PhotoWeekly 18.03.2020 | Page 16

Special LANDSCHAFTEN BEARBEITEN 16 Dumpfes Licht optimieren „Belichte nach rechts“, um Aufnahmen bei dumpfem Licht nach- träglich zu retten. Erscheint natürliches Licht grau und dumpf und weder starke Kont- raste noch Farben sind vorhanden, wirken Mo- tive schnell leblos und trist. Für die Bildbearbeitung können die- se Lichtverhältnisse jedoch auch ihren Vorteil haben: Weist eine Szenerie aufgrund von starker Bewölkung oder Schatten relativ wenige Kontraste auf, kann die- ses kontrastarme Licht leicht von den Kamerasensoren erfasst wer- den, ohne dass wichtige Ton- informationen in den Lichtern und Schatten verlorengehen, und stellt somit eine gute Ausgangs- lage für die Postproduktion dar. Um ein optimales Bildergebnis für die Nachbearbeitung zu erzie- len, ist es wichtig, dass du stets das Histogramm im Auge be- hältst. Verlässt du dich hierbei auf die automatische Belichtungs- messung, platziert die Kamera die dumpfen Töne in der Regel in der Mitte des Histogramms und die dunkleren Töne auf der lin- ken Seite. In den hellen Bereichen rechts fehlen die Tonwerte hin- gegen oft. Um die Lichtsituation in diesem Fall zu verbessern, gilt es die dunklen Töne aufzuhellen. Sind diese jedoch zu stark unter- belichtet, ist ein Aufhellen meist nicht möglich, ohne dass es auch zu unschönem Bildrauschen in diesen Bereichen kommt. Möch- test du ein Bildergebnis mit helle- ren Tönen erzielen, ist es deshalb sinnvoll, auch mit einer helleren Ausgangsdatei zu beginnen und deine Fotos deshalb immer einen Ticken heller abzulichten als die Belichtungssteuerung es eigent- lich vorsieht. Kurzum: Bei dump- fen Lichtverhältnissen empfehlen wir dir „nach rechts zu belichten“. Helle Dateien lassen sich in der Regel nämlich leichter abdunkeln als zu dunkel geratene aufhellen – vorausgesetzt, du hast darauf geachtet, dass die Lichter nicht überbelichtet sind und keine Details verloren gegangen sind. Nächstes Kapitel: Einfache Anpassungen