's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2017 - 03/17 | Page 7

´s Dorfblattl Haiming Ordination in modernen Räumlichkeiten A m 5. Jänner 2009 übernahm Dr. Erik Böck die Ordination für Allgemeinmedizin in der Kal- kofenstraße in Haiming. Mit April 2017 ist die Praxis in die großzügig angelegte Ordination im neuen Gemeindehaus übersiedelt. Dies ist ein guter Zeitpunkt für ein ak- tuelles Interview. Ehefrau Doris und meine langjäh- rige Mitarbeiterin Ulli halten die gesamte Verwaltung am Laufen, Ulli unterstützt mich zudem als Ordinationsassistentin bei der Pa- tientenbehandlung. Mit Fatma als Reinigungskraft ist für die wich- tige Sauberkeit in der Ordination gesorgt. Wie fühlt es sich für dich und für dein Team an, die Patienten in den neuen Ordinationsräumen zu empfangen? Was sind die po- sitiven Veränderungen für euch und für die Patienten? Die Räume der neuen Praxis sind modern, der Warteraum ist größer und jetzt sehr gut belüftet. Die wichtigste Neuerung ist die Dis- kretionszone, die einzeln zu be- treten ist. So können vertrauliche Informationen nicht „mitgehört“ werden. Dies ist auch so vorge- schrieben, für die Wartezeit vor der Anmeldung muss man Ver- ständnis haben. Wichtig ist auch das behindertengerechte WC. Das Team hat sich schon gut auf die neue räumliche Situation einge- stellt. Stellst du uns deine ärztliche Kol- legin kurz vor? Ich kenne Frau Dr. Maria Strigl seit meiner Studienzeit und ich freue mich über die gute Zusammenar- beit in der Praxis. Dr. Strigl war im Fach „Anästhesie“ tätig und arbei- tet als Ärztin in meiner Praxis und als Teil des Sprengelarzt-Teams in Mieming. Sie wohnt auch dort, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Auch ihr Interesse gilt der Be- handlung des ganzen Menschen mit verschiedenen Behandlungs- methoden und nicht nur einzel- ner Symptome. Wozu braucht es mehrere Be- handlungsräume? Es gibt drei Behandlungsräume und das beschleunigt die Abläufe. Der Patient wird aufgerufen und erwartet mich bereits im Behand- lungsraum. Ich kann also direkt von einem Zimmer zum anderen auf den Patienten zugehen und auch innerhalb der Räume wech- seln, wenn es gerade dringend nötig ist. Der Patient sitzt zwar zuerst alleine im Raum, wird aber – wie manche befürchten - des- halb keineswegs vergessen. Beschreibe uns bitte die aktuelle Besetzung deines Ordinations- teams! Eine Arztordination kann nur gut funktionieren, wenn das Team Hand in Hand arbeitet. Ich bin als Kassenarzt tätig und werde ärztlich von Frau Dr. Maria Strigl unterstützt. Am Schalter mit der Anmeldung befindet sich die Drehscheibe der Praxis. Meine Wie siehst du die Rolle des Haus- arztes und wie wichtig ist für dich diese Aufgabe? Als Hausarzt kenne ich die ganze Krankheitsgeschichte eines Pati- enten und alle Befunde werden bei mir gesammelt. Das sorgt für einen guten Gesamtüberblick. Durch die langjährige Betreuung entsteht ein Vertrauensverhältnis. Dadurch kann ich als Hausarzt oft schon beim Hereinkommen, also beim Anblick des Patienten, eine Veränderung erkennen, schaue aber natürlich auch „hinter die Fassade“. Als Hausarzt koordini- ere ich alle Anlaufstellen der Pati- enten und überweise zu Untersu- chungen außer Haus. Du hattest in deiner Praxis schon immer einen ganzheitlich-medi- zinischen Ansatz. Was bedeutet für dich die Zusammenschau von Schul- und Alternativmedizin? Ich kann als Vertreter der Schul- medizin wertvolle Ergänzungen und Tipps aus der Alternativ- medizin weitergeben oder an- wenden, da sich für mich beides wunderbar ergänzt. Dr. Strigl und ich haben beide das Akupunktur- Diplom un d sind überzeugt von dieser Methode. Ernährungstipps und Fragen des Lebensstils gehö- ren zur Behandlung ebenso dazu wie der ganzheitliche Blick auf Körper und Seele. Als Schularzt untersuchst du re- gelmäßig unseren Nachwuchs. Erkennst du einen Trend bei den Kindern? Die Sprengelarztstelle ist derzeit nicht besetzt und wir Allgemein- mediziner im Sprengel sichern die Versorgung nach Dienstplan. Die Haiminger Schulen und Kinder- gärten habe aber ich übernom- men. Erfreulicherweise sehe ich bei uns derzeit weniger überge- wichtige Kinder als früher und die Zähne sind viel gesünder und besser gepflegt. Mir fällt auf, dass die Kinder mehr wachsen, größer werden. Wohin legst du besonderes Au- genmerk, wenn du zu den alten Menschen im Pflegeheim gehst? Viele Pflegeheimbewohner mö- gen es, wenn ich zu ihnen komme. Ich sehe mich als Ansprechpart- ner, ich gebe gern Hilfestellung, damit der Alltag auch aus ärztli- cher Sicht möglichst gut und wie gewohnt gelebt werden kann. Medikamente sind bei weitem nicht alles, was alte Menschen von ihrem Doktor brauchen. Be- sonders zum Lebensende ist eine einfühlsame Begleitung auch Auf- gabe des Arztes. Du wohnst mit deiner Frau Doris in Haiming und baust dir hier ein Eigenheim. Was macht für dich die Wohnqualität in Haiming aus? Wir beide mögen das ruhige Woh- nen und freuen uns auf das neue Heim in Schlierenzau. Ich gehe gern mit dem Hund im Wald spa- zieren oder erhole mich mit guten Freunden. Viel Freizeit bleibt ja nicht, sie will daher sorgfältig ge- nutzt sein. Schon ein kleiner Spa- ziergang ist eine gute Strategie, um aufzutanken und den Kopf frei zu bekommen. Das kann ich auch meinen Patienten nur empfehlen. Hast du einen Wunsch für dein Wirken als Arzt in Haiming? Ich bitte die Patienten in der Or- dination um Geduld, weil wir je- dem, der kommt, die nötige Zeit und Hilfe zukommen lassen. Da gehören Wartezeiten dazu. Ich bin dankbar für die wirklich tolle Zusammenarbeit mit Gemeinde, Sozial- und Gesundheitssprengel, Pflegeheim und Apotheke. Dies alles und ein gutes Praxisteam sehe ich als starkes Fundament für meine weitere Arbeit zum Wohle der Patienten. (Text und Foto: chris) Dr. Erik Böck hat seine Ordinationsräume mit bestmöglichem Komfort für das Team und die Patienten gestaltet. Sommer 2017 Seite 7 Das aktuelle Interview - Dr. Erik Böck