Pratikraman Freedom Through Apology and Repentance (In German) Pratikraman Freedom Through Apology and Repentance | Page 77

62 Pratikraman Dadashri: Verursachte Gewalttätigkeit kann nicht gesehen werden, sie ist subtil. Nur ausgeführte Gewalttätigkeit ist sichtbar. Sie kann durch Verstand, Sprache und Körper wahrgenommen werden. Wenn du Ehrfurcht vor dem Leben hast und davon überzeugt bist, dass kein Leid zu irgendeinem lebenden Wesen kommen sollte, dann wirst du nicht für irgendetwas, das ihnen geschieht, zur Rechenschaft gezogen, selbst wenn du zufällig etwas tötest. Dein Mitgefühl ist alles, was erforderlich ist. Nichtsdestotrotz musst du bereuen und Pratikraman machen, um jegliche Verantwortung deinerseits auszulöschen. Fragender: Ich habe in deinen Büchern gelesen ‘Lass kein lebendes Wesen in dieser Welt, nicht in geringster Weise durch diesen Verstand, Sprache und Körper verletzt werden’. Ich bin Landwirt und ich pflanze Tabak an. Während die Pflanzen wachsen, muss ich ständig die zarten neuen Blätter an ihren Stielen abschneiden. Würde das die Pflanze nicht verletzen? Ist das nicht eine sündige Tat? Wir tun dies mit Tausenden unserer Pflanzen! Wie können wir dieser sündigen Tat ein Ende setzen? Dadashri: Du solltest Reue wegen der Tat empfinden. Du solltest es bedauern und fühlen: „Warum ist diese schmerzliche Aufgabe mir zugefallen?” Das ist alles. Du kannst dann mit deiner Arbeit weitermachen. Innerlich bereust du, dass es nicht dein Wunsch ist, solch einen unangenehmen Beruf zu übernehmen. Fragender: Ja, aber begehen wir immer noch eine Sünde? Dadashri: Ja, es ist eine Sünde. Aber du darfst nicht darüber beunruhigt sein. Schaue nicht auf die sündige Tat. Du musst dich nur zu der Entscheidung verpflichten, dass Dinge nicht so sein sollten, wie sie sind. Bleibe bei der Überzeugung, dass du lieber mit etwas anderem beschäftigt wärst als mit der Tabaklandwirtschaft. Vorher, als du dir all dessen nicht gewahr warst, wärst du nicht so abgeneigt gewesen, die armen Pflanzen zu verstümmeln. Wenn du meinen Rat befolgst, wird es zu meiner