Sonntagsblatt 1/2017 | Page 8

Thérèse Willer ist glücklich, mit der Doppelausstellung deutsches Publikum ins Ungerer-Museum gelockt zu haben. Der Urvater des US-Cartoons Die beiden vom Nast-Verein freuen sich, dass der Urvater des US- Cartoons gebührend gewürdigt wurde. Der auch als Kinderbuch- Illustrator populäre Ungerer war selbst Mitte der 1950er-Jahre für anderthalb Jahrzehnte in die USA emigriert, rund hundert Jahre nach Nast. Der Elsässer Satiriker versteht sich als Nasts politisch- künstlerischer Nachfahre – mit ähnlichen Botschaften, die Thérè - se Willer so umreißt: „Tomi Ungerer engagiert sich immer noch für die Verteidigung von Minderheiten, für Gerechtigkeit, Gleich - heit, Toleranz und gegen Rassismus.” Da sei er Nast nahe. Trump ist Immobilien-Tycoon, Nast karikierte reiche Spekulanten Der Satiriker forderte in seinen Karikaturen, die Sklaverei zu been- den und Schwarzen gleiche Rechte zu geben. Ein wenig wirkt der Landauer Emigrant Nast wie das historische Gegenprogramm zum Auswanderer-Enkel Trump. Jedenfalls zückte der Begründer der US-Politsatire seine Feder gern gegen Spekulanten, die riesige Vermögen anhäuften. Von der spitzen Feder noch einmal zurück zum samtenen Bariton. Dass Elvis Presleys Urahn aus Hochstadt, alias „Houschd” stammt, war vor 20 Jahren „breaking News” in der Südpfalz, erin- nert sich der Landauer Musiker Michael Bernzott: „Anfangs Skep - sis und Zweifel: ‘ach jo, was babbeln die do, des gibt’s doch gar net’.” – Das war seine Reaktion. „Aber, haben wir gesagt, ‘ja gut, jetzt wis- sen wir, warum hier alles abgeht’, oder umgekehrt, warum Elvis so war’. War ‘n Pälzer!” Bernzott, damals Chef der Band „Van de Palz”, griff zur Feder und komponierte „Rock’n’Roll from the Palatinate”. „Palatines”