000 Joch wurde den Neusiedlern innerhalb Ungarns zugeteilt; von
den aus der Slowakei umgesiedelten Magyaren wurden 7354
Familien in ehemaligen Häusern der Schwaben untergebracht und
erhielten 88 248 Joch zugeteilt. Die übrig gebliebenen 94 000 Joch
wurden an Kleinbauern teils verteilt, teils verpachtet. Von den 646
400 Katastraljoch in den 1472 von der Vertreibung betroffenen
Gemeinden wurden 540 000 an die ungarische Bevölkerung und
92 000 an den Staat verteilt, der diese als Grundstock für seine im
Aufbau befindlichen Genossenschaften und Kolchosen nutzte.
Noch im Sommer 1949, also ein Jahr nach Abschluss der Vertrei -
bung, waren in 727 Gemeinden die Eigentumsrechte der Agrar -
immobilien der Vertriebenen ungeklärt…
Die mit der Vertreibung verbundenen psychischen, traumati-
schen Schäden, Zertrennung vieler Familien, die Erfahrung der
politischen und gesellschaftlich Ausgrenzung und der damit ver-
bundenen Diskriminierung haben die Bereitschaft zur weitgehen-
den Assimilation, ja zur gesellschaftlichen Überanpassung geför-
dert.
Zitat aus: Gerhard Seewann „Geschichte der Deutschen aus
Ungarn” – Band 2 – Seite 351–52
O
Pressedienst des Verbandes der deutschen altösterreichischen
Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) – 24. 02. 2016
14. Ball der Heimat – Rauschende
Ballnacht der Heimatvertriebenen
im Arcotel Wimberger in Wien
Bereits zum 14. Male fand im Wiener Arcotel Wimberger am
Samstag, den 20. Februar 2016, der schon traditionelle „Ball der
Heimat” statt, der einmal mehr das vitale kulturelle Leben der
Heimatvertriebenen in Österreich unter Beweis gestellt hat.
Diesem größten Fest der Heimatvertriebenen in Wien waren
auf Einladung des Verbandes der deutschen altösterreichischen
Landsmannschaften Österreichs (VLÖ) mehr als 300 Besucher
gefolgt, die bei Musik und Tanz im Kreise guter Bekannter gesel-
lige und beschwingte Stunden verbrachten. Besonderer Dank und
Anerkennung für eine perfekte Ballorganisation gebührte wieder-
um – wie schon in vergangenen Jahren – unter der Gesamtleitung
von Martina Niestelberger dem Verein der Siebenbürger Sachsen
in Wien, der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich
(SLÖ) und dem Wiener Schwabenverein.
Für die Verantwortlichen des VLÖ war es eine besondere Freu -
de und Ehre, zwei langgediente Mitstreiter und Weggefähr ten des
Verbandes im Rahmen der Ballveranstaltung auszuzeichnen: So
wurde dem Landesobmann des Schwabenvereins Wien, Anton
Ertl, die „Ehrennadel in Gold” des VLÖ in Anerkennung seiner
verdienstvollen Tätigkeit im Interesse der Heimatvertriebenen
verliehen und Wolfgang Mussner wurde mit der „Goldenen Ver -
dienstmedaille der Republik Österreich” ausgezeichnet.
Einen besonderen Höhepunkt stellte die Mitternachtseinlage
dar, die von der Cheerleadergruppe der „Vienna Vikings”
(American-Football-Club) gestaltet wurde.
„Der 14. Ball der Heimat war wiederum ein großes gesellschaft -
liches Ereignis, das die Lebendigkeit der Kultur der Heimatver -
triebenen in Österreich zur Schau s tellte ihre innere Geschlos -
senheit dokumentiert”, so VLÖ-Generalsekretär Ing. Norbert
Ka peller, der zahlreiche Ehrengäste aus dem politischen und
öffentlichen Leben begrüßen konnte: Abg.z.NR Barbara Rosen -
kranz (mit Gatten), Abg.z.NR Anneliese Kitzmüller (mit Gatten),
die Europaabgeordnete Mag. Dr. Barbara Kappel, SLÖ-Bundes -
obmann und 1. VLÖ-Vizepräsident LAbg.a.D. Gerhard Zeihsel
(mit Gattin), LAbg.a.D. Gertraud Steiner, LAbg.a.D. HR Hu -
bert Rogelböck (mit Gattin)und LAbg.a.D. Dr. Rüdiger Stix (mit
Gattin), sowie der 2. VLÖ-Vizepräsident Mag. Ludwig Niestel -
berger, VLÖ-Vorstandsmitglied Dkfm. Alfred Kratschmer sowie
Dr. Wolfgang Steffanides (ÖLM), Alexander Blechinger (mit
Gattin) sowie die Familien Forster, Krix und Kramm.
