SchollZ SchollZ 12/2013 (Ausgabe 9) | Page 26

SchollZ das neue Exemplar nocheinmal eingeschickt hatte, wurde ich dann nach Berlin eingeladen, um meine Lektorin und den Vertreter von Verlag kennen zu lernen. "Jedem sollte bewusst sein, dass das gefährlich enden kann." SchollZ: Wie verlief die Kommunikation zwischen der Lektorin und dir? Laura Pape: Wir hatten uns nur einmal persönlich getroffen und ansonsten hatten wir immer Kontakt über das Internet. Sie gab mir öfters Feedback über neue Seiten, die ich schrieb und hat auch das ganze Manuskript gelesen und es mit Kommentaren versehen, welche mir sagten, was ich genauer oder ausführlicher formulieren sollte, also kamen von der Lektorin Anregungen und Tipps. SchollZ: Was würdest du den Mädchen da draußen raten, wenn sie unzufrieden mit ihrer Figur sind? Laura Pape: Jedem sollte bewusst sein, dass das gefährlich enden kann. Vor allem wenn sie schon ein Durchschnittsgewicht haben. Außerdem gibt es viel wichtigere Dinge im Leben als abzunehmen. Damit wird man auch nicht erfolgreicher oder beliebter. Einem sollte klar sein, wie schön es ist zu leben und, dass es sich nicht lohnt, dieses Leben für eine Essstörung aufzugeben. SchollZ: Wie ist der Wille bei dir persönlich entstanden, die Krankheit endlich zu besiegen? Laura Pape: Das fing damit an, als ich gemerkt hab, dass ich jeden Tag mit meiner Mutter und meinem Stiefvater gestritten habe und es zu Hause nur noch bergab ging. Außerdem konnte ich in der Klinik auch gar nicht mehr richtig leben. Um 8 Uhr gab es dort Frühstück, um 1 5 Uhr die Teezeit und um 1 8 Uhr schließlich Abendbrot. Da hatte man gar keine Zeit irgendetwas zwischendurch mit Freunden zu machen. So kam es dann, dass ich die meiste freie Zeit alleine und deprimiert in meinem Zimmer saß. Irgendwann dachte ich mir dann, dass das ja schlecht der Sinn meines Lebens sein kann und eines Abends ging mir das Bild von einem extrem dünnen Mädchen, welches ich in der Stadt gesehen hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Anders als früher fand ich, dass sie traurig aussah und ich bemitleidete sie, anstatt neidisch zu sein, weil ich derzeitig genauso war und gar nicht so sein wollte. SchollZ: Vielen herzlichen Dank für dieses Aufschlussreichende und spannende Interview Laura. Man sieht sich (dich) im Fernsehen! 26 Im Handel erhältlich: Laura Pape. Lebenshungrig. rt, wenn du ein sehr VORURTEILE NICHT sofo r St raße siehst und dünnes Mädchen auf de Ko entare für behalte deine unüberlegten hen an m ek m eln oder du dich, wenn dich ihre Knoc ne doof sei, dass sie dich fragst, ob die Betroffe ber zurück an Lauras sich so abmagert. Denke lie dich an das, was sie Geschichte und erinnere ge sie mit dieser durchgemacht hat, wie lan und was sie dafür Krankheit kämpfen musste enwelt besser folgen opferte. Um Lauras Gedank hrlicheren Einblick in zu können und einen ausfü ersucht erkrankten das Leben einer an Mag ura Papes erstes Patientin zu kriegen, lese La Buch ‘Lebenshungrig