Sonntagsblatt 5/2014 | Page 10

Zeitgeschehen Zeitgeschichte Geschichte
Ist es doch eine Blamage für die 20-jährige „ erfolgreiche Tätig - keit ” der Deutschen Selbstverwaltung ! Dabei verschweigt man noch , dass diese geringe Zahl eigentlich nicht so viel „ Ungarn - deutsche ” bedeutet , denn ca . 11 000 sind davon Ausländer , in Un - garn wohnende Deutsche aus verschiedenen Ländern . Eben diese Tatsache gibt auch Anlass zu überlegen , ob es richtig ist , dass wir auf dem Begriff „ ungarndeutsch ” beharren ( z . B . „ Haus der Ungarndeutschen ” u . a .), anstatt der Wirklichkeit entsprechend uns doch besser als „ Deutsche in Ungarn ” deklarieren würden .
So sieht die Lage im Augenblick aus . Wer sich darüber Gedan - ken macht , wird sicherlich überlegen , ob er / sie überhaupt zur Wahl gehen soll . Und wenn man geht , wen – welche Liste – soll man ankreuzen ?
Merkwürdig ! – welch Sorgen einem so eine „ demokratische ” Wahl aufbürdet !

Wie die Zeit vergeht !

Handschrift bei Kindern stirbt aus
Nachrichten aus dem GERHARDSBOTEN
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Dies hat man in Deutschland festgestellt . Wenn wir uns aber gut umsehen , dann trifft die Feststellung ( beinah ) auch für uns in Ungarn zu . Ein Großteil der Erstklässler kann laut einer Forscherin nicht mehr richtig mit der Hand schreiben . 70 Prozent der Schüler brächten nach dem Kindergarten nicht mehr die motorischen Voraussetzungen für das so genannte Kritzel-Alphabet mit , sagte die Nürnberger Bildungsforscherin Stephanie Müller . Diese zeichnerischen Elemente wie kleine Schleifen , Schlangen oder Zickzacklinien seien Grundlage für verbundene Schriften mit Buchstaben . Die Gründe seien unter anderem : zu wenig Bewe - gung , fehlende Fingerfertigkeit und Computer .
Tja ! Wo sind die Zeiten , als die Kinder – wie ich z . B . – mit Zwicker und Schiefertafel mit Griffel , mit dem daran mit Spagat angehängtem Tintenfass , zur Schule gingen . Und – welch ein Wun der ! – wir haben doch schön schreiben können und sogar auch gotische Buchstaben !
Merkwürdig ! – nicht wahr ?

Ja , Glück muss man haben

Der deutsche Jude Paul Ehrlich sagte „ Zur Heilung der Krank - heiten braucht man die vier großen G : Geld , Geduld , Geschick und Glück .” Als er in Frankfurt am Main das Präparat 606 als Heil mittel des Syphilis entdeckte sagte er zu einem seiner Ver - ehrer : „ Mein lieber Kollege , es ist nichts anderes , als dass ich sieben Jahre Pech und einen Moment Glück gehabt habe .” Eine merkwürdige Feststellung ?

