Sonntagsblatt 6/2014 | Page 4

existiert keine ungarndeutsche Öffentlichkeit, ein enger Kreis ent- scheidet selbst in den schicksalsträchtigsten Fragen. Es ist bezeich- nend, dass der Chefredakteur des einzigen Printmediums selbst Mitglied der LdU ist. Ich habe natürlich nichts gegen die Person selbst einzuwenden, aber es ist so, als wäre Parlamentspräsident László Kövér gleichzeitig Intendant des Ungarischen Fernsehens. Langer Rede kurzer Sinn: Anbei findet ihr das genannte Prog - ramm. Die Verwirklichung der Aufgabe erfordert – meiner An - sicht nach – eine Alternative auf der Führungsebene. Wie ihr seht, geht es nicht um meine Person, ich unterstütze lediglich eine Sache. Ich weiß, dass es in diesem Land schwierig ist, den Leuten weiszumachen, dass man nicht nach Ämtern trachtet, sondern von ehrlichen Absichten geleitet wird, aber stellt euch bitte vor, dass das jetzt so ist. Vergesst nicht: Ihr seid nicht denen da oben, sondern denen da unten also der Gemeinschaft, dem Wähler, und eurem Gewissen Rechenschaft schuldig. Und natürlich den nachfolgenden Gene - ra tionen. Mit landsmännischen Grüßen Dr. Jenô Kaltenbach Darauf erging von dem (wieder)gewählten neuen Vorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Otto Heinek, nachste- hende Antwort an den Gratulanten Kaltenbach: Lieber Freund, allen voran möchte ich mich für Deine guten Wünsche zu unserer Wahl – wie ich der Liste der Adressaten entnehme, hast Du alle Vollversammlungsmitglieder der LdU angeschrieben – bedanken. Ich danke auch für die angebotene Hilfe und für das verschickte Programm, das die Leser des Sonntagsblatts bereits kennenlernen konnten. Es enthält zahlreiche beachtenswerte Vorschläge und ich bin mir sicher, dass wir es bei der Erstellung der Strategie der LdU für die bevorstehenden Jahre gut nutzen können. (Ich bin mit vielen Elementen der Lageanalyse des Programms und des Begleitbriefes nicht einverstanden, das rührt aber bestimmt daher, dass ich mit zahlreichen Weggefährten die vergangenen Jahre aus der Nähe, von innen erleben konnte.) Du schreibst, Du wärst gerne unter uns, „jedoch dachten gewis- se (allen voran zwei) Herren, dass die Sicherung der persönlichen Positionen um jeden Preis mehr wert ist als die Interessen der Gemeinschaft”. Ich irre mich wohl nicht allzu sehr, wenn ich in einem der zwei „Herren” meine Wenigkeit vermute. Ich könnte mir diese erneute Beleidigung verbieten, tue es aber nicht, son- dern versuche eher auf Deinen Rundbrief zu antworten. In den Veranstaltungen vor den Parlamentswahlen hat man sich vielerorts – vor allem in den größeren Komitaten – dafür ausge- sprochen, dass die Komitatsverbände bei den Nationalitäten wah - len im Herbst keine Personen für die Komitatsselbstverwaltungen und besonders für die Vollversammlung der LdU vorschlagen, die sich nicht für die Parlamentswahlen registrieren ließen. „Wer uns in der LdU vertreten will, von dem kann man wohl erwarten, dass er uns auch bei den Parlamentswahlen unterstützt” – war die gän- gige Meinung. Für die LdU-Wahl haben die Komitatsverbände – wie auch bis- her – eine Einheitsliste zusammengestellt und sie haben in einer durch ihre Vollversammlungen angenommene schriftliche Ve - reinbarung die wichtigsten Punkte ihrer Zusammenarbeit festge- halten. Teil dieser Vereinbarung war, dass sie keine Personen für die LdU-Vollversammlung nominieren, die bei den Parlaments - wahlen nicht registriert haben. Du hast – in einem Zeitungsartikel und einem im September 2013 auf Youtube hochgeladenem Vi - deo – erklärt, warum Du dich nicht registrierst und alle aufgefor- dert, dies auch nicht zu tun. Das ist wohl der Grund, weshalb Du 4 nicht auf die Einheitsliste gekommen bist. (Es gab keine andere Organisation, die eine List