Sonntagsblatt 2/2018 | Page 29

assimiliert sind”, ergänzt Beck. Diesen Befund veranlasste die Gründer des Vereins, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen ifA, das Praktikanten und Kulturmana- ger stellt, und der Donauschwäbischen Kulturstiftung, aktiv zu werden. Das Ergebnis lässt sich sehen: Von der Katholischen Kirche wurde ein Grundstück für 99 Jahre gepachtet, auf dem von 15 Freiwilligen und durch die Unterstützung von Renova- bis ein Deutsches Haus errichtet wurde. „Wir sind die Einzigen, die ein solches Haus im Land besitzen”, sagt Anton Beck stolz. Aber jedes Haus muss mit Inhalt gefüllt werden: So treffen sich donnerstags und samstags sechs Gruppe je 20-25 Kinder zu Deutschbeschäftigungen und zwei Theatergruppen. Darüber hi- naus unterstützt der Verein die billingualen Kindergartengruppen im Ort und den Deutschunterricht an der Schule (zwei Stunden pro Woche). Auch Camps, Ausstellungen, Filmabende und Wall- fahrten gehören nach Worten des Vorsitzenden zum Programm des Vereins, der 700 deutsche Mitglieder hat und sich unter an- derem aus den Kursgebühren finanziert. Monatlich einmal fin- det im Haus ein deutscher Gottesdienst statt, man könne sich, so Beck, auf die deutschen Sprachkenntnisse der sechs Pfarrer des Gemeindeverbunds verlassen, die ansonstens in der einen Woche kroatische, in der darauf folgenden ungarische Werktags- messen lesen, ergänzt um die je zwei ungarische und kroatische Messen am Sonntag. Gelebte Gleichberechtigung also. im Minderheiten- und Jugendbereich aktiv und tätig sind. Der Schwerpunkt liegt also auf dem zivilen Engagement. Mit der Be- nennung des Preises möchten wir die kommenden Generatio- nen auf die vorbildliche Tätigkeit des ehemaligen Mitglieds der Jakob Bleyer Gemeinschaft, Géza Hambuch, aufmerksam ma- chen, damit sein beispielhafter Lebensweg nie vergessen wird. Die Ausschreibung lautet wie folgt: Der Vorstand der Jakob Bleyer Gemeinschaft erwartet Bewer- bungen für den Géza-Hambuch-Preis im Jahre 2018. Ziel des Preises ist, eine/n ungarndeutsche/n junge/n Erwachsene/n zu prämieren, die/der aktuell im ungarndeutschen Zivilgemeinschaft eine mustergültige Tätigkeit ausübt. Mit diesem Preis möchten wir ihre/seine Aktivität noch mehr anspornen. Die Bewerber müs- sen 18-35 Jahre alt sein und in einer oder in mehreren ungarn- deutschen Organisationen aktiv sein. Der Bewerbung sind beizufügen: a) tabellarischer Lebenslauf b) Motivationsbrief mit dem Schwerpunkt auf der ehrenamt- lichen Tätigkeit im Kreise des Ungarndeutschtums (Länge: mindestens 2 Seiten) c) Empfehlung eines ungarndeutschen Vereins, wo die/der Bewerber/in tätig ist d) Privatanschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse Die Bewerbungen sollen bis zum 15. Juli 2018 in deutscher Sprache per E-Mail an die Jakob Bleyer Gemeinschaft (info@ jbg.hu) gerichtet werden. Zum Auswahlverfahren gehört ein kurzes Gespräch mit dem Vor- stand der Jakob Bleyer Gemeinschaft, wo die/der Bewerber/in persönlich von ihrer/seiner Tätigkeit berichten kann. Ehrerbietung der Jakob Bleyer Gemeinschaft vor den Opfern des Gakowaer Todeslagers Das letzte Ziel der Reisegruppe galt der Erinnerung der Opfer des Lagers Gakowo, fünfzehn Kilometer von Sombor entfernt. Der deutsche Friedhof ist verwahrlost, es wird nur noch der ser- bische gepflegt. Die einst deutsche Gemeinde wird heute von Serben bewohnt. An die einstigen donauschwäbischen Bewoh- ner und die Lagerinsassen erinnert ein Kreuz mit einer Tafel in vier Sprachen am Rand des Gemeindefriedhofs, als Mahnung an die Nachwelt, die allmählich anfängt aus den Fehlern der Ver- gangenheit zu lernen. Der Preis wird im Rahmen des Jubiläumsprogramms der Jakob Bleyer Gemeinschaft in Budapest übergeben. Ungarndeutsche Solidarität mit den Sloweniendeutschen: JBG unterstützt die Forderungen der Altösterreicher Pressemitteilung der JBG Die JBG gründet den Jakob-Bleyer und den Géza-Hambuch-Preis Am Freitag, den 19. Mai wurde die Entscheidung von Laibach bekanntgegeben, dass die slowenische Regierung trotz For- derungen seitens österreichischer Stellen nicht gewillt ist, die Sloweniendeutschen verfassungsrechtlich als Minderheit anzu- erkennen, so der slowenische Außenminister, Karl Erjavec. Die Jakob Bleyer Gemeinschaft feiert dieses Jahr ihren 25. Ge- burtstag, und aus diesem Grund haben wir uns entschieden, zwei Preise zu gründen und in der Zukunft jedes Jahr zu verlei- hen. Mit dem Jakob-Bleyer-Preis werden solche ungarndeutsche Persönlichkeiten prämiert, die in der ungarndeutschen Zivilge- meinschaft eine vorbildliche Arbeit leisten bzw. geleistet haben und damit den Erhalt und die Weitergabe der deutschen Sprache und Kultur in Ungarn unterstützen bzw. unterstützt haben. Die ungarndeutsche Jakob Bleyer Gemeinschaft hält diese Po- sition des slowenischen Staates, von einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, für inakzeptabel, und zeigt als Nichtregie- rungsorganisation einer auslandsdeutschen Minderheit Solidari- tät mit den in Slowenien um ihre Rechte kämpfenden Deutschen sowie sichert ihnen ihre Unterstützung und Mithilfe zu. Wir erbit- ten auch die anderen Auslandsdeutschen europaweit, für diese Sache in der Öffentlichkeit gemeinsam einzutreten. Mit dem zweiten Preis, dem Géza-Hambuch-Preis, sollen solche ungarndeutsche junge Erwachsene ausgezeichnet werden, die Wie das Sonntagsblatt vor drei Monaten in einem Artikel, in (Fortsetzung auf Seite 30) sonntagsblatt 29