PhotoWeekly 17.07.2019 | Page 28

Technik OBJEKTIVE 28 KAUFBERATUNG Reisezoom-Objektive für Canon-APS-C-Kameras Im Urlaub zieht es Fotografen an wunderschöne Orte. Mit einem Reisezoom lassen sich viele Motive ohne nervige Objektivwechsel ablichten. Von Thomas Probst SERIE: Das Schöne an einem Reisezooms für ... Reisezoom liegt in seiner  Canon: 29/2019 Flexibilität. Von Landschaf- Nikon:30/2019 Sony:32/2019 ten über Porträts bis hin zu MFT:33/2019 Skylines und Detailaufnahmen ist dank des großen Brenn- weitenspielraumes vieles möglich. Statt 2-3 Objek- tive einzupacken, reicht in dem Fall ein einziges. Reisezooms fallen meist kompakt aus und wiegen insgesamt deutlich weniger, als die zuvor genann- ten 2-3 separaten Objektive. Um einen solch großen Zoombereich im handlichen Gehäuse realisieren zu können, kommt man allerdings nicht ganz ohne Kompromisse aus. So fällt die Lichtstärke von Rei- sezooms nicht allzu hoch aus. Bei Dämmerung ist daher ein guter Bildstabilisator und/oder ein Stativ empfehlenswert. Auch bei der Bildqualität hakt es manchmal, speziell im Tele. Dennoch sind Reise- zooms durchaus eine Empfehlung für alle Reise- fotografen, die gerne mit kleinem und leichtem Gepäck reisen möchten. Das Canon-Original Canon EF-S 18-200 mm f/3,5-5,6 IS Möchte man als Canon-Fotograf bei einem Canon-Original-Objek- N O 087 29/2019 tiv bleiben, dann bietet sich das Canon EF-S 18-200 mm f/3,5-5,6 IS als EF-S 18-200 mm f/3,5-5,6 IS gute Wahl an. Die 18-200 mm ent- KAU FTIP P sprechen dem Bildwinkel eines umgerechnet 28,8-320-mm-Vollformatobjektivs. Bei der Lichtstärke muss man sich zwar mit Standard- werten begnügen, dennoch ist hervorzuheben, dass das Canon EF-S 18-200 mm mit einer offenen Blen- de f/5,6 im vollen Tele zumindest etwas lichtstärker ausfällt als vergleichbare 18-200-mm-Reisezooms der Drittanbieter. Da steht bei 200 mm oft nur noch eine Blende f/6,3 zur Verfü- gung. Der Unterschied ist zwar nicht riesig – bei abnehmen- dem Licht bietet die leicht offe- nere Blende aber zumindest etwas mehr Spielraum für Freihandaufnahmen. Darüber hinaus hilft der eingebaute Bildstabilisator dabei, mögli- che Verwacklungen bereits bei der Aufnahme auszugleichen. Zwei asphärische Linsen und Quick Facts: zwei spezielle UD-Linsen ha- Preis: ca. 299 Euro ben die Aufgabe, Farbsäume zu Brennweite an APS-C verringern und Verzeichnun- auf Kleinbild umge- rechnet: 28,8-320 mm gen zu reduzieren. Für Detail- Lichtstärke: f/3,5-5,6 aufnahmen kann man sich Bildstabilisator: ja seinem Motiv bis zu einer Größe: 79 x 102 mm Aufnahmedistanz von 45 Gewicht: 595 g Zentimetern aber der Sensor- ebene nähern. Der Preisleistungstipp Tamron 18-200 mm f/3,5-6,3 Di II VC Wer nach einem guten Reise- zoom zum kleinen Preis sucht, N O 087 29/2019 kommt mit dem Tamron 18-200 Tamron mm f/3,5-6,3 Di II VC auf seine 18-200 mm f/3,5-6,3 Di II VC Kosten. Erste Angebote starten KAU FTIP P bereits ab 179 Euro. Dafür gibt es ein mit 400 Gramm angenehm leichtes Reisezoom, das, wie das Canon-Original, eine auf Kleinbild um- gerechnete Brennweite von 28,8-320 mm erreicht. Auch das günstige Tamron-Objektiv verfügt über ei- nen optischen Bildstabilisator. Der ist vor allem im Telebereich wichtig, da sich hier die Blende nur bis auf f/6,3 