Technik
M E TA -T E S T
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SONY ALPHA 7 III
DSLM für
Vollformat-
Einsteiger
Die Alpha 7 III richtet sich an Fotografen, die aus
dem APS-C-Segment aufsteigen möchten. Sony
greift bei der Ausstattung in die Vollen und bietet
ein Top-Gesamtpaket zu einem fairen Preis.
Von Thomas Probst
Rund 1.985 Euro kostet derzeit
das Gehäuse der Sony Alpha 7
III. Wer ein paar Euro drauflegt, be-
kommt für 2.088 Euro gleich auch
noch das Kit-Objektiv mit einer
Brennweite von 28-70 mm dazu.
Für das Geld wird einiges geboten.
Im Vergleich zur Vorgängerin A7
II kommt die A7 III mit einem neu-
en Bildsensor, einem schnelleren
Prozessor und einem optimierten
Autofokus-System.
N O 083
25/2019
Sony
Alpha 7 III
sehr gut
Ausstattung
Mit 24,2 Megapixeln liefert der
verbaute Vollformatsensor der
A7 III eine effektive Auflösung,
die für die meisten Einsatzge-
biete völlig ausreichen
wird. Wer sich mehr
Quick Facts:
Auflösung wünscht,
Preis: ca. 1.985 Euro
kommt beim Schwester-
Sensor: Vollformat CMOS
modell A7R III mit 42,2
mit 24,2 Mio. Pixel
Megapixeln auf seine
Video-Auflösung: UHD/30p
Kosten. Der im Vergleich Display: 3,0 Zoll Touchscreen
(921.600
Bildpunkte)
zur Vorgängerin über-
ISO: 50-204.800
arbeitete Bildsensor
Serienbild: bis zu 10 B/s
der A7 III ist rückseitig
belichtet, soll dadurch
mehr Licht auf die Fotodioden
durchlassen und so zu einer bes-
seren Bildqualität führen. Darüber
hinaus ist der Sensor für eine Sta-
bilisierung des Bildes beweglich
gelagert. Der fünfachsige Bildsta-
bilisator gleicht, laut Sony, bis zu
fünf Blendenstufen aus.
Eine deutliche Verbesserung hat
das Autofokussystem erfahren.
Waren es beim Hybrid-Autofo-
kus der Vorgängerin nur 117 Pha-
sen-AF-Punkte, stehen dem Fo-
tografen in der A7 III satte 693
Phasendetektionspunkte zur Ver-
fügung. Neben der Anzahl wur-
de auch die Abdeckung auf sehr
gute 93 Prozent des Bildbereiches
erweitert. Dazu kommen 425
Kontrast-AF-Punkte. Mit dem „4D
Focus“ kommt darüber hinaus
noch eine Tracking-Funktion
aus Sonys Profi-DSLM Alpha 9
hinzu. Wie bei Sony üblich, gehört
auch der Augen-Autofokus zum
Funktionsumfang, der in der A7
III auch bei kontinuierlichem „AF-
C“-Modus sein Motiv im Blick be-
hält. Das Gehäuse der Alpha 7 III
ist gegen Staub und Feuchtigkeit
abgedichtet. Das 3,0-Zoll-Display
lässt sich klappen und ist touch-
fähig. Im Test von Chip wird in
dem Zusammenhang allerdings
bemängelt, dass die Touchfunk-
tion nur rudimentär nutzbar sei
und lediglich ein Setzen des Fo-
kuspunktes erlaube und bei der
Bildbetrachtung zur Anwendung
komme. Zur weiteren Ausstat-
tung gehören ein hochauflösen-
der elektronischer Sucher, eine
Serienbildfunktion mit bis zu
zehn Bildern pro Sekunde und
Videos in Ultra-HD-Auflösung.
Der Joystick auf
der Rückseite
erleichtert die
Bedienung der
Haupt- und Funk-
tionsmenüs.
Über Sonys „Multi-
Interface-Zubehör-
schuh“ kann die
Kamera mit weite-
rem Zubehör, wie
zum Beispiel einem
Systemblitz, ver-
bunden werden.
