's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Herbst 2015 - 04/15 | Page 3

´s Dorfblattl Haiming HAIMING Gemeinde AUS DER GEMEINDE Zum Titelfoto Dankbar gemeinsam feiern E ine gute Ernte ist eine Grundlage für ein gutes Leben. Neben der sorgfältigen Auswahl von Pflanzen und Samen, dem Einsatz der menschlichen Arbeitskraft und dem nötigen Fachwissen gibt es viele Faktoren, die vom Menschen nicht zu beeinflussen aber eine wichtige Voraussetzung für das gute Gedeihen sind. Gutes Wetter ohne außergewöhnliche Kapriolen, ein fruchtbringender Boden und ausreichend vorhandenes Saatgut sind solche Komponenten, auf die wir Menschen nicht wirklich Einfluss haben. So war und ist es im religiös geprägten Umfeld eine für viele Menschen wichtige Tradition, im Herbst ein Erntedankfest zu feiern und für all die Früchte des Feldes, für die reiche Nahrung und das gesicherte Überleben Gott zu danken. Auch in unseren Pfarren sind diese Dankgottesdienste Ende September/Anfang Oktober mit einer Gestaltung des Altarraumes oder einer Erntekrone ein fixer Bestandteil des kirchlichen Jahreskreises. Agapen und Feiern im Anschluss daran lassen aber auch die Dorfgemeinschaft wieder erstarken. Ein ErntedankUmzug hat sich als Brauch in Haiming jedoch nie durchgesetzt. Dies mag ein wenig verwunderlich sein, denn Haiming hat eine sehr starke Bindung an bäuerliche Produkte in großer Vielfalt und eine lange Tradition dazu. Konventionell und biologisch wirtschaftende Bauern sorgen für ein beeindruckendes Angebot an essbaren Köstlichkeiten. Schon lange sind die Oberländer Kartoffeln bekannt für ihre Qualität, der Haiminger Apfel ist ein weitum gefragtes Obst. Bei den Haiminger Markttagen und durch den Ab-Hof-Verkauf Liebevoll gerichtet und bunt präsentierten sich die anlässlich des Erntedankfestes hergerichteten Wagen. an manchen Bauernhöfen ist die Bevölkerung bestens versorgt. Da ist Dankbarkeit ein wertvolles Gut und die Segnung der Früchte beim Gottesdienst ist ein starkes Zeichen für das Vertrauen der Menschen dafür, dass der göttliche Segen Wachstum und Ernte begleitet hat. Zu diesem Dank ist in den letz- ten Jahren aber auch ein anderes Bewusstsein dazu gekommen. Es ist der Dank für die Ernte der guten Entwicklungen im Leben, der Dank für die tägliche Arbeit, für Freundschaften, für Gesundheit und all die Dinge, die wir uns nicht für alles Geld der Welt kaufen könnten. (Text erfö; Foto: Hedy Haslwanter) Haiming hat sich durchgesetzt Autobahn-Schildbürgerstreich zu Ende M it der Eröffnung der zweiten Röhre des Roppener Tunnels 2010 hat die Asfinag die Hinweisschilder auf der Autobahn ohne irgendwelche Grundlage oder Rücksprache ausgetauscht. Aus der Anschlussstelle „Haiming“ wurde damals „Ötztal“. Seit Jahren schwelt nun der Konflikt zwischen der Gemeinde Haiming und der Asfinag wegen der Beschriftung der Schilder. Seitdem kämpfen Bürgermeister Josef Leitner und Anton Raffl um die Wiederherstellung der früheren Beschriftung. Ein Gutachten beim Leiter des Instituts für Öffentliches Recht an der Uni Innsbruck gab der Gemeinde Recht. Das beeindruckte die Asfinag aber überhaupt nicht und man ließ ver- lauten, dass man nichts ändern wolle (Bericht im Dorblattl 04/14, Seite 6). Nun hat sich aber auch das Verkehrsministerium der Meinung von Gutachter Prof. Karl Weber angeschlossen. Die jetzige Beschilderung sei widerrechtlich, fasst der Bürgermeister das Ergebnis des Gutachtens zusammen. „Im Infrastrukturministerium hat man uns eindeutig und klipp und klar Recht gegeben. Es hat so zu sein, wie es jetzt kommen soll. Nämlich dass auf diesem Wegweiser „Haiming“ angebracht werden muss, weil es in ganz Österreich so ist“, erklärt Bürgermeiter Josef Leitner. Anschlussstellen müssen immer den Namen der nächstgelegenen Gemeinde enthalten. Im konkreten Fall ist „Ötztal“ bekanntlich keine Gemeinde. Hier bei der Autobahnauffahrt Telfs-West hat man das Schild nie ausgetauscht. So wird in Zukunft wieder überall „Haiming Ötztal“ stehen. Bei der Beschilderung habe man sich laut Asfinag-Sprecher Klaus Fink jetzt auf einen Kompromiss mit der Gemeinde geeinigt: „Wir sind übereingekommen, dass die Änderung dahingehend zu realisieren ist, dass „Ötztal“ umgeändert wird auf „Haiming Ötztal““, sagt Klaus Fink von Herbst 2015 der Asfinag. 15 Tafeln müssen nun ersetzt werden. Wieviel das kostet, das werde noch erhoben, sagt Fink. Die Kosten trägt auf jeden Fall die Asfinag, also der Steuerzahler. Noch in diesem Jahr sollen die neuen Hinweisschilder montiert werden. (Text und Foto: mams) Seite 3