SAC Sommer 2018 Ausgabe_Juni_2018_fertig | Page 5

EDITORIAL Viele Wege führen zur Maighelshütte Vieles auf der Maighelshütte oder auf den Wegen zu ihr ist in Bewe­ gung. Einiges wird sich in den kom­ menden Jahren ändern. Pia und Bruno Honegger geben nach rund einem Vierteljahrhundert das Zepter ab und übergeben die Aufgabe in andere Hände. Die beiden haben nicht einfach die Hütte bewartet, wie es in der üblichen Bezeichnung der Stelle heisst. Sie sorg- ten nicht nur für die Hütte, sondern waren viel- mehr Gastgeber mit Leib und Seele. Der Erfolg der Hütte, begeisterte Gäste, ein zufriedenes Gastgeberpaar und letztendlich auch die Repu- tation der SAC-Sektion hängt davon ab. Auf En- de September mit Abschluss des Geschäftsjah- res sagen Pia und Bruno « sin seveser ». Es wird ihnen nicht leichtfallen, zu viel Herzblut haben sie dafür investiert. Der Vorstand der Sektion muss- te eine Nachfolge rekrutieren. Die Pacht wurde lokal, national und online ausgeschrieben. Schliesslich haben wir 17 Bewerbungen erhalten. Es waren viele gute Kandidatinnen und Kandida- ten dabei, zumeist Paare. Vier davon wurden von der Wahlkommission zu einem Vorstellungs­ gespräch nach Ilanz eingeladen. Vom Vorstand gewählt wurden schlussendlich Nora Honegger und Mauro Loretz. Sie bringen sowohl Kompeten- zen in der Bewartung einer Hütte, Bergsport, Kenntnisse der Region und der Sprache als auch Handwerk und kaufmännisches Flair mit. Und No- ra ist die Tochter von Pia und Bruno. Aus Sicht des Vorstands ein gutes Argument für Kontinuität und Kompetenz. Der Vorstand und ganz besonders Corsin Degonda, Hüttenchef und Mitglied des Vorstands, freut sich auf die zukünftige Zusam- menarbeit. Der Vorstand wünscht Nora und Mau- ro bereits heute alles Gute auf dem Weg nach Maighels und viel Genugtuung bei der neuen Herausforderung. Gerne stellen wir Nora und Mauro im « Piz Terri » auf Seite 20 vor. Geplant ist, dass die Zufahrtstrasse zur Maighels- hütte diesen Sommer instand gestellt wird. Dies eröffnet für uns die Möglichkeit, sie für die Zu- fahrt zur Hütte während der anstehenden Sanie- rungsarbeiten zu benützen. Heute ist sie ausge- waschen und mit einem leichten Lastwagen nicht passierbar. Würden wir darauf verzichten, müss- te viel Material mit H ubschraubern hinaufgeflo- gen werden. Das wäre kaum nachhaltig. Die Lärm- und Abgasemissionen wären beachtlich, hinzu kommt, dass auch ökologische Überlegungen kaum für einen Lufttransport sprechen. Die letz- ten rund 50 Meter zur Hütte sind heute durch zwei Wege erschlossen. Geplant ist die Sanierung der Variante Ost. Der direkte Aufstieg zur Hütte, die Variante West, wird anlässlich der Sanierung des Weges zurückgebaut. Für uns sinnvoll erscheint, wenn an Stelle der Zufahrt West ein Wanderweg angelegt werden kann. Die aus dem Süden an- kommenden Gäste nehmen die Zufahrtsstrasse und würden dann für diese letzten 50 Meter künf- tig den neuen Wanderweg statt den Umweg über Osten nehmen. Die Baubewilligung haben wir noch nicht erhalten und auch die Rücksprachen mit anderen Umweltverbänden sind noch im Gan- ge. Aus Sicht des Vortandes könnte auch der Park- platz im Talboden von Maighels als zusätzliche kompensatorische Massnahme zurückgebaut wer- den und auch die rechtlich nicht abschliessende Lösung der Zufahrt ins Val Maighels ist ein The- ma. Künftig wird wohl nur noch ein befahrbarer Weg nach Maighels führen – und das ist gut so. Erschüttert mussten wir in den letzten Tagen den Bericht der Tragödie in den Walliser Alpen zur Kenntnis nehmen. 7 von 14 Menschen starben an Hypothermie ( Unterkühlung ) , nachdem sie sich in einem Föhnsturm auf dem Weg von der Cabane des Dix zum Rifugio Nacamuli bei gefühlten mi- nus 20 Grad Celsius verirrt hatten. Für unsere Sek- tion zeigt dieses Worst-Case-Szenario einmal mehr auf, wie wichtig es ist, mit Krisen richtig um- zugehen. Unter der Leitung unseres Tourenchefs Ignaz Flepp hat sich darum der Vorstand vor rund einem Jahr entschlossen, ein Krisenmanagement einzuführen und alle Tourenleiter und Bergführer, welche für die Sektion Piz Terri unterwegs sind, zu schulen. Verhindert werden kann damit so eine Katastrophe nicht. Aber zumindest kann professi- onell reagiert und kommuniziert werden. Ich wünsche allen einen schönen und unfallfreien Sommer in den Bergen mit vielen unvergesslichen Touren. Euer Präsident, Arno Arpagaus Die Finanzierung der Brücke über den Rein da Sumvitg in der Greina konnte gesichert werden. An den Kosten beteiligen sich die Gemeinden Lum- nezia und Sumvitg, der SAC als Verband sowie der Kanton. Noch nicht abschliessend geklärt ist, ob sich auch noch Umweltverbände und Stiftungen daran beteiligen. So oder so kann im Sommer mit den Arbeiten begonnen werden. Angestrebt ist, dass die Brücke in einer Saison fertig gestellt ist. In Anbetracht der kurz möglichen Bausaison auf 2’194 m ü. M. ist dies noch nicht sicher. Schön wä- re es aber, wenn die Brücke Mitte September der Öffentlichkeit übergeben werden könnte. Zur Person Arno Arpagaus bekleidet seit November 2014 das Amt des Präsidenten. Er ist verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Töchtern und lebt in Trimmis. In der Freizeit ist er begeister- ter Bergsportler und Tourenleiter. Beruflich ist er als Verwaltungsdirektor bei der Hochschu- le für Technik und Wirtschaft in Chur tätig. 5