Zeitgeschehen Zeitgeschichte Geschichte

Neun Millionen Besucher in Dresden
Rund neun Millionen Menschen haben die Dresdner Frauen - kirche seit ihrer Weihe am 30 . Oktober 2005 besucht . Jeder vierte Besucher nahm an einem Gottesdienst teil . Die barocke Dresdner Frauenkirche war bis zu ihrer Zerstörung 1945 durch Bomben eines der bekanntesten protestantischen Gottes- häuser . Nach dem Ende der DDR setzte sich eine Bürgerinitiative für ihren Wiederaufbau ein . Er kostete rund 180 Millionen Euro , davon kamen rund 100 Millionen Euro als Spenden aus aller Welt .
Benedikt XVI will nicht mehr nach Bayern
Der zurückgetretene Papst Benedikt XVI . will seine bayerische Heimat nicht mehr besuchen . Das berichtete Ministerpräsident Horst Seehofer nach einem privaten Treffen mit Benedikt im Vatikan . Er sei jetzt Mönch , und diese Regel möchte er nicht aufgeben . Der emeritierte Pontifex wohnt innerhalb der Vatikan - mauern in einem kleinen Kloster .
Nominierung als Neuer Präsident des BdV
Am 7 . Juli 2014 beschloss das Präsidium des Bundes der Ver - triebenen nach eingehender Diskussion , für die im November an - stehenden Wahlen zum BdV-Präsidium den bisherigen Vizeprä - sidenten Dr . Bernd Fabritius MdB als Nachfolger der derzeitigen BdV-Präsidentin Erika Steinbach vorzuschlagen . Vizepräsident Dr . Fabritius MdB ist Siebenbürger Sachse und führt seinen Verband und den Weltverband der Siebenbürger Sachsen seit Jahren sehr erfolgreich . Er ist in der deutschen und europäischen Politik gut vernetzt und gehört seit dieser Legislaturperiode dem Deutschen Bundestag an . Dort ist er Mitglied des Menschen - rechts ausschusses und des Europaausschusses . Seit Beginn dieses Jahres ist Dr . Fabritius MdB Mitglied der Parlamentarischen Ver - sammlung des Europarats . Durch seine Kontakte zu den Ver - tretern unserer östlichen Nachbarstaaten hat er viele Anliegen zum Erfolg gebracht . Fabritius lebt in München , ist Rechtsanwalt und Mitglied der CSU . Fabritius reiste 1984 mit seiner Familie nach Deutschland aus .
Geweihte Laien ?
Der brasilianische Bischof Erwin Kräutler hat sich für geweihte Laien im priesterlichen Dienst ausgesprochen . Angesichts des wachsenden Priestermangels verwies der Bischof auf einen Vorschlag des deutschstämmigen Bischofs Lobinger aus Süd - afrika . Eine priesterlose Gemeinde solle aus ihren Reihen Älteste wählen , die dann als Ordinierte den Eucharistiefeiern vorstünden . Das sei eine sakramentale Weihe für die jeweilige Gemeinde , so Kräutler . Die so Geweihten blieben in ihren zivilen Berufen und Familien . „ Wir dürfen den Menschen die Eucharistiefeier nicht vorenthalten ”, betonte Kräutler . Die Erfahrung der Mitverant - wor tung von Laien in Brasilien sei auch für die Kirche in Europa wichtig „ In unseren Basisgemeinden erleben wir , wie positiv die Arbeit der Laien auch in Fragen der Gemeindeleitung sein kann ”, so der Bischof . ( KNA )

JAKOB BLEYER ( 1874 – 1933 ) und sein neugegründeter UNGARLÄNDISCHER DEUTSCHER VOLKS - BILDUNGS VEREIN = UDV ( 1924 )

Bald nach der ( zweiten , auf Grundlage eines aufgezwungenen faulen Kompromisses zustande gekommenen ) Vereinsgründung im August wurde dieser schon am 19 . September 1924 vom damaligen Minister des Innern , Iwan Rakokovszky , genehmigt . Die Regierung zeigte sich entgegenkommend , Ministerpräsident Graf Bethlen gratulierte und versprach die Arbeit des Vereins zu unterstützen . Wirklich hat die Regierung auch eine finanzielle Unterstützung zugesagt , die ab 1925 jährlich 160 Millionen Kro - nen = 126 000 Pengô betrug , doch im Juli 1930 um 10 Prozent reduziert und später auf 8400 Pengô herabgesetzt wurde .
Als Erstes besorgte sich der neugegründete Verein eine Kanzlei in Budapest und ging dann an den Aufbau der Organisation landesweit . Dabei stellten sich sogleich Hindernisse ein , meist wegen