschichte der Donauschwaben verdient gemacht”, betonte Gall. Der dies - jährige Hauptpreis, der mit 5000 Euro dotiert ist, gehe an Prof. Dr. Josef Schwing für seine Publikationen über die deut schen Mundarten Südtransdanubiens, seiner Mitarbeit an einem namenskundlichen Archiv zu Ungarn sowie seinem vi elfäl- tigen ehrenamtlichen Engagement. Der mit 2500 Euro dotierte Förderpreis gehe für die unabhängigen Forschungen zum Thema „Freikauf Rumänien” an die Gruppe Familienzusam - menführung Rumänien. (x) Anton Bleiziffer werde für seine vielfältige Tätigkeit zur Be - wahrung und Vermittlung des donauschwäbischen Kulturgutes insbesondere im musikalischen Bereich sowie für sein vielseitiges ehrenamtliches Engagement mit einer Ehrengabe ausgezeich- net. Auch die Ehrengabe sei mit 2500 Euro dotiert. Der Minister gratulierte den Preisträgern und sagte: „Mit den Ihnen verliehenen Preisen möchte das Land Baden-Württemberg seinen Dank und sei - ne Anerkennung zum Ausdruck bringen.” (x) Zur Forschungsgruppe Familienzusammenführung Ru - mänien gehören Rechtsanwalt Dr. Heinz Günther Hüsch (86), Neuss, MdB a.D., fast ein Vierteljahrhundert lang alleiniger Ver - handlungsführer der Bundesrepublik Deutschland mit Rumänien über die Ausreise der Rumäniendeutschen, die Journalistin Han - nelore Baier (60), Hermannstadt, Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ), der Dokumentarfilmregisseur Râzvan Georgescu (49), Hofheim (Taunus), und der Journalist Ernst Mein - hardt (61), Berlin, Deutsche Welle. Die unabhängigen Forschun - gen fanden in den Medien im In- und Ausland ein breites Echo. Die Jury setzt sich zusammen aus Mitgliedern, die vom baden- württembergischen Innenministerium, der Künstlergilde Esslin - gen e.V. sowie den Landsmannschaften der Sathmarer Schwaben, Banater Schwaben und Donauschwaben benannt werden. Zwei weitere Mitglieder der Jury, je ein Vertreter des Instituts für do - nau schwäbische Geschichte und Landeskunde (Tübingen) und des Johannes-Künzig-Instituts (Freiburg), achten besonders auf den wissenschaftlichen Aspekt der Bewerbungen. O PRESSEMITTEILUNG – 22. Oktober 2015 20. Sitzung der Deutsch–Ungarischen Ständigen Unterkom mission der Gemischten Kultur kom - mission in Nürnberg: auch die Landes selbst - verwaltung der Ungarndeutschen war vertreten Die Bundesrepublik Deutschland und die Ungarn wollten bis 2017 Dutzende von Bildungs-, Kultur- und Jugendprojekten gemeinsam austragen – dies wurde Anfang Oktober an der 20. Sitzung der Deutsch–Ungarischen Stän - digen Unter kommission der Gemischten Kulturkommission in Nürnberg ver- einbart. Der bilateralen Beratung wohnten unter anderem auch Bil - dungsexperten – Ibolya Hock-Englender, Beirätin für Bildungsangelegen hei - ten der LdU, Josef Weigert, Direktor des von der Landesselbstverwaltung getragenen Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts und Ibolya Sax, LdU- Bildungsreferentin –, sowie auch Dr. Hajnalka Gutai, Leiterin der Geschäfts - stelle der Landeselbstverwaltung der Ungarndeutschen, wie auch Parla - mentssprecher Emmerich Ritter bei. Die Bundesregierung bekenne sich weiterhin zu ihrer Verant - wortung für die Menschen deutscher Abstammung in den Staaten Ost-Mitteleuropas, deshalb wolle die Unterkommission durch (Fortsetzung auf Seite 6) 5