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Das Himmel-Pixel
und die smarte Annie
Von Wolfgang Heinen
Das neue Google Pixel 4 taugt an-
scheinend was. Meint nicht irgend-
wer, sondern Annie Leibovitz, ihres
Zeichens bestbezahlte Fotografin der
Welt. „Die Kamera ist zum Hauptdiffe-
renzierungsmerkmal bei Smartphones
geworden“, erkannte Annette Zimmer-
mann, Analystin beim Marktforscher
Gartner, durchaus richtig und wenig
überraschend anlässlich der Präsenta-
tion des Modells Google Pixel 4 neulich.
Das smarte Fotografieren läuft, neben
den trendigen mehrlensigen Objektiv-
modulen, vor allem über die Software.
Das Pixel 4 beispielsweise errechnet
per Algorithmus den Sternenhimmel
in einem Foto einfach dazu, wenn die
optischen Möglichkeiten durch Smog
und ähnliches ausgebremst sind. Stolz
ist man bei Google auch auf die Mög-
lichkeit, Bilder schon vor der Aufnah-
me zu bearbeiten. Es scheint, dass sich
die Darstellung auf Smartphone-Bil-
dern immer mehr von der eigentlichen
Wirklichkeit abkoppelt.
News
Zurück in eben diese Wirklichkeit:
Google engagierte zum Start des Pixel
4 die höchstdotierte Fotografin der
Welt, Annie Leibovitz, die mit dem neu-
en Modell bereits in den USA unter-
wegs war – und, oh Wunder, nach an-
fänglicher Skepsis ziemlich überzeugt
von der Smartphone-Neuheit ist. Sie
ist fotografierend durch Amerika ge-
zogen und hat – nicht ganz – auf den
Spuren von Robert Frank das Land und
seine Leute auf den Sensor gebannt.
Wie viel davon wiederum Wirklichkeit
ist oder sich irgendein Algorithmus
zusammengedengelt hat, wissen wir
nicht im Detail. Die Bilder sind aber
ok soweit.
Du kannst die Porträt-Serie zusam-
men mit einem Blick hinter die Kulis-
sen hier ansehen.