öffnen lässt. Um scharfzustellen, arbeitet das Reisezoom mit einem zügig und leise agieren- den Autofokus. Unterschiede zum teureren 18-200 mm von Canon finden sich in der Objektivgüte. Um den Preis niedrig zu halten, setzt Tamron neben ei- nem Kunststoffbajonett auf nur ein LD-Linsenele- ment, um Farbsäume zu redu- zieren. Bei Canon fährt man bei der optischen Konstruktion einen etwas höheren Aufwand. Das führt dazu, dass das Tamron in Tests zu einer stärkeren Vig- nettierung und Verzeichnung neigt und auch bei den Farb- säumen etwas schlechter ab- schneidet. Die Randabschat- tung lässt sich aber durch Quick Facts: Abblenden etwas beheben. Preis: ca. 179 Euro Farbsäume und Verzerrungen Brennweite an APS-C an den Bildrändern können in auf Kleinbild umge- rechnet: 28,8-320 mm der Nachbearbeitung verrin- Lichtstärke: f/3,5-6,3 gert werden. Trotz der etwas stärkeren Abbildungsfehler lie- Bildstabilisator: ja Größe: 75 x 97 mm fert das Tamron eine super Gewicht: 400 g Leistung fürs kleine Budget. Weitwinkliges Superzoom Tamron 16-300 mm f/3,5-6,3 Di II VC PZD Macro Noch nicht genug Zoom? Das Tamron 16-300 mm f/3,5-6,3 Di II N O 087 29/2019 VC PZD Macro hat an gleich bei- Tamron den Brennweitenenden mehr 16-300mm f/3,5-6,3 Di II VC PZD Macro Kapazitäten zu bieten. Mit umge- KAU FTIP P rechnet 25,6-480 mm sind sowohl weitwinkligere Landschaftsaufnahmen als auch näher herangezoomte Detailausschnitte kein Problem. Scharfgestellt wird sehr schnell über einen Ultraschallmotor. Dabei setzt Tamron bei diesem Zoomobjektiv auf eine Innenfokussierung. Das bedeutet, dass sich die Baulänge des Objektivs während des Zoomens nicht verändert. Da sich die Frontlinse beim Scharfstellen nicht mitdreht, ist das Tamron 16-300 mm auch sehr gut für den Einsatz eines Polfilters zur Vermeidung von Reflexionen geeignet. Zu den weiteren Highlights gehört eine optische Bildstabilisierung und eine Gummidichtung am Metall-Bajonett. Zusätzlich verwendet Tamron einige Speziallinsen, um typische Abbildungsfehler zu verrin- gern. Durch die enorme Brennweitenspanne lassen Quick Facts: sich Farbsäume, Verzeichnung Preis: ca. 479 Euro und Vignettierung aber nicht Brennweite an APS-C ganz vermeiden. Für die auf Kleinbild umge- rechnet: 25,6-480 mm Allround-Qualitäten, die Lichtstärke: f/3,5-6,3 dieses Objektiv zu bieten Bildstabilisator: ja hat, sind diese wenigen Größe: 75 x 100 mm Nachteile aber sicherlich gut Gewicht: 540 g zu verschmerzen. Das PhotoWeekly-Fazit „Bei unseren Tipps ist für jede Reisekasse etwas dabei.“ Thomas Probst, Objektiv-Experte Für Canon-DSLRs mit APS-C-Sensor gibt es mitt- lerweile viele Reisezoom-Optionen. Hier ist es einfach wichtig, vorab zu überlegen, wie viel Brennweite tatsächlich benötigt wird. Wenn 18- 200 mm reichen, bekommt man bereits gute und recht günstige Objektive, wie unsere Kauftipps von Canon und Tamron zeigen. Wenn es auf je- den Fall mehr Brennweite sein soll, steigt auch der Preis in die Höhe. Dazu kommen die ein- gangs erwähnten Kompromisse bei der Bildqua- lität. Das Tamron 16-300 mm liefert hier noch ein gutes Ergebnis. Inzwischen gibt es sogar noch zoomstärkere Alternativen, wie das Tamron 18- 400 mm f/3,5-6,3 Di II VC HLD. Hier leidet dann aber zunehmend die Abbildungsleistung.