Sonntagsblatt 6/2014 | Page 10

chene Sprache . Das geht aus dem US-amerikanischen Zensus hervor .
Hermannstadt – Die Metropole der Siebenbürger Sachsen ist der Ausgangspunkt für eine interessante Pilgerreise . Unter dem Titel „ Glauben und Gedenken . Kirche unterwegs — 70 Jahre seit Eva - kuierung und Deportation ” möchte die Evangelische Kirche in Rumänien die Wege der Flucht der Sachsen aus Nordsie ben - bürgen nachzeichnen . Flucht , Aussiedlung , Familienzusam men - führungen und die Integration in den neuen Heimatländern bilden den Kern dieses von der EU geförderten Projekts . Begleitet wird diese Pilgerreise von zahlreichen Parallelveranstaltungen zu Kultur , Religion und Tradition der Siebenbürger Sachsen .
Wien – In der Donaumetropole , die seit letztem Jahr auch zur zweitgrößten Stadt im deutschsprachigen Raum herangewachsen ist , rüsten verunsicherte Bürger auf . Schlagzeilen machte zuletzt eine Wiener Trafikantin aus dem 15 . Bezirk , wo der Anteil der Migranten in manchen Straßen und Gassen schon die Mehrheit darstellt . Die Trafikantin bedient ihre Kundschaft mit einer deutlich sichtbaren , schießbereiten Waffe . Es handelt sich um eine Glock 17 , wie sie die österreichische Polizei besitzt . In Wien gibt es immer mehr Geschäftsinhaber und Privatpersonen mit registrierten Schusswaffen . Derzeit sind es mehr als 85 000 . Die Trafikantin meint jedenfalls , dass sie durch die zunehmende Kriminalität auf den Ernstfall vorbereitet sein möchte . In Wien werden regelmäßig Geschäfte überfallen .
Kirgisistan – Ende August fand die 9 . Sitzung der „ Deutsch – Kirgisischen Regierungskommission ” statt . Geleitet wurde sie von Hartmut Koschyk als Beauftragtem der deutschen Bundesre - gierung für nationale Minderheiten und Spätaussiedlerfragen . Im Zentrum der Sitzung standen Zukunftsperspektiven für die rund 10 000 Deutschen in Kirgisistan . Dazu gehörte neben einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Perspektive auch die Frage der kulturellen Identität der deutschen Volksgruppe . Deutlich abgenommen hat die Zahl der deutschen Spätaussiedler . Übersiedelten 2001 noch rund 2000 , waren es 2013 nur mehr 59 .
Eupen / Belgien – Karl-Heinz Lambertz hat im Sommer das Amt des Präsidenten des Parlamentes der Deutschsprachigen Ge - meinschaft in Belgien übernommen . Zuvor war Lambertz als Minister für lokale Behörden in der Regierung der Deutsch - sprachigen Gemeinschaft tätig . Die DWA wünscht viel Erfolg bei der neuen Arbeit .

Zur politischen Lage in Südtirol ( Italien )

