EDITORIAL
Viele Wege führen zur
Maighelshütte
Vieles auf der Maighelshütte oder
auf den Wegen zu ihr ist in Bewe
gung. Einiges wird sich in den kom
menden Jahren ändern.
Pia und Bruno Honegger geben nach rund einem
Vierteljahrhundert das Zepter ab und übergeben
die Aufgabe in andere Hände. Die beiden haben
nicht einfach die Hütte bewartet, wie es in der
üblichen Bezeichnung der Stelle heisst. Sie sorg-
ten nicht nur für die Hütte, sondern waren viel-
mehr Gastgeber mit Leib und Seele. Der Erfolg
der Hütte, begeisterte Gäste, ein zufriedenes
Gastgeberpaar und letztendlich auch die Repu-
tation der SAC-Sektion hängt davon ab. Auf En-
de September mit Abschluss des Geschäftsjah-
res sagen Pia und Bruno « sin seveser ». Es wird
ihnen nicht leichtfallen, zu viel Herzblut haben sie
dafür investiert. Der Vorstand der Sektion muss-
te eine Nachfolge rekrutieren. Die Pacht wurde
lokal, national und online ausgeschrieben.
Schliesslich haben wir 17 Bewerbungen erhalten.
Es waren viele gute Kandidatinnen und Kandida-
ten dabei, zumeist Paare. Vier davon wurden von
der Wahlkommission zu einem Vorstellungs
gespräch nach Ilanz eingeladen. Vom Vorstand
gewählt wurden schlussendlich Nora Honegger
und Mauro Loretz. Sie bringen sowohl Kompeten-
zen in der Bewartung einer Hütte, Bergsport,
Kenntnisse der Region und der Sprache als auch
Handwerk und kaufmännisches Flair mit. Und No-
ra ist die Tochter von Pia und Bruno. Aus Sicht des
Vorstands ein gutes Argument für Kontinuität und
Kompetenz. Der Vorstand und ganz besonders
Corsin Degonda, Hüttenchef und Mitglied des
Vorstands, freut sich auf die zukünftige Zusam-
menarbeit. Der Vorstand wünscht Nora und Mau-
ro bereits heute alles Gute auf dem Weg nach
Maighels und viel Genugtuung bei der neuen
Herausforderung. Gerne stellen wir Nora und
Mauro im « Piz Terri » auf Seite 20 vor.
Geplant ist, dass die Zufahrtstrasse zur Maighels-
hütte diesen Sommer instand gestellt wird. Dies
eröffnet für uns die Möglichkeit, sie für die Zu-
fahrt zur Hütte während der anstehenden Sanie-
rungsarbeiten zu benützen. Heute ist sie ausge-
waschen und mit einem leichten Lastwagen nicht
passierbar. Würden wir darauf verzichten, müss-
te viel Material mit H ubschraubern hinaufgeflo-
gen werden. Das wäre kaum nachhaltig. Die Lärm-
und Abgasemissionen wären beachtlich, hinzu
kommt, dass auch ökologische Überlegungen
kaum für einen Lufttransport sprechen. Die letz-
ten rund 50 Meter zur Hütte sind heute durch zwei
Wege erschlossen. Geplant ist die Sanierung der
Variante Ost. Der direkte Aufstieg zur Hütte, die
Variante West, wird anlässlich der Sanierung des
Weges zurückgebaut. Für uns sinnvoll erscheint,
wenn an Stelle der Zufahrt West ein Wanderweg
angelegt werden kann. Die aus dem Süden an-
kommenden Gäste nehmen die Zufahrtsstrasse
und würden dann für diese letzten 50 Meter künf-
tig den neuen Wanderweg statt den Umweg über
Osten nehmen. Die Baubewilligung haben wir
noch nicht erhalten und auch die Rücksprachen
mit anderen Umweltverbänden sind noch im Gan-
ge. Aus Sicht des Vortandes könnte auch der Park-
platz im Talboden von Maighels als zusätzliche
kompensatorische Massnahme zurückgebaut wer-
den und auch die rechtlich nicht abschliessende
Lösung der Zufahrt ins Val Maighels ist ein The-
ma. Künftig wird wohl nur noch ein befahrbarer
Weg nach Maighels führen – und das ist gut so.
Erschüttert mussten wir in den letzten Tagen den
Bericht der Tragödie in den Walliser Alpen zur
Kenntnis nehmen. 7 von 14 Menschen starben an
Hypothermie ( Unterkühlung ) , nachdem sie sich in
einem Föhnsturm auf dem Weg von der Cabane
des Dix zum Rifugio Nacamuli bei gefühlten mi-
nus 20 Grad Celsius verirrt hatten. Für unsere Sek-
tion zeigt dieses Worst-Case-Szenario einmal
mehr auf, wie wichtig es ist, mit Krisen richtig um-
zugehen. Unter der Leitung unseres Tourenchefs
Ignaz Flepp hat sich darum der Vorstand vor rund
einem Jahr entschlossen, ein Krisenmanagement
einzuführen und alle Tourenleiter und Bergführer,
welche für die Sektion Piz Terri unterwegs sind, zu
schulen. Verhindert werden kann damit so eine
Katastrophe nicht. Aber zumindest kann professi-
onell reagiert und kommuniziert werden.
Ich wünsche allen einen schönen und
unfallfreien Sommer in den Bergen
mit vielen unvergesslichen Touren.
Euer Präsident, Arno Arpagaus
Die Finanzierung der Brücke über den Rein da
Sumvitg in der Greina konnte gesichert werden.
An den Kosten beteiligen sich die Gemeinden Lum-
nezia und Sumvitg, der SAC als Verband sowie der
Kanton. Noch nicht abschliessend geklärt ist, ob
sich auch noch Umweltverbände und Stiftungen
daran beteiligen. So oder so kann im Sommer mit
den Arbeiten begonnen werden. Angestrebt ist,
dass die Brücke in einer Saison fertig gestellt ist.
In Anbetracht der kurz möglichen Bausaison auf
2’194 m ü. M. ist dies noch nicht sicher. Schön wä-
re es aber, wenn die Brücke Mitte September der
Öffentlichkeit übergeben werden könnte.
Zur Person
Arno Arpagaus bekleidet seit November 2014
das Amt des Präsidenten. Er ist verheiratet,
Vater von zwei erwachsenen Töchtern und
lebt in Trimmis. In der Freizeit ist er begeister-
ter Bergsportler und Tourenleiter. Beruflich ist
er als Verwaltungsdirektor bei der Hochschu-
le für Technik und Wirtschaft in Chur tätig.
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