PhotoWeekly 30/2018 | Page 20

Praxis M OT I V-T I P P S  19 Schwarzweiß: Leicht abstrakt Wir waren mit der Canon EOS M50 unterwegs und haben mal zusammengefasst, was gute Schwarzweißbilder ausmacht. Text & Fotos: Wolfgang Heinen Schwarzweißfotos können eine besondere Faszination ausstrahlen: Kontraste, Lichtfüh- rung, Abstraktion – das alles sind Faktoren, die echte Power ins Bild bringen. Wie du zu solchen visu- ell starken Bildern kommst? Ein- facher als du denkst. Mit der EOS M50 beweist SLR- Marktführer Canon, dass er auch spiegellos kann. 1 Gerade als Einsteiger in die schwarzweiße Fotowelt solltest du den elektronischen Sucher der Kamera nutzen, um dein Mo- tiv direkt in „schwarzweiß“ zu sehen und nicht in Farbe. Das heißt: Filmmodus auf „M“ wie monochrom einstellen. So be- kommst du von Anfang an das richtige Gefühl dafür, was gra- fisch funktioniert und was nicht. Farbige Motive später auf „schwarzweiß“ zu drehen ist je- denfalls keine gute Idee. 2 Je einfacher das Motiv, des- to wirkungsvoller ist es in Schwarzweiß. Lass alle Neben- sächlichkeiten im Sucher weg. Denn nur so kannst du die dop- pelte Abstraktion nutzen: Keine Farbe, keine störenden visuellen Nebengeräusche. 3 Einer der wichtigsten Tipps über- haupt: Komponiere dein Bild sehr exakt bereits im Sucher bis auf das kleinste Detail. Denk über- haupt nicht daran, später einen anderen Ausschnitt nehmen zu können. Bring die Parameter Licht, Brennweite, Bildausschnitt und Perspektive zu einem mög- lichst perfekten Ganzen. 4 Ein zentrales Element in der Schwarzweißfotografie ist das Licht. Klar, je nach Motiv kann es von vorne, von hinten oder von der Seite kommen, aber das seit- liche Streiflicht moduliert halt am besten, zeigt wunderbare Licht-Schatten-Kombinationen und sorgt visuell für den richti- gen „Wumms“ mit starken Kon- trasten. Gute Übung: Nimm mal ein Motiv von mehreren Seiten auf und du wirst sofort sehen, welcher Lichteinfall der Beste für dieses Motiv ist. 5 Fotografiere in selbst gestellten „Mini-Projekten“. Das heißt, nimm dir an einem Tag vor, beispiels- weise nur Bäume oder nur Indus- trie-Öfen zu fotografieren. Das schult das Auge enorm und bringt tolle Serien, die sich im übrigen gedruckt an der Wand oder im Fotobuch wunderbar miteinander kombinieren lassen. Fazit: Eindrucksvolle Schwarzweißfotos aufzuneh- men ist relativ einfach– abstraktes Motiv, modu- lierendes Seitenlicht, harmonische Komposition im Sucher und eine Prise Kontrast schaffen monu- mentale Bildwerke.