Sonntagsblatt 4/2018 | Page 8

ungarn, rund um Ödenburg, oder gleich im Ausland. Man be- obachte aber auch eine andere Entwicklung: Die Übersiedlung rumänischer Staatsbürger, von den der Stadtteil Rumänisch-Jula profitieren würde. Auch die Versorgung mit dem pädagogischen Nachwuchs bereitet Maria Solymosi-Szilágyi Sorgen, eine Erfah- rung, die sie mit anderen Kindergartenleiterinnen teilt. Deswegen arbeite man eng mit der Lehranstalt für Kindergartenpädagogik in Szarvas zusammen und biete angehenden Kindergärtnerin- nen Praktikumsplätze an. Auch finanziell könne man sich, ent- gegen langläufiger Meinungen, keine großen Sprünge leisten, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass der Kinder- garten ihre maximalen Kapazitäten für 125 Kinder noch nicht ausgeschöpft hat, was nach Worten von Solymosi-Szilágyi an- gesichts der Raumkapazitäten - was dem Besucher während des Rundgangs auch mehr als deutlich wird - ohnehin problematisch wäre. Die staatliche Zuwendung sei aufgabenbezogen, den Rest müssten die örtlichen Selbstverwaltungen zuschießen. Dies gel- te auch für die Verpflegung der Kinder, die nur zum Teil staatlich bezuschusst wird. Dennoch zeigt die Leiterin stolz frisch reno- vierte Gruppenräume, die man aus gezielten staatlichen Förder- mitteln finanziert hat. Nach Auflösung der Pflanzenzucht ab Herbst 1991 Tätigkeit im Bezirk Neusiedl am See im Rahmen verschiedener Projekte der Bgld. Landwirtschaftskammer. Dienstort: Landwirtschaftliches Bezirksreferat Neusiedl am See. Unter anderem war Frau Gertrude Adam auch Mitarbeiterin bei der Gründung des „Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel“: (Flächeneinbringung/ Flächensicherung), in der Folge Betreuung von Projektflächen z.B. Pufferflächen rund um den Nationalpark oder Naturschutzgebiete, Gewässerbegleitstreifen, Beweidungs- projekte, Aufbau eines Vereins der bäuerlichen Direktvermarkter im Bezirk Neusiedl am See. Auch vor und nach ihrer Pensionierung ab 1.5.2007 war Frau Gertrude Adam als Heimatforscherin aktiv tätig, wobei anfangs Forschungen nur über die Heimatgemeinde Orczydorf im Mittel- punkt standen – als eifrige und dankbare Schülerin ihres Banater Landmannes Dr. Anton Peter Petri. Weiters Forschungen über die Marktgemeinde Rohrau (Rohrau, Gerhaus, Pachfurth, Hollern), umfangreiche Sammeltätigkeit und Archivrecherchen folgten anschließend im Laufe vieler Jahre. Frau Gertrude Adam ist langjähriges aktives Vorstandsmitglied des Vereins der Banater Schwaben Österreichs, dessen Vor- stand hiermit der Gewürdigten herzlichst gratuliert. Gertrude Adam mehrfach gewürdigt Von Hans Dama Am 18. September wurde der Banaterin, Dipl. Ing. Gertrude Adam, Heimatforscherin, vom Land Niederösterreich durch die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner als Anerkennung für ihre Forschungen in und um die Gemeinde Rohrau (Geburtsort des Komponisten Joseph Haydn: 1732–1809) die Goldene Medaille des Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Niederösterreich verliehen. Zum Festakt nach St. Pölten wurde Frau Gertrude Adam vom Bürgermeister der Marktgemeinde Rohrau, vom Vizebürgermeis- ter, vom Obersekretär und vom Ortsvorsteher von Pachfurth, wo sich Frau Adams Wohnsitz befindet, begleitet. Auszeichnungen konnten bei dieser reichhaltigen Tätigkeiten nicht ausbleiben: Erwähnt sei stellvertretend für viele z. B. das 2006 erhaltene „Ehrenzeichen des Landes Burgenland“ für be- sondere Verdienste um das Land Burgenland. Zwecks Abrundung ihrer vielseitigen Tätigkeit – hier einige Ver- öffentlichungen: Zusammen mit Dr. A. P. Petri: „Heimatbuch der deutschen Ge- meinde Orczydorf im Banat“. Marquartstein 1983, 482 Seiten Festschrift 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pachfurth 1875- 1985, Ebreichsdorf 1985 Festschrift 200 Jahre Pfarre Pachfurth 1785-1985, Ebreichsdorf 1985 In Ihrer Laudatio hielt Landshauptfrau Mikl-Leitner Folgendes fest: Festschrift 300 Jahre Pfarre Rohrau 1693-1993, Mannersdorf/ Leithageebirge 1993 „Frau Diplomingenieur Adam kam als Kind aus dem deutschsp- rachig geprägten Banat in Rumänien ins niederösterreichische Pachfurth und war als Pflanzenzuchtexpertin beruflich tätig, wid- met sich bis heute mit großer Leidenschaft der Heimatforschung, wobei 1983 das Heimatbuch ihres Geburtsortes Orcydorf ent- stand und es folgten mehrere sorgfältig recherchierte und aus landskundlicher Sicht interessante Festschriften und Fotoauss- tellungen über Gerhaus, Rohrau und Pachfurth.“ Festschrift 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gerhaus 1893-1993, Mannersdorf/Lgb. 1993 Frau Gertrude Adam kam im April 1957 als 10-Jährige mit der Mutter zum Vater nach Österreich, der im Okt. 1947 illegal nach Österreich eingereist war, um sein Studium zum Agrarier (Dipl. Ing.) zu beenden. Quelle: Persönl. Mitt. von Gertrude Adam Die ersten drei Klassen „deutsche Elementarschule“ (Volksschu- le) besuchte sie in Orczydof und anschließend die Volksschule in Rohrau, NÖ. 1957-1965 Gymnasium in Bruck an der Leitha, Niederösterreich. 1965-1971 Studium an der Hochschule (heute Universität) für Bodenkultur, Wien, Fachrichtung Landwirtschaft. 1971 Abschluss als Diplomingenieur. 1971-1978 Angestellte bei der „Internationalen Atomenergie-Or- ganisation“ (IAEO/IAEA), Wien, mit Dienstort Reaktorzent- rum Seibersdorf, N.Ö.. Beschäftigung mit Mutationszüchtung. Ab 1978 bis 1991 war Frau Adam Saatzuchtassistentin beim „Landwirtschaftsbetrieb Neuhof-Rohrau, Pflanzenzucht“, Sitz im Schloss Rohrau, Bez. Bruck a. d. Leitha, N.Ö. 8 Festschrift 140 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pachfurth 1875- 2015, Petzenkirchen 2015 Fotoausstellungen: in Pachfurth 1988; in Rohrau zur Eröffnung des neuen Amtsgebäudes 2017 s Merkwürdigkeiten Zweifel angebracht An den Rand eines Stipendienprogramms Von Richard Guth Das Zentrum hat im November über Pläne der Regierung berich- tet, wonach der immer gravierendere Mangel an Nationalitäten- kindergärtnerinnen und -kindergärtnern mit Hilfe eines Stipendi- enprogramms für Hochschulabsolventinnen und -absolventen für Elementarpädagogik behoben werden soll. Im Gegenzug müs- sen sich die angehenden Kindergärtnerinnen und Kindergärtner verpflichten, einige Jahre in Ungarn zu arbeiten. Das Programm, das gerade ausgearbeitet wird, soll neben den deutschen auch SoNNTAGSBLATT