's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Frühjahr 2016 - 02/16 | Page 3

´s Dorfblattl Haiming HAIMING Gemeinde AUS DER GEMEINDE Zum Titelfoto Wenn der Forchet zum Blütenmeer wird! J edes Jahr um die Osterzeit erfreuen die roten Teppiche unter den Föhren im Forchet die Augen und sind Zeichen für den kommenden Frühling. Die Erika, auch Schneeheide genannt (lat. Erica carnea (herbacea)) ist ein etwa 30cm hoher, kalkliebender Zwergstrauch, der im gesamten Alpenraum vorkommt. Die verholzten Stämmchen tragen rundherum locker angeordnete etwa fünf Millimeter lange immergrüne Nadeln - beim genauen Betrachten erkennt man, dass diese Nadeln eigentlich eingerollte Blätter sind, an der Unterseite erscheint ein heller Streifen – die Naht. Im Gebiet des Tschirgant- und Haiminger Bergsturzes sind noch große Bestände dieser charakteristischen Bodendecker im Wald zu bestaunen. Es rentiert sich die vielen, traubenartig angeordneten Blüten a u f einem Stängel genauer anzuschauen. Aus den sieben bis zehn Millimeter langen, schlanken, rosarot bis dunkelrot gefärbten Blütenkelchen ragen wie dunkle Krönchen die Staubblätter hervor, in der Mitte steht ein langer Griffel mit kleiner Narbe. Die Blütenblätter sind von vier kleinen, rot gefärbten Kelchblättern getragen. Die Bestäubung der Blüten erfolgt über Insekten. Bienen freuen sich besonders über diese Frühblüher und tragen einen ausgezeichnet schmeckenden Honig ein. Da man die Erika aber auch neben der Straße ins Ötztal oder am Amberg findet, wo sie infolge des „sauren Gesteins“ im Untergrund nicht vorkommen sollte, ist anzunehmen, dass infolge der staubreichen Ereignisse um die Bergstürze vom Tschirgant und Simmering dort Kalk in den Boden gelangte und so das Vorkommen der Erika erklärt. Im eher sauren Kristallingestein des Ötztales findet man zum Ver we chs e ln ähnlich zur Eri- ka das Heidekraut mit Schuppenblättern. Diese blühen aber erst im Herbst. Neben der Freude an den erfrischenden Farben der Erika ist diese Pflanze aber auch infolge der dichten Vorkommen in Polstern als wunderbar weiche Unterlage für eine Meditationsrast zu genießen. (Text: Werner Schwarz; Fotos: Helmut Strigl, Elena Köll, Alexandra Zollitsch und Dominic Nagele) Das Dorfblattl hatte bei Facebook zu einem kleinen Fotowettbewerb aufgerufen und uns erreichten einige Meisterwerke. Die Redaktion hatte die Qual der Wahl. Auf der Titelseite seht ihr ein Bild von Elena Köll. Auf dieser Seite von links: Alexandra Zollitsch, Dominic Nagele, Helmut Strigl und Elena Köll. Frühjahr 2016 Seite 3