's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Herbst 2014 - 04/14 | Page 25

´s Dorfblattl Haiming Lebensbild - Herbert Kolb Ein Leben für die Tracht und die Gemeinde 20 Durch seine offene und freundliche Art kennt jeder Haiminger Herbert Kolb, der vor kurzem seinen 70. Geburtstag feiern durfte. Außerdem versteht er es meisterhaft, Zuhörer mit seinen sehr farbigen und plastischen Erzählungen zu fesseln. Geboren wurde Kolb einen Tag vor dem Heiligen Abend im Jahr 1943 in Karres. Nach einigen Jahren in Mötz, wo sein Vater als Bahnwärter arbeitete, landete Herbert in Haiming, wo er als einer der ersten die damals neu geschaffene Hauptschule besuchte. Nach der Schlosserlehre in Innsbruck wurde er beim Land Lagerleiter der Kraftwagenverwaltung. Diesen verantwortungsvollen Job bekleidete er bis zu seiner Pensionierung vor etwa zehn Jahren. Seine wahre Leidenschaft war und ist jedoch die Trachtlerei. Mit gerade 21 Jahren war Herbert eines der Gründungsmitglieder der Trachtengruppe „Silberbuam Haiming“. Dort war er dann 20 Jahre lang Vortänzer und brachte den Jungen das Schuhplatteln und den Volkstanz bei. „Dabei kommt man dem weiblichen Geschlecht zwangsläufig näher. So habe ich auch meine Ehefrau Gerda kennengelernt, mit der ich inzwischen seit mehr als vierzig Jahren glücklich verheiratet bin“, erzählt er mit einem schelmischen Schmunzeln. Seine beiden Töchter Silvia und Patricia haben den Haiminger inzwischen zum dreifachen Opa gemacht und der Opa ist sehr stolz auf seine „Enkelen“. Schon früh wurde man beim Trachtenverband auf die Talente Kolbs aufmerksam. So bekleidet er seit mehr als vierzig Traditionen unserer Heimat. Natürlich wurde auch getanzt und geplattelt. Die Begeisterung der Kinder war groß und so lebt die Hoffnung, auch in der jüngsten Generation zukünftige Trachtler zu finden. Wenn jemand in der Tracht unterwegs ist, denkt man in Tirol in erster Linie an die Schützen. Zu diesen gehört der Haiminger seit über 30 Jahren. Manche bezeichnen die Schützen boshaft als „Sommermaschgerer“, Herbert natürlich nicht. Das Maschgern aber mag er schon, immerhin war er dreißig Jahre lang die „Laninger-Muater“ in der Haiminger Fasnacht. Aber auch im sozialen Bereich engagiert sich der aktive Pensionist. So ist er einer der Zusteller von „Essen auf Rädern“ und war mehrfach Organisator von Spendensammlung für verschiedene Anlässe in der Kirchengemeinschaft. Das schmucke Verbandslokal im Kellergeschoß des Gemeindeamtes ist einer der Verdienste von Herbert Kolb. Jahren durchgängig ehrenamtliche Funktionen im Vorstand. Seit 1995 stand er dem Trachtenverband Oberland mit Außerfern als Obmann vor und wurde zum Botschafter der Tiroler Tradition auf der ganzen Welt. Er reiste als Schuhplattler und Volkstänzer, nach Kanada, in die USA, nach Peru und Australien. Sogar in Malaysia und Thailand wurde geplattelt. Als einen der erhebendsten Momente bezeichnet Kolb eine Ehrenbezeugung gemeinsam mit bayrischen Trachtlern am „ground zero“ in New York ein Jahr nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Diesen jahrzehntelangen Einsatz für sein Heimatland honorierte das Land Tirol mit der Verleihung der Verdienstmedaille (1989) und dem Verdienstkreuz (2003). Ein besonderes Anliegen war dem Haiminger immer der Trachtler-Nachwuchs. Als Obmann-Stellvertreter des Landestrachtenverbandes konnte er in den letzten Jahren das höchst erfolgreiche Projekt „Brauchtanz“ mit initiieren. Dabei gingen im ganzen Land erfahrene Volkstänzer und Trachtler an die Volksschulen und erzählten den Kindern über die Geschichte und Mit dem Ende dieser Amtsperiode zog sich Herbert Kolb vor wenigen Wochen aus der ersten Funktionärsreihe des Trachtenverbandes zurück und will nun einmal die Feste als Besucher genießen können. Nun sollte auch wieder mehr Zeit für seine anderen Hobbys bleiben – dem Jagen und dem Wandern. Das Dorfblattl dankt für das jahrzehntelange Engagement und wünscht dem junggebliebenen Haiminger viele schöne Jahre inm