's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2015 - 03/15 | Page 7

´s Dorfblattl Haiming „Eine Investition für die nächste Generation“ Christian Handl, ältester Sohn von „Speck-Kaiser“ Karl Handl, möchte in Haiming eine neue Produktionsstätte errichten. K ein anderes Thema sorgte in den letzten Monaten für solch hitzige Diskussionen, wie die geplante Betriebsansiedelung der Firma „Handl Tyrol“. Geschäftsführer Christian Handl, der älteste Sohn von Firmengründer Karl Handl, traf sich mit dem Dorfblattl und stand Rede und Antwort. Mitte März hörte man in Haiming erstmals von dieser Idee. Wie ist es dazu gekommen? Seit Anfang 2014 war klar, dass wir mit unserem Unternehmen den nächsten Schritt machen müssen. Seit März des Vorjahres wurden von uns verschiedene Standorte überprüft und nun sind wir in Haiming gelandet. Warum ist gerade Haiming der ideale Standort für Ihren Betrieb? Hier haben wir eine wirtschaftsfreundliche und offene Gemeindeführung vorgefunden mit der es von Anfang an ein sehr konstruktives Gesprächsklima gab. Natürlich spielen auch für uns sehr gut geeignete Flächen eine große Rolle in dieser Standortfrage. Hat Sie der starke Gegenwind bezüglich des ursprünglich favorisierten Standorts im Forchet aus der Bevölkerung überrascht? In diesem Ausmaß auf jeden Fall. Es ist hier in den vergangenen Monaten sicherlich auch in der Außendarstellung nicht alles gut gelaufen. Ich persönlich habe die Initiative „Schützt-den-Forchet“ am Beginn nicht gekannt. Ich verstehe nun die Problematik aber sehr wohl und bin ja auch selbst am Erhalt unserer wertvollen Tiroler Natur interessiert – schon alleine deshalb, weil wir ja auch Naturprodukte erzeugen und verkaufen und nur wenn wir diesen Naturschatz, der Tirol so einzigartig macht, erhalten, sind wir beispielsweise mit unserem Tiroler Speck erfolgreich. Handl Tyrol engagiert sich seit Jahren für den Natur- und Umweltschutz und ist offizieller Partner des Österreichischen Alpenvereins für den Erhalt der Hütten und Wege. Nun ist von einem Alternativstandort die Rede. Um welche Flächen geht es denn dabei? Uns ist ein Konsens auch mit der Bevölkerung extrem wichtig. Dieses Projekt ist ja auf die komplette nächste Unternehmensgeneration ausgelegt und wir sind überzeugt, dass es nur dann erfolgreich ist, wenn es vor Ort gut und positiv verankert ist. Wir wurden von einigen Gemeinderäten auf die Flächen südlich der Bundesstraße zwischen Haiming und Ötztal Bahnhof gegenüber vom Holzhof Tinzl ostwärts aufmerksam gemacht. Diese befinden sich zum Großteil im Besitz der TIWAG, die aber nach aktuellem Gesprächsstand zu einem Verkauf grundsätzlich bereit ist. Die konkreten Verhandlungen laufen bereits und sollen bis Ende des Jahres hoffentlich positiv erledigt werden. Welche Vor- und Nachteile hat dieser neue Standort? Er ist einerseits vom Bahnanschluss nicht ganz so günstig gelegen, was aber nie ein Hauptkriterium war, andererseits ist auf diesen Flächen eine Entwicklung des Betriebs sehr gut möglich. Ein jetzt lösbares Problem stellt die 220kV-Leitung dar, die momentan mitten durch diese Fläche geht und wo die Verlegung jedes Masten mit rund 500.000 € veranschlagt wird. Die Planungen laufen bereits und wir als Firma Handl Tyrol sind auch bereit, diese Summe zu investieren. andenken und auch ein Zugang zu Fuß wird ohne Gefahr möglich sein. Was bedeutet diese neue Produktion für die anderen Standorte? Es geht auf keinen Fall darum, einen anderen Standort (Pians, Schönwies und Naturns) zu schließen. Wir wollen den Gesamtbetrieb umstrukturieren und erweitern. In Naturns soll in Zukunft nur mehr das geographisch geschützte Produkt „Südtiroler Speck“ produziert werden, Pians soll als Manufaktur für Spezialitäten und Kleinchargen sowie für die Rohwurstproduktion adaptiert werden und Schönwies wird unser zentrales Lager mit Verpackungsdienstleistungen werden. Durch eine sehr hohe Auslastung aller Standorte wurde es nun notwendig den Masterplan an einen optimalen Ablauf anzupassen und auch auf künftige Anforderungen wie etwa noch höhere Hygienestandards zum Beispiel für die Zulassung unserer Produkte in den USA auszurichten. Welche Veränderungen erwarten Sie für die Gemeinde aufgrund der Erfahrungen an Ihren bisherigen Standorten? Wie sieht es mit der Geruchsbelästigung bzw. dem zusätzlichen Verkehr aus? Ein so großer Betrieb erzeugt natürlich Verkehrsaufkommen, der aber an diesem Standort niemanden stören sollte, zudem ist uns der Lärmschutz sowie eine hervorragende Luftqualität selbst ein Anliegen. E ́