PhotoWeekly 23.10.2019 | Page 22

Special S P O N TA N E F OT O S  22 Objektive für Spontanes Weitwinkel, Teleobjektiv, Festbrennweite, Zoom – du hast die Wahl. Morgendämme- rung in Havanna: Verwende dein Telezoom, um die Perspektive zu komprimieren und die Wirkung einer Szene zu verstär- ken. Die Silhouette der Frau und ihres Hundes macht bei dieser Aufnahme den Unterschied. Du warst wahrscheinlich noch nie in einer Situation, in der du gedacht hast: „Ich wünschte, ich hätte noch ein paar Megapixel mehr für diese Aufnahme“. Statt dessen kommt der Gedanke nach einer anderen Brennweite häufiger auf. Sowohl Zoom-Objektive als auch Festbrennweiten haben ihre Vor- und Nachteile, sodass es letztendlich davon abhängt, wo- rauf es dir ankommt. Objektive mit fester Brennweite bieten eine höhere Bildqualität (wenn auch nur geringfügig), sind in der Regel kleiner und leichter als Zoom- Objektive und haben in vielen Fällen eine größere maximale Blendenöffnung. Sie sind aber auch anteilig teurer, da man meh- rere Objektive benötigt, um wich- tige Brennweiten abzudecken, und weniger vielseitig, da die Brennweite fest eingestellt ist.   Zoom-Objektive bieten mehrere Brennweiten in einem Objektiv, sodass du einen großen Bereich mit nur zwei oder drei Zooms ab- decken kannst – das bedeutet weniger Objektive zum Kaufen und Tragen, weniger Objektiv- wechsel und eine schnellere Bedienung. Der Nachteil von Zoom-Objektiven ist, dass sie in der Regel größer und schwerer sind, die maximale Blendenöff- nung tendenziell kleiner ist und optisch nicht so scharf. Aller- dings ist die Bildqualität, die von Pro-Level-Zooms heutzutage angeboten wird, fantastisch. Doch ob Festbrennweite oder Zoom, übe mit deinen Objektiven, um dich an das jeweilige Hand- ling zu gewöhnen. Versuche, den Tag mit einem Objektiv zu verbringen, viel- Wechsle auch in den leicht mit dem FUJINON XF manuellen Fokus. So 16mm F1.4 R WR. So kannst du kannst du in kniffli- das Objektiv viel besser kennenlernen und dich gen Situationen selbst mehr auf die Motive Hand anlegen und fokussieren. trotzdem scharfe Aufnah- men ablichten, falls der Auto- fokus nicht zuverlässig arbeitet. Die Zonenfokussierung ist eine weitere manuelle Fokussiertech- nik, die häufig von Straßenfoto- grafen verwendet wird, da sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, eine scharf fokussierte Aufnahme zu erhalten, und gleichzeitig das Risiko verringert, von deinem Motiv entdeckt zu werden. Die Zonenfokussierung basiert da- rauf, dass eine „Zone“ mit schar- fem Fokus entsteht, wenn du ein Objektiv auf eine bestimmte Ent- fernung vorfokussierst, aus der Schärfentiefe, die du mit einer bestimmten Kombination aus Brennweite und Blende erhältst. Diese Technik funktioniert vor al- lem mit kurzen Brennweiten gut. Erhöhe zudem den ISO auf 800 oder 1.600, um mit mittlerer Blende f/8 zu fotografieren. Beim Friseur: Mit- hilfe des manuellen Zonenfokus kannst du einen bestimm- ten Bereich scharf ablichten. Nur ein Objektiv Nächstes Kapitel: Minimale Belichtungszeit