Sonntagsblatt 4/2015 | Page 28

Ehrengrab für Karlheinz Böhm am Kommunalfriedhof enthüllt
Das Team bestünde zur Zeit aus fünf Personen , allesamt un - garndeutsche Studenten oder Maturanten verschiedener Fach - rich tungen und persönlicher Interessen . „ Jeder bringt seine Talen - te mit und alle erweitern ihre Kenntnisse im Bereich elektronisches Marketing , soziale Mediengestaltung ”, berichten die freiwilligen Aktivisten . Sie setzen bei ihrer Arbeit auf
Kooperation : „ Wir kennen zahlreiche überzeugte und tatkräftige ungarndeutsche Jugendliche aus unserer Zielgruppe , sowohl aus Ungarn als auch aus Deutschland und Österreich , die wir in unserer Arbeit später einzusetzen planen . Mit jedem weiteren Redaktionsmitglied erweitern wir unser Angebot , mit dem wir hoffen , mit unserer Zielgruppe auf direktem Weg in Kontakt kommen zu können . Unter anderen haben wir uns darum nicht zunächst bei den ungarndeutschen „ hohen Medien ” wie die NZ , das UB o . Ä . gemeldet .
Unsere aktuell laufende Aktion ist die „ Social Media Week ” ( Woche der Sozialen Medien , R . G .), in der einige ungarndeutschbezogene Facebookseiten die Inhalte voneinander posten und somit eine weitere Reichweite erreichen .”
Aber auch für die nächste Zeit sind sie voller Pläne : „ In der Zukunft werden wir uns mit zahlreichen neuen » Angeboten « aus den aktuell hippen Segmenten der sozialen Medien melden , was diese genau sind , möchten wir jedoch erst einmal für uns behalten . Die nächsten paar Schritte sind wahrscheinlich sowieso unschwer zu erraten ”.
Ein Vorhaben , das hoffentlich auf eine aufgeschlossene Jugend trifft . Denn in diesem Punkt sind sich die Seitenmacher mit der Redaktion des Sonntagsblattes einer Meinung : Ohne Jugend keine ungarndeutsche Zukunft . Weitere Informationen unter : https :// www . facebook . com / udeutschezukunft
In Salzburg :

Ehrengrab für Karlheinz Böhm am Kommunalfriedhof enthüllt

Wer kennt ihn nicht , den Franzl , ( Kaiser Franz Josef ) aus den Sissy-Filmen ?
Bei einer kleinen Gedenkfei - er am Salzburger Kommunal - fried hof wurde am Donners - tag , 28 . Mai 2015 , das Ehren - grab von Karl heinz Böhm enthüllt . Rund fünfzig Freun - de , Bekannte und Weg ge - fährten kamen zur Gedenk - fei er für den genau vor einem Jahr im Alter von 86 Jahren verstorbenen Schauspieler und „ Menschen für Menschen ” -Gründer . Die Stadt Salzburg war durch Bürger meister-Stellvertreter Harry Preuner vertreten . Almaz Böhm be dankte sich bei der Stadt
Salzburg für das Ehrengrab , das nach ihren Vorstellungen entworfen wurde und schlicht gestaltet ist . Es besteht aus Untersberger Marmor , in den Stein ist ein Relief des Verstorbenen eingelassen . Auf dem Grabstein zu lesen ist Böhms Zitat „ Es gibt keine erste , zweite oder dritte Welt ! Wir leben alle auf ein und demselben Planeten , für den wir gemeinsam Ver antwortung tragen .” Darüber befindet sich eine bronzene Welt kugel .
Karlheinz Böhm starb am 29 . Mai 2014 im Alter von 86 Jahren in Grödig . Die Beisetzung fand am 13 . Juni am Salzburger Kom - munalfriedhof im engsten Familien- und Freundeskreis statt .
Karlheinz Böhms humanitäres Engagement wurde 2002 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich gewürdigt , anlässlich seines 75 . Geburtstages ehrte die Stadt Salzburg Böhm mit der Wappenmedaille in Gold . 2008 erhielt das Europagymnasium in der Josef-Preis-Allee den Namenszusatz „ Karlheinz-Böhm-Gymnasium ”. Karlheinz Böhm wurde das Ehrengrab aufgrund seiner besonderen Verbundenheit zur Stadt Salzburg und seiner herausragenden humanitären Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe zuerkannt .
Ehrengrab für Karlheinz Böhm enthüllt .
Fürstenallee ; Quelle : Stadtgemeinde Salzburg , J . Killer
Mit 58 % Grünanteil gehört Salzburg zu den grünsten Städten in Österreich und zählt damit zu den europäischen Spitzenreitern in Sachen grüner Vielfalt . Salzburg ist also nicht nur eine einzigartige barocke , sondern auch eine grüne Stadt . Das signalisieren schon die rund 35 000 Bäume , die Alleen und Straßen säumen , und in den Gärten und Stadtwäldern wachsen .
Damit die Lebensqualität für alle Menschen dieser Stadt garantiert ist , setzen wir auf eine nachhaltige Stadtentwicklung .
Und damit ‘ Unser Grün ’ in Salzburg auf Dauer garantiert bleibt , wird eine enge und professionelle Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg gelebt .
Die MitarbeiterINNEN in den verschiedenen Fachbereichen arbeiten gemeinsam mit großem Engagement für den Erhalt und Ausbau der Grünflächen in unserer Stadt .
Johann Wachtelschneider

Großvaters erster Arbeitstag in Deutschland

Im April / Mai 1946 wurden in fünf „ Transporten ” – welch ein Wort für die Beförderung von Menschen ! – etwa 6000 Deutsche aus der Großgemeinde Schorokschar nach Deutschland vertrieben . Die - ser Aktion gingen schlimme Vorkommnisse in der überwiegend von Deutschen – hauptsächlich Franken und Schwaben – bewohnten Gemeinde voraus : Verhöre , Folterungen , Internierungen und Misshandlungen , dazu Entrechtung , Enteignung und das Verbot , die deutsche Muttersprache zu sprechen !
So kamen wir Schicksalsgenossen dann nach etwa achttägiger Fahrt in Viehwaggons als „ mittellose Bettler ” mit wenigen Habse - lig keiten in der „ Amerikanischen Zone ” Deutschlands an . End - ziele der „ Reisen ” waren Augsburg , Göppingen , Aalen-Wasseral - fingen bzw . Nürtingen , Böblingen und Backnang .
Meine Familie mit Anhang wurde in das Barackenlager am Rucken in Wasseralfingen einquartiert . Das Lager diente bis zum Kriegsende als „ Heimstatt ” hunderter „ Fremdarbeiter ” und Kriegs gefangener aus Osteuropa und war nach jahrelanger
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