's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Winter 2015 - 01/15 | Page 26

´s Dorfblattl Haiming Ein Blick in die Geschichte Zwei bedeutende Franziskaner aus Haiming Pater Edmund Etschmann wurde liebevoll „Kugelpater“ genannt. Der gebürtige Haiminger war viele Jahre Missionar in Nordamerika. A Chronik m 21. Mai 1890 starb in Schwaz Pater Edmund Etschmann. Geboren am 5. Oktober 1810, der Spross der alteingesessenen Haiminger Familie Etschmann übersiedelte er mit 14 Jahren als Paul Etschmann nach Innsbruck. Dort besuchte er das Gymnasium und studierte Philosophie. Nach Absolvierung des 1. Theologiekurses trat er in das Priesterseminar in Brixen ein und wurde am 23. Oktober 1834 in Reutte eingekleidet, am 19. Dezember 1835 zum Priester geweiht. Er wirkte zuerst drei Jahre als Sammelpater, dann von 1840 bis 1845 als Professor in Hall. Pater Edmund war klein von Gestalt (er wurde deshalb „Kugelpater“ genannt) aber energisch. Während seiner Tätigkeit in Hall erwarb er sich große Verdienste um die Gymnasialkapelle. 1846 ging er nach Amerika. Dort wirkte er in Cincinnati und in Louisville als Superior, Prediger und Professor. In Wartburg (Tennessee) versuchte er das erste Kloster zu gründen - dieses kam aber dann in Ohio zustande. 1863 kehrte Pater Edmund aus Übersee zurück, diente als Superior und Pfarrer in Suben, dann als Guardian in Reutte und Kaltern und wiederum als Superior in Brixen. Seit 1875 lebte er in Schwaz. Trotz mehrerer Schlaganfälle wirkte er Seite 26 dort als Schwesternbeichtvater. Die Chronik der Tiroler Franziskanerprovinz zum Hl. Leopold ehrt ihn als liebenswürdigen Mitbruder, der die Anfänge der amerikanischen Mission mitgetragen hat. Bei der Sekundizfeier („Goldenes Priesterjubiläum“) am 28. Dezember 1885 in der Franziskanerkirche Schwaz wurde er vom hochwürdigen Ordens-General als erster Definitor(Berater mit Entscheidungskompetenz) erwählt. Pater Arbogast Schöpf wurde als Lorenz Schöpf am 9. März 1784 in Haiming geboren und kam mit 15 Jahren zum Studium nach Hall, wo er mit ausgezeichnetem Erfolg in drei Jahren die Gymnasialklassen und 1804/04 die erste Humanitätsklasse in Rhetorik absolvierte. Poesie studierte er in den Ferien privat. Der Nachruf im großen Totenbuch berichtet, dass er auch „facile princeps“ an Sittsamkeit, Fleiß und Bescheidenheit war. Am 28. November 1804 trat er in den Orden ein. Sein weiteres Studium fiel in die Zeit der bayerischen Herrschaft über Tirol, die auch viel Schikanen für Stu- dien, Profess und Weihen mit sich brachte. Am 30. April 1809 wurde er zum Priester geweiht. In der kurzen Regierungszeit von Andreas Hofer wurde er als Sammelpater nach Telfs entsandt. Klerus und Volk sah ihn ungerne scheiden, als er 1819 nach Bozen kam. Hier wirkte er drei Jahre als Gymnasialprofessor, 1822 wurde er Guardian in Bozen und hatte bis zu seinem Tode eine obrigkeitliche Stellung inne. Aus seinem Provinzialat ist besonders die Vereinigung der steirischen Klöster hervorzuheben. Er kam beim Kapitel im August 1839 für drei Jahre als Guardian und Provinzkommissär nach Graz. Eine Stiege im Kloster, die er errichten ließ, erinnert mit den Initialen A. S. noch heute an ihn. Später wurde er Präses des Kapitels zu München - er war der erste auswärtige, der seit 1768 in solcher Eigenschaft nach Bayern kam, denn seit damals waren auswärtige Visitatoren durch den Staat verboten. Dass in Bayern gerade Pater Arbogast für das Amt des Kapitelpräses gewählt wurde, war in seinen Verdiensten um die wiederauflebende baye- rische Provinz begründet, denn unter seinem Provinzialat wurden die Klöster Berchtesgaden und Füssen ganz mit Patres aus unserer Provinz besetzt. Auch die Sendung der ersten Patres (1844) nach Nordamerika, woraus schließlich die Provinz Cincinnati erwuchs, geschah unter Pater Arbogast. Er starb als Ordensjubilar und aktiver Guardian am 7. April 1856. (Text und Repros: Manfred Wegleiter) Das Sterbebild von Pater Arbogast Schöpf. Er war Provinzialkommissär für die steirischen Klöster und Visitator der bayerischen Provinz. Spendenübergabe E Weihnachtliche Brauchtumspflege in weit verbreitetes Brauchtum, welches im Oberland noch eher unbekannt ist , wird in unserer Gemeinde von Walter Mair, Walter Kurz, Hans Zoller, Manfred Egger und Gerti Kurz seit vier Jahren sehr intensiv gepflegt. Sehr zur Freude der Gemeindebewohner wurde in den Kapellen und Kirchen bei über 20 Auftritten die Botschaft von der Geburt Jesus Christus in Bethlehem in Form von Gesang, Musik und Gedichten übermittelt. Die ungefähr 800 Zuhörer, die den Klängen und Gedichten lauschten, wurden Dank der Brauchtumspflege in weihnachtliche Stimmung versetzt. Begleitet wurden die Anklöpfler dieses Jahr von dem Gesangsduo Vroni und Erika, beim Auftritt im Forest Village waren auch die “Hornoxn” dabei. Die bisher höchste gesammelte Spendensumme in der Höhe von 2.377,43 Euro wurde am 24. Dezember den Verantwortlichen des Sozialsprengels übergeben. Wir bedanken uns auf das Allerherzlichste bei den großzügigen Spendern und auch bei den Verantwortlichen für das Schmücken und Reinigen der jeweiligen Kapellen. (Text: Manfred Egger; Foto: Senecura) Die Haiminger Anklöpfler konnten heuer mit über 2000 Euro die bisher größte Spende an den Sozial- und Gesundheitssprengel übergeben. Winter 2015