PhotoWeekly 27.05.2020 | Page 21

Praxis MOTIV-TIPPS 21 Nachthimmel fotografieren Stefan Liebermann aus dem Sony Alpha Universe gibt wertvolle Tipps, wie auch unter besonderen Bedingungen das perfekte Foto entstehen kann. Fotos: Stefan Liebermann Geschichten von Wildtieren in Millionenstädten wie Santiago de Chile, dem glasklaren Wasser in den Kanälen von Venedig und leergefegten Straßen auf der ganzen Welt haben uns bereits beeindruckende Bilder eines einschneidenden Erlebnisses in diesem Jahrhundert beschert. Dokumentiert von Fotografen auf der ganzen Welt, die nicht nur während einer Pandemie dafür sorgen, dass Geschichten nicht vergessen werden. Auch für sie ist diese außergewöhnliche Situation eine Herausforderung, doch gleichzeitig bietet sie eine Chance, die Welt aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel festzuhalten. Fotografen aus dem Alpha Universe Ambassador Programm berichten von ihren Erfahrungen und darüber, wie die Fotografie für viele zu einer Bereicherung und Abwechslung im Alltag wurde. Mit ihren Tipps gelingen inspirierende Aufnahmen, auch unter veränderten Rahmenbedingungen. Stefan Liebermann, Sony ILCE-7S, Namibia. Fotos: Stefan Liebermann Stefan Liebermann, Sony ILCE-7S, Thüringer Wald. Da der nächtliche Himmel jetzt immer klarer wird, verrät Stefan Liebermann, wie der Rückgang der Lichtverschmutzung Nachtaufnahmen erleichtert: „Als Nachtfotograf bin ich aktiv, wenn es draußen am dunkelsten ist. Ich arbeite meist allein und begegne selten Menschen. Deshalb hat sich für mich selbst während der letzten Zeit erst einmal wenig geändert. Doch ich konnte die Veränderung am Himmel wahrnehmen. Für meine Arbeit ist es entscheidend, der Lichtverschmutzung auszuweichen. Zu viel Licht übertönt den Himmel. Doch in der gegenwärtigen Situation herrscht weniger Verkehr auf den Straßen und das Licht von den Geschäften hat abgenommen. Alles in allem ist der Lichtsmog merklich zurückgegangen. Während wir darauf warten, dass sich das Leben wieder normalisiert, haben wir alle „Zunächst ist es wichtig, helle Lichtquellen zu meiden.“ die seltene Gelegenheit, rauszugehen und den Himmel ungestörter zu fotografieren. Die Reisebeschränkungen haben dazu geführt, dass ich in der näheren Umgebung geblieben bin, im Thüringer Wald sind mir wunderschöne Aufnahmen gelungen.” Stefan Liebermann erklärt, worauf es ankommt, wenn man den Rückgang der Lichtverschmutzung optimal ausnutzen möchte: „Zunächst ist es wichtig, helle Lichtquellen zu meiden. Zurzeit gibt es weniger davon, aber die besten Bilder bekommt man immer noch, wenn man sich nicht in einer Stadt befindet. Ferner sollte ein Stativ verwendet werden, damit die Aufnahmen nicht verwackeln. Und schließlich sollte man mit langen Belichtungszeiten experimentieren und dabei idealerweise mit einem externen Auslöser arbeiten. Darüber hinaus ist es bei dieser Art von Fotografie vorteilhaft, wenn Nutzer etwas von Nachbearbeitungstechniken verstehen, zum Beispiel davon, wie man mehrere Aufnahmen überlagert. Jetzt ist eine hervorragende Gelegenheit, sich die Zeit zu nehmen, um das zu lernen.” Foto: Stefan Liebermann