Sonntagsblatt 2/2016 | Page 28

higes „ Outfit ” bringen bzw . durch das Montieren von Einzelteilen zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen . Es waren meist Rep liken von bedeutenden Modelleuren des 19 . Jh .. Aber später auch moderne plastische Arbeiten von zeitgenössischen Künst - lern . Daneben hatte er auch mit der Feinarbeit an historischen Kaminplatten in teilweise großen Formaten zu tun . Kontakt bei diesen Arbeiten mit den Künstlern war natürlich selbstverständlich .
Als Vater mit dieser nicht ganz gewöhnlichen Arbeitszusage auf der Tanya ankam und Mutter diese Neuigkeiten eröffnete , war diese nicht ganz glücklich und immer wieder fragte sie Vater , ob er wohl diesen Anforderungen gerecht werden könnte ! Vater war ein technisch begabter Mann . In all seinem Tun war er sehr sorgfältig , ja fast zu penibel und zeigte sich sehr zuversichtlich ob seiner kommenden Tätigkeit .
Fast zeitgleich sollte auch in Hüttlingen eine Einzimmerwoh - nung durch den Wegzug eines sudetendeutschen Paares frei werden . Vater erfuhr davon beim sonntäglichen Kirchgang und suchte die Besitzer , eine Kleinbauern- und Wegwartfamilie auf . Große Freude herrschte bei uns , als Vater mit der Wohnungszusage bei uns auf dem Hof ankam . Endlich sollten wir zu neuen „ Ufern ” aufbrechen …
Doch halt , zwei Probleme stellten sich uns noch in den Weg : meine Einschulung Anfang September 1946 in die einklassige Grundschule in Sulzdorf und die schwierigere Übung „ wie sagen wirs unserem Bauern ”, dass wir wegziehen wollen , und dass Vater ebenfalls Anfang September bei SHW anfangen sollte . Nun , die Schulfrage war das kleine Problem – in einem weiteren Beitrag möchte ich darüber berichten .
Die „ Kündigung ” war da schon etwas schwieriger und Vater und Mutter grübelten eine ganze Zeit darüber , wie sie dies anstellen sollten …
Dann war es endlich doch soweit . Vater fasste sich ein Herz und ging nach dem „ Vesper ” nach oben in die Bauernstube . Der Bau - er war zu seinem frisch verheirateten Sohn in die Nachbar ge - meinde gefahren , so dass nur die Bäuerin und zwei ihrer Töchter anwesend waren . Vater sagte ihnen , dass wir kündigen wollten und bereits eine Wohnung in Hüttlingen und er eine Arbeitsstelle bei SHW hätten . Darauf war die Bäuerin absolut nicht vorbereitet und fiel aus allen Wolken , zumal man mit der Arbeit meiner Eltern sehr zufrieden war und auch das Verhältnis zu den Be - sitzern sehr gut war . Nachdem die Bäuerin sich von ihrem Schock erholt hatte , machte sie meinem Vater deutlich , dass wir vom Hof nicht weg dürften , denn wir waren ihnen zugewiesen worden , und das habe seine Gültigkeit . Man muss dazu bemerken , dass auf dem Hofe über die ganze Kriegszeit immer Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Frankreich , Polen , Russland und der Ukraine tätig waren , dabei in ihrer Mobilität absolut eingeschränkt . Der Hofbesitzer musste sämtliche Vorkommnisse betreffend der Fremdarbeiter auf dem Rathaus melden .
Vater ließ sich durch den Standpunkt der Frau nicht beeindrucken und erwiderte : „ Wir sind » freie « Menschen und keine » Gefangenen « und können hingehen , wohin wir wollen …” Das war für die einfache Bauersfrau dann doch zu viel , und sie antwortete meinem Vater : „ Morgen werde ich meinen » studierten « Sohn Josef – Lehrer , und später noch Kollege von mir !! – auf den Hof bitten . Er soll dann entscheiden , ob ihr » frei « seid oder nicht !!” Als Vater diese Nachricht nach unten in unsere „ Wohnwasch - küche ” brachte , war Mutter sehr verzagt ; sollten sich hier doch noch irgendwelche Hindernisse auftun ?? Es war für meine Eltern sicher eine schlaflose Nacht , denn am nächsten Tag sollte die „ Entscheidung ” fallen .
Josef M . war in der Teilgemeinde Sulzdorf – dort sollte ich eingeschult werden – Lehrer für die Klassen fünf bis acht . Vater
kannte ihn bereits und begegnete ihm vor dem Mittagessen als er auf den Hof kam . Er blieb zum Essen und danach wurden Vater und Mutter in die Bauernstube gebeten . Dort eröffnete der „ Studierte ” seiner Mutter seinen Standpunkt : „ Mutter , diese Leu - te sind » Vertriebene «, sind keine » Gefangenen « und somit frei . Du musst sie ziehen lassen ”. Diese Feststellung war dann das Signal zum Abschied von der Tanya .
Nachricht aus der donauschwäbischen Siedlung in Brasilien : Neue Versuchsbrauerei :
Weiterentwicklung des brasilianischen Spezialbiermarktes
Klaus Pettinger
Heute will ich dafür danken was du Gutes mir getan in den vielen langen Jahren , als ich noch ein kleiner Mann .
Der langjährige Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen der Genossenschaft Agrária und der Partnerfirma Weyermann führte zu einer weiteren Innovation im brasilianischen Biermarkt : Die neue Versuchsbrauerei soll eine noch intensivere Kunden - bindung zu den Kraftbrauern ( die handwerklich erzeugtes Bier herstellen ) in ganz Brasilien ermöglichen . Die brasilianischen Brauer sind durch ihre Kreativität bei der Herstellung vielfältiger Biersorten bekannt . So erfüllt die neue Installation eine wachsende Nachfrage des Spezialbiersektors , um die verschiedensten Rezepte , mit den zahllosen Malzsorten fachmännisch testen zu können .
Die Eröffnung der Versuchsbrauerei fand am 15 . März 2015 in Anwesenheit der Geschäftsführer der Weyermann ® , Mitglieder des Verwaltungs- und Aufsichtsrates der Agrária , Kunden , Part - ner , Vertreter und der spezialisierten Presse statt . „ Wir finden es sehr , sehr schön , dass die Agrária diese Idee aufgegriffen hat ”, be - tont Thomas Kraus-Weyermann , Geschäftsführer der Partnerfir - ma , die sich an der Initiative direkt beteiligte . „ Weyermann hat mit demselben Sinne schon im Jahr 2003 eine solche Versuchs - brauerei installiert und diese Erfahrung haben wir gerne weitergegeben ”, fügt er hinzu . Die Mälzerei der Agrária ist die einzige des Landes , die über die gesamte Produktionskette verfügt : von der Forschung zu Gerstensorten , über die technische Beratung , die Aufmerksamkeit und Mühe der Mitglieder bis zur Industria - lisierung des Malzes . Die Versuchsbrauerei ist ein weiterer Fortschritt , der es ermöglicht , Rezept- und Malzteste durchzuführen , um die ständige Erweiterung der gesamten Produkte zu fördern . „ Das erste Ziel ist es , immer bessere Spezialmalze auf den
Zum Muttertag
Für die vielen langen Nächte , die in Sorgen du verbracht , für die vielen , vielen Stunden , die du hast für mich gewacht .
Nicht genug kann ich dir danken , was du hast für mich getan , doch nimm bitte meine Blumen , meiner Liebe Zeichen an .
Anton F . Padua
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