Sonntagsblatt 5/2014 | Page 15

Deutsche Volksgruppen
war das slowakische Mädchen aus Pressburg zu Gast in Budapest und fühlte sich sehr wohl . ( Ein ungarisches und ein slowakisches Mädchen sind binnen Tage Freunde . Ohne die engstirnigen , agg - ressiven und schädlichen Nationalisten wäre das Leben hier im Karpatenbecken so schön .)
Ist es keinem unserer „ nationaler ” Madjaren in den Sinn ge - kom men – weder bei uns noch drüben –, dass Jan Slota und seine Partei eigentlich ein Werk von Miklós Duray sind ? Die beiden na - tio nalistischen Extreme leben seit längerem davon , dass sie das ohne sie friedliche slowakische und madjarische Volk gegeneinander aufbringen . Der gesäte Drachenzahn ist zum Sprung gekommen und gedeiht und wir können entzückt das „ großartige ” Ergebnis bewundern . Und wir können unsere klugen Ideen formulieren , wie man die madjarisch / ungarisch – slowakische Versöh - nung vorantreiben könnte . Was die Zukunftsperspektiven anbelangt , mit Duray , Slota und den zügellosen Nationalisten können wir nichts Gutes erwarten . Wer den Friedensvertrag von Trianon , das „ nationale Drama ”, ohne jegliche – madjarische , kroatische , rumänische , ruthenische , serbische und slowakische – nationale Befangenheit objektiv betrachten möchte , muss die zeitgenössischen statistischen Daten bezüglich Demografie kennen lernen .
Man muss sehen , welche Völker , mit welcher Verteilung und wo vor dem Ersten Weltkrieg , im Jahre 1910 , auf dem Gebiet des „ historischen ” Ungarns , anders genannt Großungarn , gelebt ha - ben . In Kenntnis der Fakten kann jeder eine felsenfeste , begründete Meinung bilden . Ohne Kenntnis der Daten kann man bestenfalls dahinreden . Gut hundert Jahre sind seitdem vergangen , in einer so langen Zeit haben sich die überhitzten Gemüter womöglich beruhigt und die Bereitschaft ist größer , dass wir das Ereignis , den Weg , der dazu führte und die Konsequenzen gemeinsam objektiv beurteilen . Um das zu unterstützen , stelle ich den Anteil der Nationalitäten im Lande allgemein und in den Komitaten detailliert dar . Es soll bei der Orientierung helfen , könnte die – meist nicht gerechtfertigte – Verärgerung , verursacht durch die erfahrene Ungerechtigkeit , lindern , wenn wir uns anstelle von Träumerei , Emotionen mit Daten vertraut machen . Ich will den lieben Leser dazu ermuntern , den statistischen Angaben Glauben zu schenken . Bei der Vorstellung der offiziellen Ergebnisse der ungarischen Volkszählung von 1910 habe ich die Publikationen des Königlich-Ungarischen Zentralamts für Statistik aus dem Jahre 1912 zugrunde gelegt . ( Sie sind auffind- und prüfbar in der Bibliothek des Landesamtes für Statistik .)