„Die Lebendigkeit, die Kultur, die Herkunft, die Liebe zur alten
Heimat und die tiefe Verbundenheit der Heimatvertriebenen mit
Österreich werden alljährlich beim Ball der Heimat unter Beweis
gestellt”, so SLÖ-Bundesobmann Gerhard Zeihsel, der sich insbe-
sondere auch darüber freute, dass viele junge Menschen zum Ball
gekommen waren und damit zeigten, dass der Ball der Heimat ein
großes Familienfest ist, das die Generationen miteinander vereint.
Ing. Norbert KAPELLER, Generalsekretär
– Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften
in Österreich (VLÖ)
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Die Todesmühle der Westfront
Von Jan Ackermeier
Sie sollte ein Symbol für den im blutigen Stellungskrieg erstarr-
ten Kampf an der Westfront des Ersten Weltkriegs werden:
die Schlacht von Verdun
Ein Gemetzel von bis dahin noch nie dagewesenem Ausmaß kostete
Schätzungen zufolge etwa 800.000 Soldaten auf Seiten Frankreichs
und des Deutschen Reichs das Leben – genaue Zahlen konnte man
nicht ermitteln.
In den Morgenstunden des 21. Februar 1916 beginnt mit einem
neunstündigen Trommelfeuer und nachfolgendem Einsatz von
Infanteriekräften die Schlacht um Verdun, den nördlichen
Eckpfeiler der französischen Festungsfront zwischen Luxemburg
und der Schweiz. Die letzten großen Kämpfe haben sich hier
Ende Oktober 1914 ereignet. Seitdem ist die Front im Stellungs -
krieg erstarrt.
„Die Hölle von Verdun” ist später eine Formulierung, die für eine
der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs steht. Den Kampf
vor der französischen Stadt Verdun bezeichnen die Frontsoldaten
auch als „Blutpumpe”, „Knochen-” oder „To des mühle” Ständig
befinden sie sich, wie Schriftsteller Ernst Jünger später schreibt,
„in Stahlgewittern”. Die „Operation Gericht” wie die Deutschen
ihren Großangriff nennen, beginnt am 21. Februar 1916 um 7.15
Uhr. Die erste Granate wird vom Geschütz „Langer Max” abge-
feuert, das auf das 27 Kilometer entfernte Stadtzentrum von
Verdun zielt. Danach veranstalten mehr als 1200 deutsche Ge -
schütze, darunter zwölf „Dicke Berthas” neun Stunden lang ein
Trommelfeuer. Der Abwehrgürtel der französischen Forts und
Stellungen vor Verdun soll „sturm reif” geschossen werden. Die
deutschen Angreifer erhoffen sich eine Entscheidung an der
Westfront gegen die Franzosen.
Trotz deutscher Erfolge zu Beginn zeigt sich aber bereits An -
fang März 1916, dass ein Durchbruch unwahrscheinlich ist. Den -
noch lässt der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn
weiter angreifen – monatelang. Auf der Gegenseite befiehlt der
französische General Henri Philippe Pétain: standhalten um jeden
Preis.
Der Einsatz von Material bei der Schlacht von Verdun ist im -
mens. Neben Flugzeugen und Maschinengewehren kommen auch
Flammenwerfer und Giftgas zum Einsatz. Die Soldaten auf bei-
den Seiten leiden physisch und psychisch: Im Winter frieren ihnen
die Füße ab, im Sommer leiden sie unter Durst. Viele Soldaten
(Fortsetzung auf Seite 22)
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