Sonntagsblatt 6/2015 | Page 4

30. September 2015 – Quelle: LdU Ausgewogene und nachhaltige Entwicklung gefördert Bericht über die Septembersitzung der Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen Ordentliche Wirtschaftsführung, planmäßiges Handeln und gut funk- tionierende Institutionen kennzeichnen die Tätigkeit der Landes - selbst verwaltung der Ungarndeutschen – dies ergab sich aus der let- zten Vollversammlungssitzung in der Budapester LdU-Geschäftsstelle am 26. September. Neben einigen formalen Beschlüssen, die das höchste Gremium der Ungarndeutschen vor allem wegen der Über- nahme des Budapester Deutschen Nationalitätengymnasiums fassen musste diskutierte die Vollversammlung die sich formende LdU- Strategie, die Berichte der von der Landesselbstverwaltung getragenen Institutionen, die Renovierung des deutschen Theaters in Seksard, sowie auch den neulich erschienenen Bericht des Ungarischen Rechnungshofes. Wohldurchdacht Vor knapp einem Jahr begann die damals neu gewählte Lan - desselbstverwaltung der Ungarndeutschen an ihrer Strategie bis 2020 zu arbeiten. Fünf Arbeitsgruppen diskutierten und formu- lierten monatelang längerfristige Pläne bezüglich des politischen, kulturellen, bildungspolitischen Handelns, der Jugendarbeit und der Medienpräsenz der LdU. Der im Juli von der Vollver samm - lung angenommene erste Entwurf der Strategie wurde mit An - regungen, Vorschlägen und Ideen aus den Komitaten und Verei - nen ergänzt und dem Gremium zur Annahme vorgelegt. „Der nächste Schritt wird ein sehr wichtiger, und zugleich auch sehr spannender sein: bis Ende November wollen wir konkrete Handlungspläne zu unserem Dokument ausarbeiten”, erklärt LdU-Vorsitzender Otto Heinek. „Ich darf das anhand eines Bei - spiels erklären: wir wollen ungarndeutsche Eltern dazu bewegen, ihren Kindern einen deutschen Vornamen zu geben – das steht in der Strategie. Dazu ließen wir Experten eine neue deutsche Vor - namensliste erstellen. Im Handlungsplan wollen wir dann konkret erörtern, wie wir diese Möglichkeit den Leuten bekannt machen wollen. Sobald wir mit der Strategie fertig sind, bitten wir unsere Landsleute um ihre Ideen und Anregungen diesbezüglich. Ziel ist natürlich, dass möglichst viele dahinterstehen.” Stolz Die Landesselbstverwaltung ist Träger bzw. Mitträger mehrerer Bildungseinrichtungen: nach dem Fünfkirchner Valeria-Koch- Bildungszentrum, dem Werischwarer Schiller Gymnasium, dem Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baje und der Audi Hunga - ria Schule in Raab kam ab dem 1. September auch das Deutsche Nationalitätengymnasium des 20. Bezirkes von Budapest in LdU- Trägerschaft. „Die Übernahme der Bildungseinrichtung von der Klebelsberg Zentrale für Institutionshaltung ging im Großen und Ganzen reibungslos”, so Otto Heinek. „Was mich etwas gewun- dert hat, ist, wie unvorbereitet die zuständigen staatlichen Organe auf die Übernahme von Schulträgerschaft sind. Ich bin all dem zu trotz sehr froh, auch diese Schule – die wir übrigens schon seit vie- len Jahren kennen – bei uns zu haben. Ich bin sehr stolz auf unse- re Bildungseinrichtungen: es handelt sich nämlich ausschließlich um qualitativ gute Schulen. Was mich außerordentlich freut, ist die Tatsache, dass unsere Bildungsinstitutionen nicht nur im Bereich der deutschen Sprache und Literatur gute Ergebnisse vor- zuweisen haben, sondern auch in anderen Fächern – zum Beispiel in naturwissenschaftlichen. Die Berichte der Schulen, die die 4 Vollversammlung einstimmig angenommen hat, beweisen, dass es eine steigende Nachfrage nach unseren Schulen gibt, wodurch die Qualität weiter steigen kann. Längerfristig heißt das, dass unsere Nachwuchsförderung gut funktioniert.” Neu Die ersten Schritte der umfassenden DBU-Renovierungs maß - nahme sind getan: laut Otto Heinek wurden für die technische Kontrolle der Bauphase und für die Abwicklung der öffentlichen Beschaffung die zuständigen Firmen bereits ausgewählt. Auch der Architekt, der die Bauplanung macht, steht fest. Voraussichtlich im Oktober werden auch von mehreren Firmen, die für die umfängliche Sanierung der Deutschen Bühne Ungarn in Frage kommen, Angebote eingeholt, sodass im November mit der Arbeit begonnen werden kann. Hierzu erhielt das Theater in Seksard 200 Millionen Forint staatliche Förderung. Man rechnet damit, dass die DBU spätestens bis Weihnachten im Gebäude spielen kann. In der Zwischenzeit