Bildqualität
Der rückseitig belichtete Sensor
legt eine Verbesserung beim Bild-
rauschen nahe. Wie die Tests ei-
niger Fachmagazine bestätigen,
ist das Rauschverhalten der A7 III
tatsächlich sehr gut. „Nicht nur,
dass die DSLM über einen erwei-
terten Empfindlichkeitsbereich
von jetzt ISO 50 bis ISO 204.800
verfügt, selbst bei ISO 6.400 liefert
die Kamera noch enorm rausch-
arme Bilder mit vielen Details“,
schreibt Sascha Ludwig von Chip.
„Aufnahmen mit ISO 12.800 lassen
sich dadurch jederzeit in überzeu-
gender Qualität großformatig zu
Papier bringen.“ Auch die Schärfe
kann sich sehen lassen.
Wie das Foto Magazin ermittel-
te, lag die Auflösung der A7 III im
Vergleich zur A7 II in den meisten
ISO-Stufen etwas höher. Es kom-
me in den JPEGs allerdings zu ei-
ner leichten Überschärfung in den
Bereichen ISO 100 und ISO 200,
heißt es im Test. Auch Benjamin
Kirchheim von Digitalkamera.de
berichtet von einer sichtbaren
Überschärfung bis ISO 1.600. Er
lobt zugleich aber die sehr sanfte
Rauschunterdrückung, sodass
eben viele Details erhalten blei-
ben. Erst oberhalb von ISO 6.400
greife die Rauschunterdrückung
sicht- und messbar stärker ein
und sorge für einen zunehmen-
den Detailverlust, so Kirchheim.
„Kritisch wird dies jedoch erst
oberhalb von ISO 12.800.“
Filmer finden auf
der linken Gehäu-
seseite sowohl
einen Mikrofon- als
auch einen Kopf-
höreranschluss.
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Das sagen die Kollegen ...
sehr gut
„Exzellente Bildqualität über die gesamte ISO-Spanne, ra-
send schneller Autofokus sowie eine opulente Ausstattung
begeistern. Negative Punkte wie die überladene und verwir-
rende Menüstruktur, die beinahe redundante Touch-Funk-
tionalität oder das Fehlen einer Ladeschale im Lieferum-
fang können den überragenden Eindruck nicht trüben.“
(Sascha Ludwig)
87 Prozent
„Vor allem bei Autofokus, Serienbildgeschwindigkeit und Vi-
deo legt die Alpha 7III gegenüber ihrer Vorgängerin deutlich
zu. Die Ausstattung ist sehr gut, auch wenn die Sucher- und
Monitorauflösungen für eine 2.300-Euro-Kamera etwas be-
scheiden ausfallen [...]. Bei der Bildqualität zeigen sich nur
geringe Unterschiede zur Vorgängerin. “ (Andreas Jordan)
„Die Sony Alpha 7 III macht einen rundum gelungenen Ein-
druck. Sie vereint eine hochwertige, solide Verarbeitung mit
einer guten Ergonomie, einzig die vielen Menüpunkte (vor
allem die Abkürzungen) sind vielleicht ein bisschen gewöh-
nungsbedürftig. [...] Die Bildqualität ist über einen großen
Empfindlichkeitsbereich äußerst hoch. Dank der offensiven
Bildaufbereitung der JPEGs [...] ist auch die Auflösung er-
staunlich hoch [...].“ (Benjamin Kirchheim)
Das PhotoWeekly-Urteil
Das hat uns gefallen: Die Sony Alpha 7 III über-
zeugt die Tester mit einer sehr guten Bildqua-
lität. Zusammen mit dem Fünf-Achsen-Bild-
stabilisator, der sehr breiten Abdeckung mit
Phasen-AF-Feldern und einem schnellen Auto-
fokus-Tracking bietet die Vollformat-DSLM ein
erstklassiges Paket für knapp 2.000 Euro.
Hier besteht Nachbesserungsbedarf: Es gibt
nicht viel zu bemängeln. Wie Chip schreibt,
könnte die Touchfunktionalität etwas besser
genutzt werden. Außerdem wirkt das Menu
etwas überladen und daher umständlich.
Sony
Alpha 7 III
N 083
O
25/2019
sehr gut