PhotoWeekly 47/2017 | Page 28

presented by WILDLIFE re nho ld Praxis F - e f i l , Wild Tarnen und Täuschen Wer Tiere nicht stören und sich ihnen unbemerkt nähern möchte, muss sich mit der richtigen Tarnung beschäftigen. Tarnung ist ein Thema, das immer polarisiert. Manche Natur-Fotografen laufen auch auf Messen in kompletter Fleck- tarn-Montur herum, andere ha­ ben auch in der tiefsten Wild­ nis kein Problem mit greller Neonkleidung. Hier liegt die Wahrheit meiner Meinung nach in der Mitte. In Parks mit Publi­ kums-Verkehr macht man sich mit Tarnung einfach nur lächer­ lich, weil die Tiere sich schon an die Menschen gewöhnt haben und bei einem „laufenden Busch“ sogar eher misstrauisch werden. Hier tarnt man sich tatsächlich am besten, indem man sich wie alle anderen Besucher kleidet. In der „echten“ Wildnis soll­ te man dagegen darauf ach­ ten, nicht nur in gedeckten Far­ ben wie Grün, Oliv, Braun oder Schwarz unterwegs zu sein, son­ dern auch Gesicht und Hände vernünftig zu tarnen, um keine hellen „Flecke“ mehr aufzuwei­ sen. Für die Hände eignen sich dunkle und möglichst dünne Handschuhe mit vernünftigem „Grip“, um die Ausrüstung über­ haupt noch bedienen zu können. Fürs Gesicht kann man Sturm­ hauben oder Balaclavas ver­ wenden. Tarnschminke geht na­ türlich auch, erfordert aber viel mehr Aufwand, um sie wieder zu entfernen – und die „Kriegsbema­ lung“ kann im direkten Kontakt mit anderen Menschen doch Irri­ tationen verursachen. Wartet man sehr lange auf den richtigen Augenblick, um selte­ ne Vögel ablichten zu können, macht sich ein kompletter Tarn­ überwurf bezahlt, da Vögel sehr gut sehen können und ihnen kaum eine unbedachte Bewegung entgeht. Säugetiere kann man in der Regel mit den bereits er­ wähnten Maßnahmen täuschen, Ausnahmen bilden Muffel- und Damwild, die hervorragend se­ hen – und auch Menschen erken­ nen können – sowie Rotwild, das extrem intelligent ist und schon aus minimalen Informationen die richtigen Schlüsse zieht. Die­ se Tiere kennen teilweise bereits sämtliche Hochsitze in ihrem Re­ vier und weichen ihnen großräu­ mig aus. Hochsitze eignen sich aber auch wegen der ungünstigen Perspektive meistens nicht als Standort. Alternativ gibt es aber die sogenannten Erdsitze mit ei­ nem wesentlich flacheren und direkteren Aufnahmewinkel. Sie haben Fragen, Wünsche oder An- regungen auf dem Herzen? Gerne steht Ihnen der Profi-Fotograf Alex Ahrenhold in der „Capture the Wildlife“-Facebook Gruppe mit Rat & Tat zur Verfügung. Gut getarnt und nah am Boden: So gelingen die besten Wildlife- Aufnahmen. Auf der Suche nach dem passenden Stativ? Alex Ahren- hold setzt auf das Rollei Rock Solid Alpha. Hier gibt‘s noch mehr. Noch mehr von und mit Alex Ahrenhold, Wildlife-Fotograf: www.rollei.de/blog