PhotoWeekly 22.01.2020 | Page 23

Praxis FOTO-REZEPT 23 Makrofotografie im Winter ohne Schnee Von NFAndreaWitthohn Toll, wenn im Winter Schnee liegt – Motive zu- hauf! Aber auch ohne Schnee lassen sich schöne Makromotive finden – du musst nur die Augen offen- halten! Suche dir ein Motiv mit schönen Farben und/ oder interessanten Strukturen, wie etwa verschiede- ne Zweige, übriggebliebene Beeren, Moos, Blätter mit Raureif, Tropfen oder auch interessante Steine. Dein benötigtes Equipment:  eine Kamera  ein Makro- oder Standardobjektiv mit Zwischenringen/Nahlinsen  ein Stativ  evtl. Makroschlitten und Fernauslöser So setzt du das Motiv um: 1 Betrachte das Motiv zunächst in aller Ruhe von verschiedenen Seiten und suche den schöns- ten Blickwinkel. Du kannst dies auch bereits mit der Kamera in der Hand machen – oft ergeben sich beim Blick durch den Sucher überraschende Farb- spiele und schöne Kompositionen. Versuche da- bei, auf den Vordergrund, den Mittelgrund oder den Hintergrund scharf zu stellen – immer noch ohne zu fotografieren! Es ist meist von Vorteil, wenn der (nahe) Hintergrund relativ ruhig ist, sodass sich das Hauptmotiv gut davon abhebt. Achte auf die Lichtrichtung – gerade Makromotive wie Tropfen, Schneekristalle oder durchscheinende Blätter können im Gegenlicht zauberhaft wirken! 2 Hast du ein Motiv gefunden, montiere deine Kamera auf ein Stativ, richte es aus (evtl. mit Makroschlitten für die Feineinstellung) und stelle grob scharf, sodass du dein Motiv gut im Sucher erkennen kannst. Wenn deine Kamera die Möglich- keit bietet, dann nutze den Live View und, sofern vorhanden, ein klappbares Display – gerade Mak- romotive befinden sich oft in Bodennähe oder an etwas unzugänglicheren Stellen, das spart einiges an Verrenkungen. Zudem erleichtert der Live View die Scharfeinstellung sehr. Hast du ihn eingeschal- tet, kannst du in das Motiv hineinzoomen (meist mehrstufig) und im vergrößerten Bild sehr präzise scharfstellen! Aber Achtung: Wenn dein Motiv sich bewegt, wenn du beispielsweise ein kleines Tier abbilden möchtest oder wenn es etwas windig ist, dann ist eine kleine Zoomstufe oft hilfreicher, weil das Motiv sonst ständig am Bildrand „verschwindet“. 3 Wähle die Einstellung „AV“ (du stellst die Blende ein, die Kamera passt die Belichtungs- zeit an) oder den manuellen Modus und wähle den manuellen Fokus. Welche Blende du wählst, hängt vom jeweiligen Motiv ab – die Bildwirkung ist im Ergebnis, gerade im Nahbereich, nicht immer kom- plett vorhersehbar – mache am besten einige Pro- beaufnahmen. Bei sehr weit geöffneter Blende liegt der Schärfebereich oft nur im Millimeterbereich und schon kleinste Bewegungen der Kamera oder des Motivs lassen selbiges wieder aus dem Fokus rutschen. Unter Umständen passiert dies bereits beim Drücken des Auslösers und beim Hochklappen des Spiegels der DSLR. Darum nutze für ein gutes Bildergebnis, wenn möglich, immer die Spiegelvor- auslösung und den Fernauslöser. Der Selbstauslöser geht natürlich auch, wenn du allerdings eine kurze Windpause abwarten möchtest, um in der kurzen Stille auszulösen, dann ist der Fernauslöser natürlich hilfreicher. Die Heimat für alle Foto-Fans Wir lieben Foto steht für Neuigkeiten aus der Fotoszene, Inspiration, Tipps & Tricks. Teile deine besten Fototipps mit uns und allen anderen. Und profitiere von vielen Aktionen zum Mitmachen. Jetzt anmelden und Vorteile sichern!