PhotoWeekly 49/2017 | Page 24

ASTROFOTOGRAFIE presented by PRAXIS-TIPPS Inspirierende Ideen für deine Sternenfotos Praxis Wunderschön leuchten die Sterne wie kleine Punkte am Himmel. Mit diesen Tipps werden deine Astrofotos zu etwas ganz Besonderem. Sei kreativ und erschaffe etwas Magisches: Ein Sternenhimmel lässt sich nicht nur bei klarem Himmel fernab der Städte inszenieren. Male mit Wolken, nutze das Mondlicht und setze die Licht- verschmutzung als Mittel zur Bildgestaltung ein. Die Aufnahme im Voraus planen Im Idealfall wählst du deinen Aufnahmestandort bereits tagsüber aus. Nimm d ir Zeit, die Gegend im Hellen zu erkunden und halte dabei Ausschau nach geeigneten Vordergrün- den und spannenden Per- spektiven. Bist du in einer für dich unbekannten Ge- gend unterwegs, macht es Sinn, den gewünsch- ten Standort mit einem GPS-Gerät festzuhalten, oder die Stelle über Goo- gle Maps auf dem Smart- phone zu speichern (Bild). So findest du den Ort im Dunkeln schneller wieder. Denke bei deiner Planung an die nötige Ausrüstung: Ein stabiles Dreibeinstativ, ein Fernauslöser, eine Stirn- und Taschenlampe und warme Kleidung sollten immer dabei sein. Der Mond als Gegenlicht Ein bewölkter Himmel ist noch lange kein Grund, die Kamera wie- der einzupacken. In genau solchen Momenten wird es für den Profi- Fotografen Brian Leary erst richtig interessant. Unterwegs mit seiner Sony Alpha 7s II und einem manuellen ZEISS Loxia 2.8/21 nutzt Leary die Wolken bei langen Belichtungen wie eine Art Diffusor. Das Mondlicht wirkt auf diese Wei- se viel weicher und überstrahlt nicht (linkes Foto). Auch ohne Wolken lohnt es sich, den Mond als Ge- genlicht in die Aufnahme einzubauen. Auf dem rechten Bild hat Leary die Blende auf f/8 geschlos- sen und erreicht damit einen Sterneneffekt, wie man ihn von Aufnahmen mit geschlossener Blende gegen die Sonne kennt. Wenn die Nacht zum Tag wird Wusstest du, dass du mithilfe des Mondlichts die Nacht so hell wie am Tag erstrahlen lassen kannst? Profi-Fotograf Nicolò Di Giovanni wartet für sol- che Aufnahmen bis zum Vollmond – dann ist das Mondlicht besonders hell. Für das Bild der Kapelle hat Di Giovanni 20 Sekunden bei ISO 1.600 belichtet und die Blende seines ZEISS Milvus 2.8/18 ganz weit auf f/2.8 geöffnet. Das Ergebnis ist eine faszinierend helle Nachtaufnahme mit hartem Mondlicht und ei- nem wunderschönen Sternenhimmel. Ein gut gewählter Vordergrund verleiht jeder Astro- aufnahme das gewisse Extra. Profi-Fotograf Loscar Numael hat sich im Zion Nationalpark für eine schöne Felsformation mit einem Baum als Silhouette entschieden. Die leichte Lichtver- schmutzung durch eine nahegelegene Stadt in der linken unteren Bild­ ecke ist für Numael kein Problem. Im Gegenteil: Sie verleiht der Aufnah- me etwas Geheimnisvol- les. Bei der Bildgestal- tung mit Vordergründen ist es wichtig, exakt scharfzustellen. Numael schätzt in solchen Situationen die hohe Präzision seines ZEISS Distagon T* 2,8/15 mit manuellem Fokus. Astrofotos mitten in der Großstadt Gelb, Blau, Weiß und Grün – Brian Leary baut die vielen Lichter der Großstadt gezielt in seine Ast- rofotos ein. Sein Trick: Er wartet auf einen klaren, wolkenfreien Himmel, damit sich die Sterne trotz Lichtverschmutzung gut sichtbar abheben können. Vordergründe und Lichtverschmutzung nutzen