PhotoWeekly 21.08.2019 | Page 16

Special S P O N TA N F OT O G R A F I E R E N  16 Kenne dein Equipment Beherrsche deine Kamera und dein Zubehör in Perfektion, um spontan bereit zu sein. Schnell sein: Du musst schnell und präzise sein, um Aufnahmen wie diese aufzuneh- men. Der Spiel- raum für Fokus- fehler ist klein und das Timing muss genau stimmen. Auf der Wache: Je besser du dei- ne Ausrüstung im Griff hast, umso besser werden dei- ne Aufnahmen. Das macht den Unter- schied aus. Erfolgreiche Fotografie im digita- len Zeitalter erfordert in der Re- gel eine Fusion von technischem Wissen und künstlerischer Vision. Wenn du diese entscheidende Balance falsch verstehst, werden die Ergebnisse wahrscheinlich enttäuschend sein. Technische Fähigkeiten sind eindeutig wichtig. Wenn du nicht weißt, wie deine Kamera arbeitet, wie kannst du dann anständige Fotos machen? Auch die Bear- beitung von Software wie Adobe Photoshop kann schwierig sein. Aber wenn man sich zu sehr auf die technische Seite der Fotogra- fie konzentriert, kann das Kreati- ve leiden, was zu technisch per- fekten, aber kreativ langweiligen Bildern führt. Du kannst beliebig viel Zeit damit verbringen, eine Aufnahme zu planen und auf das Licht zu warten, die hochauflö- sendsten Kameras und schärf- sten Objektive verwenden und dann stundenlang an deinem Computer sitzen und mit Ebenen und Helligkeitsmasken spielen – aber das bedeutet nicht, dass das Bild interessant sein wird.   Im Gegensatz dazu gibt es Foto- grafen, die praktisch nichts über die technische Seite wissen, die Grundausstattung benutzen, noch nie ein Stativ besessen ha- ben, nicht einmal wissen, was ein ND-Filter ist – und dennoch die atemberaubendste kreative Ar- beit leisten. Im Idealfall solltest du ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Extremen finden, damit dir Bilder auf hohem Niveau und mit inspirierender Kreativität gelingen. Versuche, die Fotografie lässiger und spon- taner anzugehen. Befreie dich von Konventionen und gehe mit frischem Blick ans Werk. Denke auch nicht zu viel nach, bevor du deine Fotos machst, ganz nach dem Motto: „Fotogra- fiere jetzt, denke später “. Dieser Freestyle-Ansatz kann sich loh- nen, besonders wenn sich flüchti- ge Fotomöglichkeiten bieten. Spontaneität bedeutet auch, aufgeschlossener gegenüber The- men und Techniken zu sein. Das Experimentieren ist für die kre- ative Entwicklung unerlässlich. Wenn du dich immer an Gleiches hältst, wirst du irgendwann lang- weilig und uninspiriert und deine Fotos werden dies widerspiegeln. Probiere Neues aus, gehe kreati- ve Risiken ein und sei bereit zu scheitern. Halte die Leidenschaft am Leben und leiste gleichzeitig bessere Arbeit. Nächstes Kapitel: Immer-dabei-Kamera