Mici ruht nun an der
Seite ihres bereits
2010 verstorbenen
Ehegatten – deutsche
Inschrift am Grabstein:
Dein Andenken bleibt
uns heilig, deine Liebe
unvergesslich
Sammeln und Pflege des Ahnenerbes, dessen Bekanntmachung
landesweit stellten sie sich als Lebensaufgabe. Ein wichtiger Pfei -
ler in dieser Arbeit war das Zustandekomen der Patenschaft mit
Stammheim.
Bereits im Jahr 2001 verfassten Georg und Maria Gröschl ihr
sehr gut dokumentiertes und erforschtes Heimatbuch »Szülôföl -
dünk Pilisborosjenô 2000« (Unsere Heimat Weindorf). Damit
wollten sie auch die Erinnerung an die nach der Befreiung Un -
garns von den Türken ins Land gerufenen Donauschwaben auf-
rechterhalten, denn diese waren es, die dieses seiner Natur, seiner
Lage, seiner Umgebung und Schönheit nach bevorzugte Dorf sei-
nen künftigen Bewohner hinterließen.
Wir nehmen Abschied mit den Worten des heute in Würzburg
beheimateten Weindorfer Landsmannes, Augustinerpater Prof.
Dr. Cornel Mayer: Liebe Mici, Du hast zusammen mit Deinem
Mann viel zur Versöhnung der Getrennten und zur Wahrung
unserer angestammten Kultur und Identität beigetragen. Möge
der Gute Gott Euch dies reichlich lohnen.
O
Land der Kontraste
Eine Reise durch die Ost-USA
Von: Hans Dama – Freitag, 15. Januar 2016
Als ich noch als kleiner Junge in der Großsanktnikolauser (Nagy -
szentmiklós – Rumänien) Altgasse über Karl May und den „Le -
der strumpf” die ersten Amerika-Vorstellungen vermittelt bekam,
die sich im Laufe der Zeit durch die Massenmedien vervolkom m -
neten, spielte die Phantasie eine entscheidende Rolle. Doch die
Wirklichkeit weicht vom imaginär geprägten Bild meistens erheb-
lich ab. Auf einer mehrwöchigen Amerika-Reise, die mich auf
über 6000 Straßen- und 10 000 Flugkilometern durch mehrere
Bundesstaaten im Osten und Westen der USA führte, hatte sich
mir die Möglichkeit geboten, das wirkliche US-Amerika kennen-
zulernen. Hier ein paar Reiseeindrücke aus dem Osten der USA.
New York – Stadt der Städte
Ein Freitagnachmittag im Juli: Der Taxifahrer vor dem J. F.
Kennedy-Flughafen diagnostiziert uns sofort als Ausländer und
nennt seinen Preis nach Manhattan. Wir haben uns jedoch bereits
in Wien informiert und wissen genau, was wir berappen dürfen.
Entschuldigend meint der dunkelhäutige Latino-Amerikaner, sein
Trinkgeld sei schon mitberechnet. Unterwegs spielt er den Reise -
leiter, als es durch das schmutzige Jamaika-Viertel in Queens geht,
wo Drogensucht und Arbeitslosigkeit regieren. Er „kennt” aber
auch Mozart, Schubert und die Strauß-Familie.
Manhattan: An einer Kreuzung slalomt ein etwa vierzigjähriger
farbiger Rollstuhlfahrer bettelnd durch die bei Rot wartenden
Wagenkolonnen. „Dem fehlt gar nichts”, meint der Taxifahrer,
„wenn es dem keinen Spaß mehr bereitet, steht er auf, klappt sei-
nen Rollstuhl zusammen und verschwindet...”
Abends: Wir stehen auf der Aussichtsterrasse des 102. Stock -
werks des Empire State Buildings, auf 380 Metern Höhe, von
Wolken umringt. Vergessen ist die Nachmittagsschwüle. Eiskalt
schneidet der Wind uns Furchen ins Gesicht. Das Lichtermeer der
Stadt liegt uns zu Füßen. Der East-River, der Hudson-River im
Westen, nördlich ein dunkles Rechteck: der berühmte – bei Dun -
kelheit eher berüchtigte – Central-Park.
Spricht man von New York, so ist gewöhnlich nicht der Bundes -
staat, sondern New York-City gemeint, eigentlich aber nur Man -
hattan, das 20 Kilometer lange und 3 km breite Insel-Herzstück
der Stadt. 1,5 Millionen Menschen wohnen auf nur 60 Quadrat -
kilometern. Manhattan ist der kleinste von den fünf Stadtteilen
New Yorks. Es ist die „Stadt in der Stadt” mit vielen Gesichtern,
ein Völkergemisch rassischer Vielfalt, ein buntes Sprachenmeer
multikultureller Prägung.
Gewaltiges Naturschauspiel: die Niagarafälle
Wir schlendern durchs Chinesen-Viertel im Südosten Man -
hattans