Offener Brief vom
Südtiroler Heimatbund
An die Südtiroler Volkspartei – Zu Hd . Parteiobmann Herrn Philipp Achammer in 39100 Bozen ( 14.11.2014 )
Sehr geehrter Herr Parteiobmann Am 11 . November sagte der italienische Staatspräsident Gior - gio Napolitano in Anwesenheit des österreichischen Bundesprä - sidenten bei einer Pressekonferenz in Rom :
„ Tra i due Paesi c ’ è una regione , il Sudtirolo – Alto Adige , che ha fatto la scelta dell ’ appartenenza statutale all ’ Italia , ma in un rapporto di collaborazione con l ’ Austria .” ( Zu Deutsch : „ Zwischen den zwei Ländern gibt es eine Region , Südtirol – Alto Adige , die sich für die staat liche Zugehörigkeit zu Italien entschieden hat , aber für eine Beziehung der Zusammenarbeit mit Österreich .”
Sehr geehrter Herr Parteiobmann , diese Aussage verfälscht nicht nur die Geschichte unseres Landes , sondern der Staatsprä - sident spricht damit Südtirol das Recht auf Selbstbestimmung ab , ja mehr noch , er behauptet , eine solche habe eine Mehrheit für Italien ergeben .
Herr Philipp Achammer , sie werden als Parteiobmann sicher das SVP-Parteiprogramm genauestens kennen . Dennoch möchte ich Sie auf Absätze desselben hinweisen :
Im Gründungsprogramm der SVP , veröffentlicht in der Dolo - miten vom 19 . Mai 1945 fordert sie ihre Vertreter auf „ den An - spruch des Südtiroler Volkes auf Ausübung des Selbstbestim - mungsrechtes bei den Alliierten Mächten zu vertreten ”. Im neuen Programm der Südtiroler Volkspartei , beschlossen von der Landesversammlung am 8 . Mai 1993 wird das Selbstbe - stimmungsrecht nochmals ausdrücklich bestätigt :
„ Die SVP bekräftigt die Unverzichtbarkeit des Selbstbestim - mungsrechtes der Südtiroler ”.
Seit der Aussage des Staatspräsidenten sind nun einige Tage ver gangen . Verschiedene Parteien und Bewegungen und auch der Südtiroler Schützenbund haben die Aussage zu Recht entschieden zurückgewiesen .
Unverständlich ist für den Südtiroler Heimatbund , dass diese Aussage von der Südtiroler Volkspartei bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht zurückgewiesen wurde . Ist sich die Führung der SVP be - wusst , dass sie damit diese Aussage akzeptiert und als rechtens erklärt ?
„ Qui tacet , consentire videtur “ Fehlen der Südtiroler Volkspartei wirklich die Schneid und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Volk und Heimat , um die - se unwahre Behauptung des Staatspräsidenten öffentlich zurückzuweisen ?
Wir möchten in diesem Zusammenhang noch darauf hinweisen , dass es im Jahre 1946 eine politische Willensbekundung nahezu al - ler wahlberechtigten Südtiroler gegeben hat , die mit rund 155 000 Unterschriften die Heimkehr Südtirols nach Österreich gefordert hatten . Der Osttiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete Franz Kra - ne bitter hat in diesem Zusammenhang am 6 . Mai 1965 in einer Resolution gefordert gehabt , diese Willenskundgebung von 1946 als Volksabstimmungsergebnis anzuerkennen . Es wäre Ihre Aufgabe gewesen , sehr geehrter Herr Parteiob - mann , den italienischen Staatspräsidenten auch darauf aufmerksam zu machen und seine Äußerung als Geschichtsverfälschung entschieden zurück zu weisen . Was haben Bekundungen wie das letzte Bekenntnis des Südti - roler Landtages zum Selbstbestimmungs-recht für einen Wert , wenn die politisch Verantwortlichen zu Geschichtsverfälschungen einfach schweigen ?
Es würde uns freuen , von Ihnen hierzu eine Stellungnahme zu erhalten und eigentlich erwarten wir als Landesbürger auch eine solche .
Mit Tiroler Grüßen – Für den Südtiroler Heimatbund Der Obmann Roland Lang
Seither – am 9 . Oktober 2014 – beschloss der Südtiroler Landtag auf Antrag der „ Süd-Tiroler Freiheit “: Mit 31 Ja-Stimmen gegen 1 Nein-Stimme : „ Der Südtiroler Landtag unterstreicht , dass Süd-Tirol gegen den Willen der Bevölkerung vom Vaterland Österreich abgetrennt wurde und bezeichnet die unfreiwillige Angliederung Süd-Tirols an Italien als Unrecht .” Mit 26 Ja-Stimmen gegen 6 Nein-Stimmen : „ Der Südtiroler Landtag bekennt sich zu den UN-Menschen rechts -
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