Deutsche Volksgruppen

Pressedienst des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs ( VLÖ ) – PA2014-09 ; 10.07.2014
VLÖ : 450 Österreicher mit donau - schwäbischen Wurzeln stellten einen Restitutionsantrag in Serbien
„ Wie aus einem Schreiben des Bundesministeriums für Europa , Integration und Äußeres ( BMEIA ) an den VLÖ hervorgeht , haben bis zum 3 . März 2014 – der Frist zur Einbringung eines Restitutionsantrages für alle anspruchsberechtigten Donauschwa - ben in Serbien – 450 Österreicher mit donauschwäbischen Wur - zeln ihren Rechtsanspruch geltend gemacht ”, so Dipl . Ing . Rudolf Reimann , Bundesvorsitzender des Verbands der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs ( VLÖ ) und Generalsekretär Ing . Norbert Kapeller .
„ Nachdem sich die Anzahl der Antragssteller noch Ende
Februar 2014 deutlich erhöht hat und noch nicht alle Anträge zur Gänze erfasst wurden , könnte diese Zahl nach Informationen des BMEIA sogar noch erheblich steigen ”, freuen sich Reimann und Kapeller , da noch im März 2014 Medienberichten zufolge vergleichsweise nur 321 anspruchsberechtigte Donauschwaben einen Antrag gestellt hätten .
„ Dass fast zwei Drittel aller Antragssteller ihren Antrag aus verschiedensten Gründen zurückgezogen haben , bleibt natürlich ein Wermutstropfen ”, ergänzen Reimann und Kapeller .
Wie das BMEIA dem VLÖ noch ergänzend mitteilt , ist es bislang zu keiner einzigen Ablehnung eines Antrages aus Österreich gekommen . „ Dies ist sicherlich ein deutlicher Hinweis auf den Koo pe rationswillen der serbischen Restitutionsagentur ”, führt Rei mann weiters an .
„ Nichtsdestotrotz muss aber darauf hingewiesen werden , dass bei vielen anhängigen Verfahren noch wesentliche und notwendige Unterlagen fehlen . Dass die Beschaffung dieser Unterlagen für viele Antragssteller eine immense Herausforderung bedeuten kann , ist natürlich einleuchtend ”, so Generalsekretär Kapeller , der jedoch darauf hinweist , dass die Angebote des BMEIA , der mit der Causa befassten Rechtsanwaltskanzleien aber auch von der serbischen Restitutionsagentur im Sinne der Unterstützung bei der Recherche seitens der donauschwäbischen Antragssteller leider nur allzu selten genutzt werden .
„ Zudem appellieren wir an alle Anspruchsberechtigten , sich im Falle von offensichtlich mutwilligen Verzögerungen und willkürlichen Entscheidungen seitens der serbischen Behörden an den VLÖ zu wenden . Der VLÖ wird sich in Folge zielgerichtet an das BMEIA wenden , damit auch alle diplomatischen Kanäle ausgeschöpft werden können , um in Folge Verzögerungen bei den Ver - fahren möglichst zu vermeiden ”, so Reimann und Kapeller ab - schließend .
Rückfragehinweis : Ing . Norbert Kapeller
Rumänien – Banater Berglanddeutsche

Abschluss- ( Garten ) fest im „ Alexander Tietz ” -Bibliothekshof mit Regentropfen verbunden

von Erwin Josef Tigla
Wir haben schon seit dem Tätigkeitsbeginn des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „ Deutsche Vortragsreihe Reschitza ” im Jahre 1987 unsere Mitglieder gewöhnt , alljährlich im Juni – Juli einem Abschlussfest beizuwohnen . Und so geschah es auch diesmal , als wir am 8 . Juli 2014 , beim Deutschen Jugend- , Dokumen - tations- und Kulturzentrum , das Abschlussfest des 27 . Ar - beitsjahrs des Reschitzaer Kulturvereins feierten , im Hof derjenigen Kultureinrichtung , die im Oktober ihr 10-jähriges Bestehen innerhalb der Kulturdekade , XXIV . Auflage , feiern wird .
Laut den Wettervorhersagen sollte es an diesem Nachmittag Sturm und Gewitter geben . Als es am frühen Nachmittag wirklich zu regnen begann , sahen wir uns schon außerstande , die Ver - anstaltung im Hof abzuhalten . Doch der kommende Sonnen - schein gab uns wieder Mut , so dass alles im Freien vorbereitet wurde .
Pünktlich begonnen hat das Fest mit dem Bericht des Vereins - leiters Erwin Josef Tigla , geholfen von seinem Stellvertreter , Dr . Ing . Christian Paul Chioncel .
Der „ Franz Stürmer ” -Chor ( Leitung : Prof . Elena Cozâltea , an
( Fortsetzung auf Seite 16 )
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