PhotoWeekly 48/2018 | Page 17

Special SYSTEMKAMERAS 17 So findest du die perfekte DSLM Mit unseren fünf Tipps helfen wir dir bei der Aus- wahl der richtigen Kamera – die meisten Fragen musst du dir dabei aber selbst beantworten. 1. Fette Flaggschiffe oder kleine Kampf- zwerge: Spiegello- se Kameras können heute eigentlich alles sein. 2. Überblick verschaffen Bevor du eine neue Kamera kaufst, solltest du dir einen Über- blick aller Hersteller und Model- le verschaffen, die sich auf dem Markt tummeln. Nächste Frage: Besitzt du schon eine Kamera ei- nes Herstellers und bist damit zu- frieden? Die Angst, einen Herstel- ler zu wechseln, ist häufig nicht begründet; solange nicht tausen- de Euros in Objektive investiert wurden, gelingt der Umstieg fast spielerisch. Nicht mehr benötig- te Objektive lassen sich zudem in der Regel gut verkaufen oder beim Fachhändler deines Ver- trauens in Zahlung geben. Studiere den einen oder ande- ren Testbericht – das sollte zwar nie das einzige Kriterium sein, hilft aber bei der Entscheidung. Der nächste Blick sollte stets den verfügbaren Objektiven gelten: Wie groß ist das Line-up der Her- steller, was gibt es von Sigma, Tamron, Zeiss und Co.? In der ak- tuellen Situation lohnt es sich auch immer, nach Adaptierungs- möglichkeiten zu sehen. Somit werden die noch recht neuen An- schlüsse von Canon und Nikon noch attraktiver. Welcher Einsatzzweck? Alles, was klassische Spiegel- reflexkameras können, können auch die spiegellosen Vertreter – und noch viel mehr. Frage dich: Für welchen Zweck will ich die Kamera einsetzen? Und welche Features brauche ich wirklich? Sei dabei kritisch, blicke aber auch in die Zukunft. Was heute „gerade so“ ausreicht, ist in einem Jahr möglicherweise schon aus dem Rennen. Sport oder Porträt? Oder etwas ganz anderes? Wer weiß, was er braucht, ist im Vorteil. Halte nach anderen Fotografen Ausschau, die das Gleiche foto- grafieren wie du. Finde heraus, warum der Fotograf auf diese Technik setzt – und ob es mögli- cherweise auch andere Fotogra- fen im gleichen Genre gibt, die auch auf die gleiche Technik set- zen. Beachte dabei zudem neue Technologien und Möglichkeiten. 3. Finde den Unter- schied: Äußerlich sind die Sony Alpha 6300 und die 6500 kaum zu unter- scheiden. 4. Hinter den Kulis- sen: So schön sich Datenblätter und Preisschilder lesen – am Ende muss die Kamera zu dir persönlich passen. 5. Wie hoch ist das Budget? Der Preis für eine komplette Neu- anschaffung sollte sich aus zwei Preisen zusammensetzen: Was kostet die Kamera, vielleicht noch mit einem Objektiv und was kos- tet ein „System“? Wer sich Preise unter diesem Gesichtspunkt an- schaut, wird merken, dass einige Kamerahersteller viel günstiger sind als andere, gerade weil die nötigen Objektive viel weniger kosten. Eventuell sind auch Vor- gängermodelle oder gebrauch- te Kameras und Objektive eine Alternative für dich – wer zum Beispiel auf 4K-Video verzichten kann, muss deswegen kein neue- res Modell kaufen. Sind bestimmte Funktionen besonders wichtig? Jede Kamera hat eine unendlich lange Reihe an Möglichkeiten und Features, die ein Hersteller ja auch ausgiebig bewirbt. Details, die wirklich wichtig sind, wären Dynamikumfang, Megapixel, Fo- kusgeschwindigkeit, Bilder pro Sekunde, ISO-Performance, An- zahl der Speicherkartenslots, ein- gebauter Blitz, Schutz gegen Um- welteinflüsse. Du wirst nicht alles brauchen – einiges aber auf jeden Fall. Dazu kommen dann Son- derfunktionen: Wer Videos dreht, für den ist ein guter Videoauto- fokus, ein Kopfhörer- und Mikro- fonanschluss und 4K besonders wichtig. Wenn du eher journa- listisch unterwegs oder aktiv in den sozialen Medien bist, ist eine gut funktionierende WLAN-An- bindung ein essenzielles Kaufar- gument. Vielleicht legst du aber auch mehr Wert auf eine beson- ders einfache Bedienung und lus- tige Kreativfilter, um das perfekte Bild direkt in der Kamera verar- beiten zu können? Wichtig: Kaum eine Kamera kann alles; suche lieber nach deinem passenden Experten als nach der eierlegen- den Wollmilchsau. Kamera in die Hand nehmen! Im Laufe eines Kameralebens machen wir mehrere zehntau- send Fotos, nehmen die Kame- ra mit auf Reisen durch die Welt und erzählen unsere Geschich- ten. Bevor du dich also für ein Modell entscheidest, solltest du es in der Hand gehabt haben. Am besten: Die Kamera einen oder zwei Tage testen und erst dann entscheiden. Einige Kernfeatures solltest du dabei im Blick haben: Dazu zählen die Menüführung, das Bedienkonzept, der Look der Bilder - und Standards, wie Blen- de verstellen und ISO-Performan- ce. Unser Tipp: Gehe in den loka- len Fachhandel – und entscheide dich am Ende für eine Kamera, die du wirklich gerne dabeihast. Die Kamera-Favoriten der Redaktion