Praxis
MOTIV-TIPPS 21
Nachthimmel
fotografieren
Stefan Liebermann aus dem Sony Alpha Universe
gibt wertvolle Tipps, wie auch unter besonderen
Bedingungen das perfekte Foto entstehen kann.
Fotos: Stefan Liebermann
Geschichten von Wildtieren in Millionenstädten
wie Santiago de Chile, dem glasklaren Wasser in
den Kanälen von Venedig und leergefegten Straßen
auf der ganzen Welt haben uns bereits beeindruckende
Bilder eines einschneidenden Erlebnisses
in diesem Jahrhundert beschert. Dokumentiert von
Fotografen auf der ganzen Welt, die nicht nur während
einer Pandemie dafür sorgen, dass Geschichten
nicht vergessen werden.
Auch für sie ist diese außergewöhnliche Situation
eine Herausforderung, doch gleichzeitig bietet
sie eine Chance, die Welt aus einem ungewöhnlichen
Blickwinkel festzuhalten. Fotografen aus dem
Alpha Universe Ambassador Programm berichten
von ihren Erfahrungen und darüber, wie die Fotografie
für viele zu einer Bereicherung und Abwechslung
im Alltag wurde. Mit ihren Tipps gelingen
inspirierende Aufnahmen, auch unter veränderten
Rahmenbedingungen.
Stefan Liebermann,
Sony ILCE-7S,
Namibia.
Fotos: Stefan Liebermann
Stefan Liebermann,
Sony ILCE-7S,
Thüringer Wald.
Da der nächtliche Himmel jetzt immer klarer wird,
verrät Stefan Liebermann, wie der Rückgang der
Lichtverschmutzung Nachtaufnahmen erleichtert:
„Als Nachtfotograf bin ich aktiv, wenn es draußen
am dunkelsten ist. Ich arbeite meist allein und begegne
selten Menschen. Deshalb hat sich für mich
selbst während der letzten Zeit erst einmal wenig geändert.
Doch ich konnte die Veränderung am Himmel
wahrnehmen. Für meine Arbeit ist es entscheidend,
der Lichtverschmutzung auszuweichen. Zu
viel Licht übertönt den Himmel. Doch in der gegenwärtigen
Situation herrscht weniger Verkehr auf den
Straßen und das Licht von den Geschäften hat abgenommen.
Alles in allem ist der Lichtsmog merklich
zurückgegangen.
Während wir darauf
warten, dass sich das
Leben wieder normalisiert,
haben wir alle
„Zunächst ist es
wichtig, helle Lichtquellen
zu meiden.“
die seltene Gelegenheit,
rauszugehen und den Himmel ungestörter zu fotografieren.
Die Reisebeschränkungen haben dazu
geführt, dass ich in der näheren Umgebung geblieben
bin, im Thüringer Wald sind mir wunderschöne
Aufnahmen gelungen.”
Stefan Liebermann erklärt, worauf es ankommt,
wenn man den Rückgang der Lichtverschmutzung
optimal ausnutzen möchte:
„Zunächst ist es wichtig, helle Lichtquellen zu
meiden. Zurzeit gibt es weniger davon, aber die besten
Bilder bekommt man immer noch, wenn man
sich nicht in einer Stadt befindet. Ferner sollte ein
Stativ verwendet werden, damit die Aufnahmen
nicht verwackeln. Und schließlich sollte man mit
langen Belichtungszeiten experimentieren und dabei
idealerweise mit einem externen Auslöser arbeiten.
Darüber hinaus ist es bei dieser Art von Fotografie
vorteilhaft, wenn Nutzer etwas von Nachbearbeitungstechniken
verstehen, zum Beispiel davon, wie
man mehrere Aufnahmen überlagert. Jetzt ist eine
hervorragende Gelegenheit, sich die Zeit zu nehmen,
um das zu lernen.”
Foto: Stefan Liebermann