SchollZ
SchollZ: Dass sie den Beruf allgemein lieben, steht außer
Frage. Aber was war denn eines ihrer liebsten Ereignisse in
ihrer Karriere oder welches Interview hat sie besonders
berührt?
H.-J. Zwingmann: Mein liebstes Ereignis war zweifelsohne
die Weltmeisterschaft 1 990 in Italien. Zum einen war das
Wetter traumhaft schön, zum anderen hatte ich jeden Tag
die Möglichkeit mit Franz Beckenbauer zusammensitzen zu
dürfen und mir somit in zahlreichen Gesprächen viel
Hintergrundwissen anzueignen. Aber auch die Crew, mit
der ich gearbeitet habe, war hervorragend. Außerdem
waren wir von der dpa damals mit die Ersten, die ein
Handy besaßen und wir konnten so von den entlegensten
Sportplätzen aus Meldungen durchgeben. Natürlich war
auch der Titelgewinn Deutschlands und die anschließende
Siegesfeier ein einzigartiges Erlebnis. Mein aufregendstes
Interview allerdings habe ich mit Muhammad Ali geführt. Es
ist einfach unvorstellbar, wie dieser Mann vor einem saß
und wie er einen ansah, sodass man es mit der Angst zu
tun bekam. Dieses Gefühl war unbeschreiblich.
SchollZ: Hatten Sie in Ihrer Karriere ein bestimmtes
Motto, dem Sie folgten?
H.-J. Zwingmann: Ich bin eigentlich von meinem damaligen
Mentor in der HAZ immer ein bisschen gefördert worden,
da er sah, dass ich engagiert war und mich um vieles
kümmerte und so machte ich mir zum Motto: "Du musst
immer dabei, ehrlich und korrekt sein." Ansonsten sage ich
immer zum Journalismus allgemein: "Ein Journalist bleibt
immer ein Journalist und ein Doktor bleibt immer ein
Doktor." Denn wenn beispielweise Sie jetzt ein ausgedienter
Doktor wären und ich vor Ihnen umkippte, kämen Sie als
erster her und versuchten mir zu helfen. Wenn ich nun als
alter Journalist hier einen Hubschrauber abstürzen sähe,
wäre ich natürlich auch sofort am Handy und kontaktierte
die dpa, dass sie sich das einmal anschauen sollten. Man
bleibt also immer in gewisser Weise in seinem Beruf aktiv,
auch nach der Berufslaufbahn.
SchollZ: Dann als abschließende Frage: Könnten Sie den
Lesern etwas mit auf den Weg geben, was ihnen im
Hinblick auf ihre Berufslaufbahn nützlich sein könnte?
H.-J. Zwingmann: Meiner Meinung nach gilt für alle
Berufszweige: Bleiben Sie standhaft, verfolgen sie Ihre
Ziele, haben sie die Begeisterung, setzen sie sich für ihre
Meinung ein, auch wenn sie verquer ist und versuchen Sie
sie durchzubringen. Im Übrigen ist es wie im Leben: die
Liebe zu dem Beruf ist wie die Liebe zu einem Menschen
und wenn man diese nicht hat, wird man auch nicht weit
kommen.
SchollZ: Herr Zwingmann, herzlichen Dank für das
Interview.
Das Interview führte Julius Fülleborn.
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Dynamik im Bild -
seine Arbeit vom
Zum Sportjournalismus zählt nicht nur das Schre
gelernt sein. Was ein Sportfotograf können m
SchollZ: Um gleich anzufangen: Herr Kaletta, Sie
erwähnten einmal, dass ihrer Auffassung nach die
"Spannung eines Bildes […] [darin liegen sollte], dem
Betrachter nicht alle enthaltenen Informationen sofort zu
offenbaren.“ – Können Sie dies einmal etwas genauer
erläutern?
Lars Kaletta: Damit meine ich, dass jeder Betrachter,
der sich ein Bild länger ansieht, schnell gelangweilt wird.
Deshalb müssen die Fotos ja gerade dynamisch und
witzig erscheinen oder es muss einen „aha-Effekt“ bei
ihrem Ansehen geben. Außerdem trifft jeder seine
eigene Auswahl, welche Fotos er sich ansieht. Somit
sollte es immer Aufgabe des Fotografen sein, die
erstellten Bilder möglichst spannend in Szene zu setzen.
SchollZ: 1 992 begann Ihr Studium in Göttingen;
nebenbei sammelten Sie dort Ihre ersten Erfahrungen
als Fotojournalist.
Kaletta: Das stimmt, ich habe die Fotografie zu dieser
Zeit als Nebenjob betrieben. Mein Wunsch war ein
Sportstudium; jedoch habe ich mich dann bei der
Forstwissenschaft eingeschrieben. Das klingt vielleicht
langweiliger, es war aber keineswegs so! Beide
Fachrichtungen findet man in etwa in meinen heutigen
Bildmotiven wieder: Tiere und Sportler bzw.
-veranstaltungen.
SchollZ: Ihren Alltag betreffend, was haben Sie
momentan für Aufgaben?
Kaletta: Einen großen Anteil meiner Arbeit macht das
tägliche Training von Hannover 96 aus. Den Auftrag
hierfür erhalte ich von der BILD-Zeitung (Bild Sport
Hannover), die Umsetzung erfolgt dann am
Trainingsplatz neben dem Stadion. Einmal in der Woche
findet man mich dann in einem der drei Stadien in
Niedersachsen. Das kann bei Hannover 96, dem VfL
Wolfsburg oder auch bei Eintracht Braunschweig der Fall
sein. Übrigens begleite ich 96 seit dem Aufstieg in die 1 .
Bundesliga (2001 /2002). Hinzu kommen zahlreiche
Pressekonferenzen und Sonderveranstaltungen.
SchollZ: Was geschieht denn während Ihrer
Auslandsaufenthalte? Haben Sie dort bestimmte
Aufgaben?
Kaletta: Also größtenteils bestehen meine Reisen ins
Ausland aus dem Besuch von Trainingslagern, wie z. B.
die von Hannover 96. Da fliege ich unter anderem nach
Österreich – oder auch in den Süden Europas (Spanien,
Portugal, Türkei).
SchollZ: Reisen Sie dorthin privat oder im Auftrag von
Agenturen o. Ä.?
Kaletta: Eigentlich nur noch im Auftrag von anderen. Die
Agenturen beauftragen mich dann, die Mannschaft oder